17.25 Uhr:
[Arbeitswohnung. Britten, Erstes Streichquartett (Quartetto Magini)-]
Da gestern nacht lange unterwegs – die Erzählung folgt ein anderes Mal, ich mag mich jetzt nicht von meinen „eigentlichen“ Gedanken und Gefühlen ablenken lassen, die auf >>>> Neapel gerichtet sind -, erst um halb zehn aufgestanden und gleich an die Weiterlektüre der sehr schönen kleinen >>>> literarischen Einladung:
Jedenfalls. Nach Abschluß der Leküre (auch nun wieder: Unterstreichungen in meine Notate-Datei abtippend übertragen) an Pasolinins mir vom >>>> Wagenbach-Verlag höchst freundlicherweise herübergesandten Gennariellobriefe gegangen, und da finde ich nun >>>> das dort, das auf frappierende Weise meinen Gedanken vorhernimmt, progressives Verhalten – das meint auch: einen progressiven, „modernen“ Stil – schlage unter den sehr bestimmten Umständen einer, sagen wir, ökonomischen Ideologie ins Reaktionäre um, woraus ich den Umkehrschluß überlege: daß es möglich ist, daß „antikisierende“ Formen in diesen sehr bestimmten Umständen zu Trägern des Widerstands werden. So habe ich das in den >>>> Vorlesungen zum Kybernetischen Realismus erstmals expressis verbis formuliert. Ganz frecherweise nennt sich ausgerechnet Pasolini im zweiten Brief „eine Art >>>> D’Annunzio“. Ich habe kurz auflachen müssen – wegen der Evidenz.
Ich lese weiter. Alles andere, Digressives, Berauschendes, auch zum Neapel-Hörstück „selbst“, dann später; vielleicht morgen.
Der Frühling hat begonnen sich zu zeigen. Eine gute, vor allem anschauliche Erklärung für den langen Winter gibt auch http://meteo.it, nämlich >>>> da.