Hier ist kein fugenloses Weiß
Nichts ist hier glatt wie Glas
Hier ist ein Leben in den Fugen
Hier allerwo ein Wimmeln
Nicht das registrale Lineale
des Verhütungstechnoiden
Nicht das planungskapitale
SchönerWohnen
programmierter Replikanten
Hier stirbt nichts am Monotonen
Sondern aus jedem Stein steigt dir
ein herber Duft nach Mittag auf
und hebt dich aeromanten Fremdling
heim in das Reale
hier
… oder das nachgestellte „hier“ an den Endvers der letzten Strophe direkt dranziehen.
Das ungeplante Hier Keine Mäkelei!
Nur das Gefühl, die Worte müssten mehr wie ein Rinnsal durch die Fugen fliessen, ein wohl mehr dilletantischer Änderungsversuch:
Hier sind auch Zimmerwände Mauern
Hier ist kein fugenloses Weiß
Nichts ist hier so glatt wie Glas
Hier ist ein Leben in den Fugen
Hier ist ein Wimmeln allerwo
Nichts läuft hier ins registral Lineale
des Verhütungstechnokraten
Nichts ins planungskapitale
kerzengerade SchönerWohnen
Hier stirbt nichts am Monotonen
sorgsam programmierter Replikate
Hier steigt aus jedem Stein dir
ein herber Duft des Mittags auf
und hebt dich aeromanten Fremdling
heimwärts fort ins tiefreale, ungeplante Hier
@Bücherblogger. Das Problem, aus meiner Sicht, ist, daß Ihre Variation die Formen zerstört und zudem adjektivisch wertet, außerdem übertreibt: aus dem klaren „Realen“ wird ein „tiefreales“. Das erklärt, wo einfach sein muß. Zudem läßt sich das „aeromante“ (Wahrsagen aus der Luft) nur durch einen Reim rechtfertigen, der die nun auf ersten Blick Gesuchtheit des Wortes ins Natürliche aufhebt. Insgesamt haben Sie eine Neigung, Reimspiele zu entfernden, die aber, meine ich, mein Gedicht überhaupt erst tragen, etwa bei dem unmittelbar aufeinanderfolgenden „registralen Linealen“.