Arbeitsjournal. Freitag, der 6.April 2007. Karfreitag.

7.39 Uhr:
[Küchentisch, Am Netz.]
Buchungschaos. Da die >>>> Galerie Jesse den Flug nach Sizilien direkt gebucht hat [8 Uhr im Link] (und buchen mußte), kommt jetzt erst heraus, daß der Bahn-Transfer von Berlin zum Hamburger Flughafen vergeigt worden ist und ich nun selbst die Zugtickets besorgen muß. Das kann ich aber nicht, da ich weder mehr Geld habe noch über eine Bahncard verfüge, so daß alles vergleichsweise teuer wird – es sei denn, man bucht übers Netz, was ich aber wiederum nicht kann, da es ja kein Konto mehr gibt, über das ich das regeln könnte. Komme mir gerade wie in einem Käfig vor. Für die innersizilischen Reisespesen will mir die Galerie 150 Euro per Post schicken – das wird gerade reichen, weil ja zwei Übernachtungen in Catania zu zahlen sein werden, und Zug nach Milazzo, und Fähre nach Stromboli. So knapp hab ich noch nie kalkuliert, was mich vor allem wegen des Jungen, der mitkommt, nervös macht. Löse ich Zugtickets von Berlin nach Hamburg mit normalem DB-Tarif, kommt das überdies teurer, als der ganze Flug für den Jungen und mich ist… Ein Ausweg wäre die Mitfahrerzentrale… aber wir beide haben Rucksäcke dabei, und die Fahrt dauert auch signifikant länger. Aber probieren kann ich‘s.
Damit verbring ich gerade meine Früharbeitszeit. Vorbereitung für eine Dichtung, schon absurd. Immerhin hab ich >>>> meine alte catanesische Pension Sudland im Netz gefunden; die Übernachtungspreise scheinen sich nicht geändert zu haben.
Bin wirklich etwas nervös. Was das alles doppelt kompliziert macht, ist, daß nun ausgerechnet die Feiertage dazwischenliegen und ich gestern erst erfuhr, daß die Transferbuchung nach Hamburg nicht geklappt hat. Und wir fliegen ja bereits am 12.

10 Uhr:
[Immer noch Küchentisch.]
Etwas verzweifelt. Hab hin- und hergeplant. Werden die jetzt noch überhängenden Spesen von der Galerie, die meine Dichtung über Stromboli haben möchte, nicht irgendwie gedeckt, werde ich den Stromboli-Auftrag nicht wahrnehmen können, sondern in Berlin bleiben müssen. Was nicht geht, geht nicht. Auch wenn‘s wehtut.

Die Planung mit den offenen Kosten sieht jetzt so aus:

Stromboli-Reise vom 12. April bis 19. April 2007.
Planung.



11. 4.
Berlin-Hamburg Bus 21 Uhr / 0.10 Uhr 31,– (mit Kinderermäßigung)
Übernachtung in Hamburg bei Freunden oder auf dem Flughafen.

12. 4.
Flug HH-CAT 10 Uhr / 12.50 Uhr bezahlt.
Resttag in Catania.
Pension ca. 40,–

13.4.
CAT-Milazzo treno 6.15 Uhr / 8.53 Uhr 12,06 (mit Kinderermäßigung)
Milazzo-Stromboli nave 10 Uhr / 12.40 Uhr 23,60 (ohne Kinderermäßigung)

Bis 18.4.
Aufenthalt auf Stromboli. Pension. bezahlt.

18.4.
Stromboli-Milazzo aliscafo 7.15 Uhr / 9.25 Uhr 37,40 (ohne Kinderermäßigung)
Milazzo-Catania treno 10.57 Uhr / 14.02 Uhr 12,06 (mit Kinderermäßigung)
Resttag in Catania.
Pension ca. 40,–

19.4.
Flug CAT-HH 13.35 Uhr / 16.25 Uhr bezahlt.
HH-Berlin Bus 19 Uhr / 22.10 Uhr 31,– (mit Kinderermäßigung)

Nicht abgedeckte Kosten für Pension und Fahrten also: – 227,12 Euro.

Evtl. Alternativen für Bus Berlin-Hamburg-Berlin:
Sparpreis bei 7 Uhr/8 Uhr/20 Uhr/21 Uhr-Verbindungen
Normal je 19 Eur + 13 EUR x 2 = 64 EUR, als fest gebuchte Zeitverbindung: 54,– EUR.

16.29 Uhr:
[Arbeitswohnung. Ives, Erste Sinfonie.]
Zerfaserter Tag, schon wegen der Reiseprobleme. Zum (späten) Mittagsschlaf hierher geradelt, und um jetzt noch ein wenig an dem Niebelschütz zu tun. Von der Elegien-Arbeit hält das alles ab, aber es geht jetzt nicht anders. So seh ich mich denn auch mit ARGO wieder in Verzug geraten, also mit der Überarbeitung von ZF zur DF. Aber das ist vielleicht nicht g a r so schlimm, da >>>> dielmann momentan sowieso wieder nicht handlungsfähig zu sein scheint. Ich bekomme auch gar keinen Kontakt zu ihm. Möglicherweise ist das >>>> Liebesgedichte-Bändlein dann erst im Herbst zur Buchmesse Frankfurt da.
DB gestern am Telefon: „Du darfst dich nicht immer streiten. Du brauchst, das ist vordringlich, wieder einen großen Verlag.“ Ich: „Den krieg ich eh nicht mehr, das hab ich aufgegeben.“

18.01 Uhr:
[Küchentisch, Am Netz.]
Depression, also n i x geschafft. Aber da ich weiß, woher sie rührt (ich habe so etwas n i e ohne deutlich bezeichenbaren Grund), ist es imgrunde halb so schlimm. Ich werd jetzt, u m Ordnung zu schaffen, erst mal Ordnung im Kinderzimmer der Väter-WG schaffen. Sonst bekomm ich den Eindruck, daß a l l e s ertrinkt.

3 thoughts on “Arbeitsjournal. Freitag, der 6.April 2007. Karfreitag.

    1. @terpsichore. Danke. Da guck ich auch schon die ganze Zeit und plane die Reise minutiös (was ich noch nie so tat; aber jetzt ist ein Kind dabei). Jedenfalls liegen die Buskosten für Hin- und Rückfahrt bei 60 Euro; und ich selbst kann nicht buchen, da weder Konto noch Geld da sind. Außerdem liegen die Busfahrtzeiten und die Abflugzeit so verquer gegeneinander, daß wir entweder vornachts irgendwo in HH unterschlüpfen oder die Nacht auf dem Flughafen verbringen müssen… für den Jungen vielleicht ein Abenteuer, an sich aber n i c h t das, was man sich wünscht.

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