Das Arbeitsjournal des Sonntags, dem 7. April 2013. Neapel ff., mit nunmehr Pasolini.

17.25 Uhr:
[Arbeitswohnung. Britten, Erstes Streichquartett (Quartetto Magini)-]
Da gestern nacht lange unterwegs – die Erzählung folgt ein anderes Mal, ich mag mich jetzt nicht von meinen „eigentlichen“ Gedanken und Gefühlen ablenken lassen, die auf >>>> Neapel gerichtet sind -, erst um halb zehn aufgestanden und gleich an die Weiterlektüre der sehr schönen kleinen >>>> literarischen Einladung:

Teils wunderbare Texte kleiner und großer Schrecken, die mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten können: genau darin liegt ihre Kraft. Es bleibt eine wehende Ambivalenz, die von den Fenstern, die meine Einblicke und Erkenntnisse sind, unentwegt als Zugluft herweht.

Jedenfalls. Nach Abschluß der Leküre (auch nun wieder: Unterstreichungen in meine Notate-Datei abtippend übertragen) an Pasolinins mir vom >>>> Wagenbach-Verlag höchst freundlicherweise herübergesandten Gennariellobriefe gegangen, und da finde ich nun >>>> das dort, das auf frappierende Weise meinen Gedanken vorhernimmt, progressives Verhalten – das meint auch: einen progressiven, „modernen“ Stil – schlage unter den sehr bestimmten Umständen einer, sagen wir, ökonomischen Ideologie ins Reaktionäre um, woraus ich den Umkehrschluß überlege: daß es möglich ist, daß „antikisierende“ Formen in diesen sehr bestimmten Umständen zu Trägern des Widerstands werden. So habe ich das in den >>>> Vorlesungen zum Kybernetischen Realismus erstmals expressis verbis formuliert. Ganz frecherweise nennt sich ausgerechnet Pasolini im zweiten Brief „eine Art >>>> D’Annunzio“. Ich habe kurz auflachen müssen – wegen der Evidenz.

Ich lese weiter. Alles andere, Digressives, Berauschendes, auch zum Neapel-Hörstück „selbst“, dann später; vielleicht morgen.

Der Frühling hat begonnen sich zu zeigen. Eine gute, vor allem anschauliche Erklärung für den langen Winter gibt auch http://meteo.it, nämlich >>>> da.

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