Das Arbeitsjournal des Sonntags, dem 7. November 2010: ANH im Berliner Ensemble am zweiten Tag der Romantik. Zum Affenwesen und Frauenfragen.



Berliner Ensemble, Foyer, Schiffbauerdamm, Berlin.
Berliner Manuskripte. Bamberger Elegien.
Sonntag, 7.11.2010, 11 Uhr.

Tamara Bach, Thomas Donndorf, Saskia Fischer, Mathias Gatza, Alexander Gumz, Anne-Kathrin Heier, Falko Hennig, Robert Weber, Alban Nikolai Herbst,
Esther Kinsky, Svealena Kutschke, Tanjana Tsouvelis, Peter Wawerzinek, Judith Zander.
Moderation: Frauke Meyer-Gosau, Gerrit Bartels und Jörg Plath.
Musik: Max Doehlemann.

6.23 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Vielleicht nehme ich die hierüber annoncierte Veranstaltung nicht recht ernst. Das liegt zum einen sicher an ihrem „Stipendiaten”-Character, vor allem aber an dem Umstand, daß vierzehn Autoren an einem Vormittag allenfalls Häppchen von sich geben können, so daß die Veranstaltung eher repräsentativer Event sein wird, als daß es wirklich um Literatur gehen könnte. Zumal gibt es hinterher Häppchen. Das wird wahrscheinlich lustig werden, hat aber mit der eigenen Arbeit wenig zu tun.
Die sich auf das Romantik-Hörstück fokussiert. Ich muß zu Eingang klarstellen, daß der banalisierte Romantikbegriff, wie er straßauf/straßab verwendet wird, wenig mit der historischen Umbruchzeit und ihren Folgen und, um die es dem Hörstück geht, Wirkungen bis in unsere Gegenwart zu tun hat. Wobei ich das sinnlich darstellen will, nicht erklärend. Wichtig ist auch die Spaltung der romantischen Bewegung, bzw. ihre Entwicklung von einer politisch progressiven Kraft in den Biedermeier der Restauration. Darauf >>>> hat Schlinkert gestern hingewiesen. Eigentlich will ich aber überhaupt keine eigene didaktische Stimme in dem Stück haben. W e n n ich Position beziehe, dann in Rollenprosa, die ich jeweils dazu schreiben werde. Das Stück muß selber „romantisch” sein, aber halt in Schlegel/Benjamins Sinn. Auch die positioniertem Stimmen, die als Zitate eingesprochen werden, sollen Rolle sein.
Momentan überlege ich, ob ich mit >>>> Gibsons „Newromancer” einsteige, womit Novalis konfrontiert wird:



Dazu ein E-Gitarren-Riff, das aber erst mit Novalis einsetzt, vielleicht anschwillt und mächtig mit dem Tristan-Akkord im Orchester ans Ufer schlägt. Dann, sachlich, Schlegel. Kreuzblende. Nachtszenerie Berliner Straße, vielleicht Kastanienalle, vielleicht Rosenfelder, vielleicht >>>> Eschloraque.

Bin seit fünf Uhr auf. Erster Latte macchiato, jetzt mach ich den zweiten. Und rauche meinen Morgencigarillo, während ich die Löwin wecke.

8.08 Uhr:
Auf eine derart >>>> schreiend absurde Diskussion kann man nur >>>> s o reagieren. Aber jetzt muß ich mich rasieren und duschen. Manchmal bewegen mich Frauenfragen: Was zieh ich an?

9.45 Uhr:
Cellini hat wunderbare Ideen. Eine wird sie gleich einstellen; ich hab sie gebeten, es auf der Hauptsite zu tun.

Muß aber >>>> los jetzt.

16.04 Uhr:
Es ist überhaupt nicht zu fassen, was auf Tainted Talents abgeht; aber recht eigentlich ein Le-e-h-rstück in Internets Amokläuferei von Leuten, die nichts als sich selber zu sehen vermögen. >>>> Machen Sie sich selbst ein Bild. Mir ist übel. Ich leg mich jetzt ’ne Stunde hin. Meine Güte, und ich hab Alfred 23 Harth einmal für einen großen Musiker gehalten. Na gut, das kann er immer noch sein; auch ich darf nicht den Menschen mit seiner Kunst durcheinanderbringen, auch wenn mir grade danach ist. Denn billigsten Text Harths kann ich leider nicht direkt verlinken, weil es bei Kiehl keine einzeln aufgeführten Kommentarlinks mehr gibt, wenn sie einmal von der direkten Neuigkeitenleiste verschwunden sind.

Von der Veranstaltung im Berliner Ensemble erzähle ich eventuell später.

2 thoughts on “Das Arbeitsjournal des Sonntags, dem 7. November 2010: ANH im Berliner Ensemble am zweiten Tag der Romantik. Zum Affenwesen und Frauenfragen.

  1. Solche Frauenfragen bewegten Kafka auch schon, der frug, genügt Straßenanzug? Erinnerte sich dann aber rasch: ach was, ich habe keinen anderen.
    Wirklich heikel wirds aber eh erst bei der Frage, was zieh ich aus.

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