Winde/Vulkane {AMNION, 4}. Fortsetzung. Entwurf. Stromboli (16).

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pastell verklärt herunterdroht.

So lag der Mann allein, lag auf ein Kurzes dösend
Unter dem dünnen Laken – ein Knäul das Plaid zu groben Füßen
War eine aufgewühlte graue See, die sich erstarrt
In Wolle hatte – und sein Blick, der aus dem Kissen
Sich auf die Ellenbogen stützte, ging unbegriffen drüber hin
Und lauschte („Wie ist mir? staunen muß ich noch, als fing’
Ich erst zu leben an, denn all ist’s anders…“*) den Motoren,
Die ferne aus den Gassen röhrten, von den Hotels vielleicht,
Die sich am schwarzen Strand alimentierten,
Der eines Schattens noch nicht harrt
Und Kinderschreie waren, die ihn so schmerzten wie verzückten
mit einer entrückten Sehnsucht, die sich stillhält
und rauchen will, als sie sich bauschte:

Strohiges Aroma der Esportazione unter den schweren Zitronen
Weit liegt der enge Binnenhof in einer Sonne
die schon im n o c h-Kühlen sticht,
das Weiß in den Spuren des entflohnen Sciroccos
auf den umgeworfenen Stühlen erbleichend,
die hilflos bei den Plastiktischen ragen.
Und man sieht nicht das äolische Meer hier
aber hört, wie es g e h t, wie es l e c k t
nach den Zitronen, deren Gelb allein es
kühlhält gegen die Sonne.
(Gelb auch, vom Nikotin, der Mittelfinger
doch wie von Schwefel, nicht dem Saft
eurer, dachte er, bitteren Rinde –
in seinen Jeans – was zieht‘s mich? – lose
das ausgewaschene T-Shirt – es wohnen,
die es nicht mehr wagen,
in einer körperfremden Kraft
erregungsloser Muße.)

[*) Hölderlin, Empedokles, Schlußmonolog.]

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