Das Arbeitsjournal des Sonntags, dem 27. November 2011. Krausser, nachgebessert: Das ungebändigte Leben (18).




10.15 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Ziemlich heftig verschlafen, nachdem ich gestern nacht >>>> den Krausser mit लक्ष्मी auf der dortigen Anlage angehört hatte, die einen sehr dumpfen, unduchsichtigen Klang hat, dennoch funktionierte das Stück; dabei reichlich Rotwein getrunken und dann, heimgekehrt, von dem Journalisten eine Mail vorgefunden habe, der über diese Hörarbeit schreiben will. Er ist wegen einer Szene irritiert, die in der Tat wie ein bizarrer Fremdkörper hineinmontiert ist, einem allerdings, der organisch während der Aufnahmearbeiten entstand und sich dem Hohen Ton, der eine Gefahr dieser Produktion wie jedes Pathos ist, als Slapstick gegenüberstellt, ohne daß das Pathos aber desavouiert würde. Jetzt selbst etwas unsicher geworden, habe ich eben noch eine Alternativversion gebaut und gemischt; soeben formatiert sich die mp3 daraus, die ich sowohl an die Redakteurin als auch noch mal den Journalisten schicken werde. Im Laufe des Tages werde ich dann sicher bescheidbekommen; ich selbst, wie gesagt, bin etwas unsicher, mir fehlt wohl auch, nach der intensiven Arbeit, ein bißchen die Distanz.

Sowie alles in den Dropboxen liegt, schwing ich mich aufs Rad, weil ich mit einem Anwaltsfreund etwas zu besprechen und, leider, auch auszufüllen habe, das morgen früh um acht abzugeben ist. Wirft mich etwas raus, aber ich hab die Sache auch geschoben, bis es halt nicht mehr ging, als mich ihr zu stellen. Soviel mal wieder zu meiner wirtschaftlichen Sitiuation. – Nachmittags dann Familie: Weihnachtsmarkt mit meinem Jungen und seiner Mama. Am Abend, zurückgekehrt, werde ich neue Rückmeldungen zum Krausserstück haben. Morgen beginne ich dann schon die neue Arbeit: den am 11. Dezember auf dem Symposion zum Werk Paulus Böhmers zu haltenden Vortrag, bevor ich am Dienstag noch einmal zu Krausser zurückkehren werde, um die Endmischung herzustellen, in der dann auch die Absage der Redakteurin einmontiert sein muß. Tags drauf, am Mittwoch, wird sie übers ARD Hauptstadtstudio dem WDR übermittelt werden. Dann erst mach ich meinen nun wirklich letzten Haken unter das Stück.

Ah, die mp3 ist fertig.



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