Also rannte ich herum und bekam es auch hin; ich kann ziemlich zäh sein, wenn ich etwas erreichen will. Eigentlich bin ich i m m e r zäh.
Zurück bei >>>> Elfenbein, bzw. nebenan bei >>>> Arco traf ich, ein „reiner“ Zufall, >>>> Lützeler wieder, ein wirklicher Glücksfall, und stellte ihn meinem Verleger vor. Nun wird Argo seinen Weg, als Paket mit den beiden andren Anderswelt-Romanen, in die USA nehmen. Dann aber ging’s gleich los zum Bahnhof. Fahrt mit den Kollegen nach Neuss, bereits abends der erste Seminarteil: intensive Gruppe, sieben Leute. Weltwechsel. Interpretationen: nein, sagte ich, es gibt keine einzig-richtige Interpretation, sondern nur Auslegungen, allein deren Begründetheit man beurteilen, bzw. benoten kann. Imgrunde, sagte ich, sind Interpretationen literarischer Texte wie Meditationen über Gott. Ein bißchen über jüdische Auslegungen gesprochen, über die christlichen im Mittelalter dann, über Auslegungen insgesamt. Über das Aufeinandertreffen von Kulturen und wie sie sich gegenseitig befruchten; daß immer Mischung das Geheimnis ist, Vermischung, nicht „Reinheit“. Es bereitet mir eine große Freude, für die kreativen Prozesse, die wir hier anstoßen, immer auch Bildung mitzuvermitteln, zwanglos, spielerisch, vor allem aber: liebend. Auch kurz über buddhistische Religionsformen gesprochen. Immer den Hauptvorwurf des Islams an den Westen im Kopf: Ihr habt keinen Gott. Zu zeigen, daß wir ihn d o c h haben: Kunst, Dichtung, Musik. Ich kann sagen, daß mir das ein wirkliches Anliegen ist: der allgemeinen Profanierung, die alles und jede/n zur Ware degradiert, etwas entgegenzusetzen, das von und m i t der Seele ist.
Jetzt zum Frühstücken. Um neun geht es weiter.
(7.56 Uhr.)
Seit Viertel nach sechs bin ich auf. Für >>>> die Hanauer Lesung gab es eine ganz schöne Besprechung: