(8.30 Uhr, Arbeitswohnung.)
Der helle Anzug muß heute entschieden zurückgehängt werden. Links von mir steht auf den Schallplatten Alberto Giulianis Leben mit der Mafia, Malacarne, das ich immer noch besprechen will und nun zumindest schon mal hier erwähne:
Da >>>> mein Neapel-Hörstück als Podcast nicht mehr verfügbar ist, können sich Interessenten bei mir direkt melden. Eine Furie, gestern, stürzte auf mich los. Sie war barfuß, trug kleine Schellen um die Knöchel unter den Waden, sprang. Ich griff ihr am Hinterkopf ins strömende Haar, riß ihn zurück und warf das stöhnende Ding zu Boden, ohne vom Haar abzulassen, so daß sich der ganzer Körper in ein tiefes Hohlkreuz wölbte. Dann nahm ich des einen Fußes schmalen langen Zehen zwischen meine Zähne und biß bei jedem, das sie noch wagte, Aufbäumen zu. Davon hatte ich später heftige Träume, deretwegen ich erst um halb acht hochkam. Es roch hier wie ein Raubtierkäfig. Das mag ein Zeichen sein. Wenn der Leib wieder dermaßen kocht, schäumt auch die künstlerische Produktivität. Als sich die Furie beruhigt hatte, strich ich ihr mit meiner Zunge langsam von der Ferse bis zum Ballen und lockerte dabei den Griff. Der schmale Fuß aber liegt mir noch jetzt in der Rechten. So krieg ich nun vielleicht auch den Ansatz des Kreuzfahrt-Hörstückes hin. Aber die Arztbesuche nerven weiter; zu „wirklicher“ Kontinuität kann ich erst kommen, wenn diese blöde Leistenbruch-Op abgehakt und auch, dieses am Donnerstag, die dritte Brücke drin ist. Dann nervt nur noch die Steuererklärung. Wir fahren in eine Haube aus Dunst, die die Sonne über das Meer warf. Nun zieht sie ihn grauschräg – und von hinter sich – aus ihm heraus und himmelan, mit einzelnen verwischten, weiter noch hinauflangenden Schlieren: leise drohendes Portal, durch das wir, derweil sich der Feuerball nicht entfernt, sondern flammend auflöst, >>>> in die Nacht gleiten werden.
***
Zur „Selbstdarstellung“ nachgetragen. Sie haben jetzt die Möglichkeit, sich Vortrag und Diskussion nachträglich anzuhören. Siehe >>>> dort.
Koinzidenzen @read An. Das >>>> da hat mich grad ein bißchen gekickt, also fassungslos gemacht. Nein, diesen Text habe weder ich vorher gekannt noch kannte ihn mein auf die Schellen folgender Traum. Sein Sie froh, daß Sie nicht hier in meiner Nähe leben.
Sie sind ne Zumutung. Und jetzt tun Sie mal nicht so, als ob Sie es mir nicht zu:muten würden oder damit zugemutet haben. Seien Sie froh, dass ich nicht in Ihrer Nähe lebe. Sonst lernen Sie wirklich mal meine kennen. Und die ist kein stöhnendes Ding!
Das kann sie aber sehr schnell werden.
(Lacht auf).