Heute mit einem Rezept. Das Argojournal des Mittwochs, dem 25. April 2012. Meeresfrüchte auf Spinat.

9.09 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Seit fünf am Schreibtisch, bis viertel vor neun an Argo durchgearbeitet, will auch noch etwas weitermachen, bei TS 460 bin ich jetzt, oben auf der Seite; zweieinhalb weitere Seiten, und ich hätte die Hälfte geschafft; dann werde ich den Typoskriptblock wechseln müssen, können, dürfen. Frühmorgens lebe ich jetzt in einer ganz anderen Welt als der Der Dschungel, ja sogar der Arbeitswohnung, gehe mit anderen Menschen um und Verhältnissen, die meinen realen nicht entsprechen, bzw. Allegorisierungen und Umschreibungen sind, wie auch der „übrigen“ Welt. Ab etwa neun dann wende ich mich der Tagesrealität zu, erst einmal der Der Dschungel, dann Post usw. Oder einem zweiten Projekt, das parallelläuft, momentan dem Galouye-Hörstück, das ich aber so richtig erst wieder am Sonnabend zum ersten Aufnahmetermin im ARD Hauptstadtstudio aufnehmen kann. Danach aber geht‘s in einem Zug an Schnitte, Montagen, O-Töne, die erste akustische Fassung. Arbeitete ich rein daran, wäre das Hörstück, das im Juni ausgestrahlt werden soll, bereits am Ende der nächsten Woche fertig. Aber ich werde mir etwas mehr Zeit gönnen als sonst, schon, weil ich mit den Klängen experimentieren will. Diesmal wird nicht gesampelt.
Für Ende Juni bis Mitte Juli steht die Reise fest, mit der ganzen Familie, mein Junge und ich bereits fünf Tage vor den anderen und vier Tage länger als sie. Für die Lilieninsel steht mein Tauchkurs, ich bin bereits gebucht: Grund- und Aufbaukurs in einem, ein Woche lang vier Stunden täglich. Allerdings muß ich mir vorher eine ärztliche Bescheinigung holen, daß ich fürs Tauchen gesund bin. Und wir brauchen ein zweites Zelt.
Noch einhundertachtundzwanzig Seiten Döblin. Was für >>>> ein enormes Buch! Ich hätte sehr viel mehr daraus zitieren können, aber ich habe die Luft derzeit nicht, dauernd etwas abzutippen. Wenn ich sehr in Argo drin bin, nervt es mich manchmal schon, daß ich Die Dschungel führen muß… ähm: will, selbstverständlich. Also reiß ich mich, so es irgend geht, am Riemen.

Habe etwas ausprobiert, kulinarisierend. Sie sollten es nachkochen.
Also.
Besorgen Sie sich

frischen Spinat
Gefrorene Venusmuscheln
Gefrorene Tintenfischbeinchen
Gefrorenes Miesmuschelfleisch (Cozze)
Olivenöl
Eine frische Zitrone oder Limone

(Die drei Surgelati bekommen Sie am besten bei einem
mediterranen Großhändler, der auch an Einzelpersonen
verkauft. Selbstverständlich können Sie auch frische
Venusmuscheln und Oktopusbeinchen nehmen, das wird dann aber
teuer. Der Unterschied ist indessen nicht sehr groß,
wenn Sie sich an mein Rezept halten.)

Den Spinat gut waschen und abtropfen, dann trockenwerden lassen. Danach in eine Schüssel rupfen; nicht zu fein, auch mit den Strängen.
Die Meeresfrüchte auftauen lassen; Sie können das in handwarmem Wasser tun, es geht sehr schnell. In einer schweren Pfanne Olivenöl erhitzen und viel gehackten Knoblauch darin andünsten, am besten zusammen mit, je nach Größe und Schärfe, zwei oder drei zermörserten Chilis. Ich nehme die getrockneten kleinen, die sehr scharf sind; ein Pfund davon habe ich mir >>>> aus Tanger mitgebracht. Die werden noch mindestens drei Jahre reichen.
Wenn der Knoblauch glasig ist, die Meeresfrüchte dazugeben und scharf braten. Immer wieder rühren. Sowie die Beinchen Farbe annehmen, die Hitze mäßigen, evtl einen Deckel auflegen, damit die Beinchen mürbe werden. Kein Salz dazugeben.
Derweil über den Spinat etwas frisch gestoßenen weißen Pfeffer, sowie Olivenöl und Zitronensaft vorsichtig unterheben, nicht wirklich mischen. Etwas ziehen lassen.
Eines der Beinchen kosten: ist es bißfest, aber nicht Gummi? Gut. Auch die Venusmuscheln haben sich alle geöffnet; die fest verschlossen bleiben, herausnehmen und wegwerfen. Dann noch einmal scharf anbraten, evtl. etwas Öl nachgeben und Bratensatz lösen. Umrühren und über den Salat kippen. Jetzt erst mischen und sofort, am besten in großen Schüsseln servieren oder in nur einer, wenn Sie alleine essen.
Dazu gut gekühlten Weißwein und helles Brot, Ciabatta, Baguette oder dergleichen, bitte kein Toastbrot; dessen Gelabber würde alles vernichten, und getoastet überdeckte es das feine Aroma.
Der Spinat, so zubereitet (roh, nicht gekocht!!), erinnert im Geschmack an Feldsalat, ist aber fester im Biß, und sein Character steht den Meeresfrüchten ganz gleichberechtigt zur Seite, ohne sie zu überwölben. Lassen Sie sich‘s schmecken:

Ihr
ANH zum Morgen.

15.40 Uhr:
Geschafft!

Der erste Packen Argo, links, ist durchgearbeitet, den zweiten, rechts, öffne ich morgen früh; mit TS 463 wird es dann weitergehen.
Jetzt Telefonate und ein paar Experimente mit dem Akkordeon. Der Junge wird heute erst gegen achtzehn Uhr hier sein. Dann müssen wir für Sonnabend proben.

5 thoughts on “Heute mit einem Rezept. Das Argojournal des Mittwochs, dem 25. April 2012. Meeresfrüchte auf Spinat.

  1. Ein Rezept.
    Kann sein , dass der Meister plötzlich den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der allgemeinem Gesetzmäßigkeit der Gesetzmäßigkeit unterliegt.
    Aber:
    Wer weiss – AHA- DER MEISTER – wer weiss. der Meister hat sicher – neben allerei anderem – sicher allerlei in petto. Dafür nennen wir Anhänger ihne ja: den MEISTER:..

    1. der brutzelterror terrorisiert mit einhelligkeitssimulation.
      letztlich äusserst schäbiges manipulationstheater relativ einförmig verlaufender schienung / geschientheit,

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