7.30 Uhr:
[Schreibtisch vor dem Vulkanlager. >>>> Tschaikowski, Klavierkonzert b-moll.]
>>>> das ist die Aufnahme, die bereits ich selbst mit 15 immer gehört habe, nach der ich süchtig war und die nun mein Junge immer zum Aufwachen hört, wenn er hier schläft; ich habe sie noch, seit damals dieselbe Platte, auf Vinyl. In >>>> dieser Sammlung, die ich von der FAZ bekam, >>>> als ich über Karajan schrieb, ist sie ebenfalls enthalten, ebenso sind Tschaikowskis Rokoko-Variationen dabei, aber auch Mülle wie „Opera Intermezzi”. Showstücke halt, behandelt als klassische Schlager. Aus ihr aber, dieser Sammlung, ziehe ich nun die CD immer heraus, über die mein Bub dann auch immer wieder einschläft, wenn es ein Wochenende ist. Könnte sein, daß ihm Musik eine fast ähnliche Heimat, ein Bett und eine Höhle sein wird, eines Tages, wie mir. Dann wüßte ich, was ich ihm geschenkt habe. Bis nachts um zwei waren wir auf der Geburtstagsfeier, er becircte sofort die schönste Frau, die dort war, lag schließlich neben ihr auf dem Bett. Der Profi brachte uns heim.
Nachmittags Treffen >>>> mit RHHP auf dem Dach des >>>> Hotels de Rome am Bebelplatz; schönes Hotel, von außen, innen schrecklich, der riesige Empfang gleicht in seiner lackierten Dezentheit einer Leichenhalle, die nur solche nicht als solche wahrnehmen können, die längst vor Geld replikant sind: so lackiert schwarz wie das Gebänk und -stühl und wie die spiegelglanzgewienerten Tische; auf jedem derer eine unter von Hagens Händen plastifizierte Orchidee; mitten im Foyer ein großer, zu hoher Tisch, der mit leblosen Blumentöpfchen-Arrangements vollgestellt ist, bei denen ich, obwohl sie das nicht waren, sofort an Stiefmütterchen dachte. Eigentlich ist das ein Hotel für die vampirische Crême de la Société. Ich war geradezu stolz, da in abgescheuerten Jeans und meiner alten Lederjacke aufgekreuzt zu sein.
Das Dach aber ist angenehm, da stehen nur Tische und Stühle und Sofas, zurückhaltend, um nicht vom Blick über viertels Berlin abzulenken; mein Latte macchiato allerdings dürfte ein Vermögen gekostet haben; ich verwende den Konjunktiv, weil nicht ich ihn bezahlte. „Die GEMA”, stellte ich gleich zu Anfang fest, nachdem wir uns begrüßt hatten, RHPP, seine Gefährtin und ich, „scheint ja Geld zu haben.” Anders als ich m a g Robert Platz solche Etablissements. Daß er den Preis, für den er nominiert gewesen war, nicht bekommen hat, fand er so voraussehbar wie durch die Unterkunft entschädigt. Nun ja. Einen Moment lang dachte ich: zwei Nächte hier entsprechen fünf Monatsmieten für die Arbeitswohnung; aber ich fand den Gedanken zu kleinlich, finde ihn immer noch zu kleinlich und schreibe ihn hier allein hinein, um mich ein bißchen zu schämen.
Der Hammer ist freilich das da:
anbei nun unsere überarbeitete Fassung von Undine. Wir würden das Stück auf jeden Fall so ankündigen: Undine, eine Überarbeitung nach Alban Nikolai Herbst. Wir haben einen Prolog vorgeschaltet, der von Undines Schwester “Najade” gesprochen wird, die später auch noch einmal im Stück auftaucht.
Bitte beachten Sie, dass im beigefügten Dokument nur ein Teil der Kürzungen sichtbar ist, einige Änderungen, die wir schon vorher vorgenommen hatten, sind leider nicht im Änderungsmodus erhalten geblieben. Einige Änderungen, die wir vorgenommen haben, betreffen den Monolog der Undine.
Wie schon gesagt, haben wir einige größere Kürzungen vorgenommen. Wir sind eine freie Theatergruppe, die im Hause der Weberei Gütersloh spielt. Uns stehen nur begrenzte Zeiten zur Verfügung, daher mussten wir größere Striche ansetzen.
Ich bin gespannt auf Ihre Rückmeldung bzw. auf die des Autors. Es wäre toll, wenn ich eine Rückmeldung innerhalb der nächsten 10 Tage bekommen könnte. Da wir dann die Ankündigung in der Presse vornehmen möchten.
Das erreichte den Verlag der Autoren gestern, nachdem man nachgefragt hatte, was denn nun mit der Uraufführung sei, und vor allem, nachdem er mitgeteilt hatte, daß ich selbst anreisen werde. Mein Problem sind nicht die Striche, mein Problem ist, daß Texte dazugeschrieben wurden, vor allem der kindliche Prolog und die Beugungen des im strengen Metrum geschriebenen Undine-Monologs. G a r nicht geht „nach Alban Nikolai Herbst”. RHHP: „Wenn du willst, daß man dein Stück endlich aufführt, wirst du es akzeptieren müssen.” Es i s t aber nicht mein Stück, nicht mehr; das Ganze ist auf Simplizität gebügelt, soweit ich jetzt sah. Ich habe die Undine in einer Hochzeit des Regietheaters ganz bewußt so geschrieben, daß man es nicht als Steinbruch benutzen kann; das haben die Theaterleute gemerkt, weshalb für ihre Striche neue Texte nötig wurden. Was tu ich jetzt? Erlaube ich, verbiete ich? Ich hätte kein Problem, handelte es sich nicht um die Uraufführung, bei jeder weiteren würde ich denken: Nun gut, macht mal, da siebt sich, was hält, schon aus. Eine Uraufführung aber setzt den Standard, ja sagt überhaupt, was ein Stück denn sei. Shakespeare hält unterdessen j e d e Bearbeitung aus, da kann man Hamlet auch als Lottel auftreten lassen und Ophelia in Schweineblut baden, nachdem sie nackt für Ata den Boden gewischt und dabei mit dem Handfeger gewedelt, dessen Griff man ihr in den Hintern gesteckt… alles vorgekommen, alles möglich, denn dann kommt doch einmal wieder ein Kortner und nimmt das Stück beim Wort… wenn aber eine Uraufführung sowas macht, wird es totgeschlagen.
Nein, dieser Prolog geht g a r nicht. Und auch an den Monolog lasse ich nicht rühren. Mit allem übrigen sollen die Leute verfahren, wie es ihre Umstände gebieten.
So auch entschied mein Sohn, als ich ihn gestern auf der Heimfahrt um seine Meinung fragte. Nicht ich fragte den Buben, ich wollte ihn nicht belasten, aber der Profi fragte ihn: „Adrian, was würdest d u machen?” Er sagte nach kurzem Überlegen: „Ich finde, Papa soll das nicht erlauben. Warum schreiben die kein eigenes Stück?” Eine Überarbeitung nach Alban Nikolai Herbst – die ham wohl ’n Knall!
Die nächste >>>> Arndt-Erzählung nun.
9.04 Uhr:
>>>> Hier meine Entscheidung. Es ließ mir keine Ruhe. Dann eben k e i n e Uraufführung. (Tschaikowski, Zweites Klavierkonzert.)
12.16 Uhr:
[>>>> Massenet, Don Quichotte.]
Immer, wenn ich Ghiaurov in dieser Rolle singen höre, schnürt es mir das Herz. Offenbar gibt es diese Aufnahme unter Bonynge nicht mehr; deshalb habe ich auf eine andere verlinkt. Speziell dieser Massenet lohnt sich indes in jedem Fall.
Habe die Zeit bis eben mit dem Versuch zugebracht, wegen der UNDINE mal Teile meines Originaltextes, besonders den in Gedicht-Stollen geschriebenen Dialog Ölrun/Undine für Die Dschungel zu formatieren. Ist mir nicht gelungen. Es ist aber wichtig, sich die gewählte Form, die die Bearbeitung der Gütersloher ebenfalls unterschlägt, vor Augen zu führen, bzw. ins Ohr zu bringen. Dafür hatte ich einen ganz neuen Beitrag im Kopf, den ich „Undine stirbt in Gütersloh” nennen wollte. Mal sehn. Hab bei twoday im Forum um Hilfe angefragt; eigentlich bräuchte ich unterdessen einen praktikablen Composer.
Aber ich muß endlich an den zweiten Arndt-Text. Brauche aber auch meinen Mittagsschlaf.
16.30 Uhr:
Nahezu zwei Stunden tief geschlafen, ich kam gar nicht mehr hoch. Einen Espresso jetzt. Habe >>>> Cellini meine Undine geschickt und die Bearbeitung durch die Gütersloher Theatergruppe, beides als doc-Datei; vielleicht hör ich ja nur Elstern trapsen, die Nachtgallen spielen. Jetzt aber w i r k l i c h: Arndt für Azred ff.
Aber noch mal zur Undine (es läßt mir keine Ruhe): Auch ich habe einmal ein Stück so bearbeitet, genauer: mehrere Stücke, und mit eigenen Texten, auch Umschreibungen, zusammengeführt, und zwar eine Reihe von Ministücken Gerhard Rühms. Das habe ich dann so auch bearbeitet, selber die Regie geführt und das Ding ziemlich erfolgreich zur Aufführung gebracht. Allerdings habe ich mein Typoskript vorher an Gerhard Rühm und auch an den Theaterverlag geschickt. Ich hörte keine Einwände, sondern bekam die Rechte. Erst, als ganz unerwarteterweise die FAZ, und zwar jubelnd, die Premiere besprach und wahrscheinlich weil in der Rezension die unfeine Marx-Travestie stand, Herbst habe Rühm vom Kopf auf die Beine gestellt, meldete sich Rühm selbst, einigermaßen unwirsch. Wir korrespondierten dann. Nun ist diese Sache von damals aber schon deshalb nicht mit der Gütersloher Undine-Bearbeitung vergleichbar, weil Rühms Stücke längst schon uraufgeführt, ja mehrfach aufgeführt waren und weil sie in einer finanziell höchst handlichen Suhrkamp-Ausgabe sehr einfach nach- und vor(her)lesbar waren. Auf diese Ausgabe bezog sich auch unser Programmzettel. Wobei ich gerade die strengen Stücke, die an sich Musik sind (>>>> etwa das großartige „gehen”), n i c h t änderte, sondern nur jene, die den formal freien Character von Kabarett oder absurdem Theater hatten. Ich habe den Abend damals, das war 1981, so genannt: „RÜHM – Ein Arrangement nach Gerhard Rühm von Alban Nikolai Herbst”.
23.19 Uhr:
[Am Terrarium.]
Cellini hat jetzt gelesen, und >>>> ihre Einschätzung der Gütersloher Bearbeitung ist fast noch härter als meine. Man hat das Stück zerteilt und in eine Schublade gelegt, die es identifizierbar macht, wie ich es gerade nicht wollte. Die Komödie wird zum fantastischen, wenn es gutgeht, Schwank, wenn es schlecht geht, zur Klamotte. Damit mman was zum Jodeln hat.
Ich habe eben noch einmal nachgedacht, als ich den sehr schönen Film wegbrachte, den mein Junge und ich uns angesehen haben – >>>> Die Kinder der Seidenstraße – ; es ist keine Ausrede zu sagen, man sei ein Amateurtheater, auch Zeit ist keine Ausrede. Ich habe selbst mit Laien gearbeitet, sogar für den Rundfunk – Manfred Mixner: „Das Mikrophon ist ein Intelligenztest” -; es gibt keine schlechten Sprecher, wenn man sie trainiert und ihnen auch bewußt macht, was sie da eigentlich spielen, es kostet allerdings etwas mehr Zeit als mit professionellen Schauspielern; dafür ist oft der direkte Zugriff unverstellter. Also gegen eine Uraufführung durch ein Off-Theater habe ich nichts, gar nichts, aber ich erwarte, daß die Idee des Stückes, sein Atem, seine Seele respektiert und geliebt wird. Sonst hat es keinen Sinn. Meine Undine hat knapp fünfzehn Jahre ungespielt beim Verlag gelegen; sie wird auch weitere fünfzehn Jahre des Wartens ertragen.
besser als adrian… … bringt mans nicht auf den punkt. schlauer bub!
…. d a s ist im wahrsten sinne des wortes eine “bodenlose” frechheit. bodenlos deshalb, weil man dem ursprung des textes den boden entzieht, und das bei einer uraufführung. dürfen die das ganz einfach so? müssen die nicht wenigstens vorher fragen? um ihre zustimmung wird zwar gebeten, aber erst nachdem man den text schon geändert hat.
@cellini und ulliNichtstulli und die weiteren Leser. Ich habe eben an den Verlag der Autoren geschrieben, und zwar so:
Es hätte allermindest vorher eine Anfrage bei mir geben müssen; mit so etwas j e t z t herauszukommen, zwei Wochen vor dem eigentlich geplanten Uraufführungstermin und sechs vor dem nunmehr tatsächlich projektierten, ist an sich schon eine Frechheit. Ich denke mal, man ist in Gütersloh erst aufgescheut worden, als die Leute hörten, daß ich selbst anreisen wolle; da kriegten sie nasse Füße und eine Ahnung…
Allein dieser sozialpädagogische Kinderton im Prolog nimmt den Mythen, die da in das anfängliche Boulevard-Schenkelklatschstück hineinbrechen, alle Fremdheit und Kraft:Jetzt guckt ihr so fragend. Nach eurer Ansicht dürfte ich hier gar nicht sein, denn wenn es danach ginge, was ihr glaubt, oder nicht glaubt, gäbe es mich gar nicht. Ich bin nämlich eine Nixe. Und ihr denkt ja, Nixen gibt es nicht. Aber ihr denkt ja auch, dass Geld glücklich macht. Also, wenn kümmert es schon, was ihr denkt! Uns nicht. Ihr habt uns vergessen und wir kümmern uns nicht mehr um euch.Das ist unerträglich. Und dann die Eingriffe in den Monolog, der streng im Versmaß geschrieben ist; die Eingriffe sind vor allem Kürzungen, aus dem großen Monolog wird eine Art Szenenwechsel gemacht. Ich verstehe, daß das Ding schwer zu sprechen ist, aber es ist das Zentrum des Stücks. Die ganze Spanne von grober Burleske zur klassischen Geste geht verloren, wenn das fällt.
Also: Der Monolog muß bleiben, und der neue Prolog muß weg. Die übrigen Eingriffe, vor allem Kürzungen, sind aus meiner Sicht okay – ich selbst hätte sicher mit anderen Akzenten gekürzt – es geht da eine Menge an Theaterraum und Klang verloren -, aber da scheinen mir die Eingriffe für den Anlaß und die Umstände okay zu sein, auch dafür, daß es offenbar ein off-Theater ist, daß sich an das Stück heranwagt. Einer sonstigen Bearbeitung, vor allem dem “n a c h Alban Nikolai Herbst”, stimme ich nicht zu: für was halten die mich? für einen Hollywood-Drehbuch-Autor?
Dies ist meine Entscheidung.
ANH.
“Jetzt guckt ihr so fragend. Nach eurer Ansicht dürfte ich hier gar nicht sein, denn wenn es danach ginge, was ihr glaubt, oder nicht glaubt, gäbe es mich gar nicht. Ich bin nämlich eine Nixe. Und ihr denkt ja, Nixen gibt es nicht. Aber ihr denkt ja auch, dass Geld glücklich macht. Also, wenn kümmert es schon, was ihr denkt! Uns nicht. Ihr habt uns vergessen und wir kümmern uns nicht mehr um euch.”
… sekundenlang fragte ich mich eben, ob da fünfjährige kinder in der abendveranstaltung im publikum sitzen, oder ob das eine 15.00uhrveranstaltung eines kindertheaters werden soll. um es genauso auszudrücken: das ist ein absolutes no go….
Die Entscheidung ist richtig. Eine Uraufführung ohne den prägenden Einfluß des Autors geht auch in der »Freien Theaterszene« nicht. – Das »nach« ANH ist entweder dreist oder naiv (sich mit dem Namen des Autors schmücken, aber Tantiemenzahlungen vermeiden wollen, ist völlig inakzeptabel).
“Kürzungen”. Was die Truppe gemacht hat, ist, den durchrhythmisierten Monolog Undines mit einem ebenfalls durchrhytmisierten Dialog, den sie mit ihrer Schwester führt und der taktgenau, aber mit völlig anderem Text, das große Duo Waltraute/Brünnhilde aus der Götterdämmerung zitiert, zusammenzuführen dergestalt, daß der in mein Stück später erst sprichwörtlich einfallende Dialog unmittelbar auf den Monolog folgt. Das ist an sich nicht stückfern gedacht, aber insofern falsch, als sich bei mir durch die pirandellesken Figuren hindurch, aus ihrem Unten, der Mythos herausdrängt; formal ist das eine K l a m m e r, während es in dem bearbeiteten Stück wie ein bizarrer, wenigstens exotischer Fremdkörper wirkt, den man nun in einem pädagogischen Prolog “erklären” muß.
Vielleicht stelle ich nachher Monolog und Dialog mal so ein, wie beides geschrieben wurde und stelle die “Gütersloher Fassung” dagegen. Ich habe gar nichts dagegen, wenn sich die Güterloher Theaterleute hier dann ihrerseits äußern; allerdings habe ich zu ihnen außer über den Verlag der Autoren keinerlei Kontakt und kann deshalb den Link nicht schicken. Das sollte dann der Verlag machen.
Da der Dialog mit den Stollen der Edda arbeitet, ist die Aufbereitung für Die Dschungel mit einer html-Arbeit verbunden, für die ich aber eigentlich gar keine Zeit habe. Ich überlege…
Absurdes Theater? “Wir sind eine freie Theatergruppe, die im Hause der Weberei Gütersloh spielt. Uns stehen nur begrenzte Zeiten zur Verfügung, daher mussten wir größere Striche ansetzen.”
Das ist nicht wahr, oder? Entschuldigung, aber ich muss laut lachen. Ich würde diesen Text als Prolog vor das Stück setzen und die fehlenden Textstellen jeweils szenisch mit einem hochgehaltenen Schild (für diesen Text fehlt leider die Zeit) fürs Publikum kenntlich machen.
O Gott, wo sind wir hingeraten.
Mit den für Sie inakzeptablen Kürzungen (ohne die Materie genau zu kennen, glaube ich, dass Sie mit Ihrer Empörung richtig liegen) wäre ein nach ANH sachlich richtig. “von” ist es ja nicht mehr. (Dass das nach pejorativ ist, versteht sich von selbst. Allerdings nur, wenn man die “Geschichte” halbwegs kennt.)
Ich habe die Angelegenheit nicht verfolgt, mutmaße daher: (1.) Man brauchte einen Autor. Da ist es einfacher, jemanden schreiben zu lassen und dann herumzukorrigieren als selber etwas auf die Beine zu stellen. (2.) Man weiß um Ihre “Situation” (das ist ja hier alles nachzulesen) und glaubt, dass Sie alles akzeptieren.
@Keuschnig zu 2). Gerade, sofern hier mitgelesen worden ist, dürfte man wissen, daß ich n i c h t alles akzeptiere, ja eigentlich der Prototyp eines Autors bin, der sich auf Kompromisse künstlerisch n i e einläßt. Wobei ich aufgrund allein meiner Rundfunkarbeiten, deren Regie ich seit zehn Jahre fast immer selber führe, ziemlich gut weiß, wo Striche usw. der Umstände halber nötig sind. Ich kann selber wie ein Berserker streichen; die Kunst besteht dann darin, daß die Seele eines Stückes, eines Autors, einer Prosa usw. erhalten bleibt und geradezu noch fokussiert wird. Es gibt in der Tat eine Kunst des Streichens; für Musik gilt das ganz genau so. Meisterhaftes Streichen habe ich zuletzt >>>> bei Zagroseks Křenek erlebt.
Ohnmacht Warum äußern sie sich eigentlich ständig in völlig fremden Angelegenheiten, von denen sie offensichtlich nicht den geringsten Schimmer zu haben scheinen? – Glauben sie etwa im Ernst, ein A.N.Herbst würde dies hier so kolportieren, ohne einen gewissen Hintergedanken dabei zu hegen?
die frage ist… … natürlich auch, warum eine theatergruppe, wenn sie so ins werk eingreift, daß sie von sich aus relativiert und “nach anh” schreibt, nicht als allererstes den kontakt zum autor sucht und da mal nachfragt, ob das überhaupt geht. so stellt es sich jetzt doch ein bißchen merkwürdig dar: man hat da rumgetrickst und ganz bewußt dem autor nix gesagt, weil man wohl ahnte, daß der nicht einverstanden sein würde. nun aber kommt der zur premiere, und da wird’s dann halt peinlich. – also: mit offenen karten spielen sieht anders aus. und umgang mit autoren auch.
@ulliNichtstulli. Es geht um eine Uraufführung, das ist der Punkt. Wenn das Stück erst einmal eingeführt ist, finde ich Eingriffe und Bearbeitungen sogar begrüßenswert, um die Auseinandersetzung mit so etwas lebendig zu halten – da kann man dann diskutieren, ob eine Regiearbeit, wie immer sie auch verändert, gut ist oder nicht. Davor aber muß das Stück diskutiert worden sein – wozu es einer weitgehend texttreuen Aufführung bedarf. Kein Mensch liest doch das Stück vorher, wenn es zumal gar nicht im Handel ist, sondern allein als Theatertyposkript für Bühnen erhältlich. Es gibt keinerlei Korrektiv.
klar geht es um die uraufführung… … aber neben rein künstlerischen erwägungen geht es auch einfach darum, wie sich eine künstlergruppe gegenüber einem künstler verhält: nämlich in diesem falle gedankenlos und schäbig. man hätt ja im vorfeld beim autor anrufen können und sagen, daß man gewisse modifizierungen möchte.
aber einfach so lustig selber texten und so tun, als paraphrasiere man einen autor, dessen stück eigentlich grad uraufgeführt werden soll – nee.
Daß man sich bei mir nicht gemeldet hat. Ist in der Tat, im Wortsinn, bemerkenswert. Es gibt kaum einen Autor, der “öffentlicher” wäre, als ich es bin. Über die fiktionäre Website wie über Daniellos gmx-Postfach, ja sogar in Der Dschungel selbst bin ich schnell und gezielt zu erreichen; das ist nahezu allgemein bekannt. – Genau deshalb wurde ich auch so unruhig: Es war über eine eigentlich für den 8. Mai (!) angesetzte Premiere nirgendwo etwas zu finden. Selbst die kleinste Theatertruppe unterhält mittlerweise eine Webpräsenz, und sei es über Facebook, einfach, weil dies eine finanziell völlig unaufwendige und dabei höchst effektive Form von Werbung ist. Und wenn ein Off-Theater von einem der wichtigsten deutschen Theaterverlage die Uraufführungsrechte an einem Stück erhält, würde man das sogar besonders intensiv bewerben. Es konnte also irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugehen.
Ich habe die Wege meiner Arbeiten sehr genau im Blick.
Haben Sie gesehen? Einer des Schauspieler hat die “Undine” auf seiner Homepage: Schnellbach
Frank Salomon-Neumann @Snopes. Und ich fand >>>> den Regisseur dazu. Nun wird ihm spätestens Google den Weg hierher weisen.
ist doch kein grund zur aufregung, also so ein text ist nie der weisheit letzter schluss, und so ein autorenname heute kein fels in der brandung oder irgend ein ding, woran man sich als theater halten müsste, scheinbar haben die beim lesen gemerkt, dass man da einiges ändern muss, hier was fort und da was dazu, ist doch kein beinbruch…normal und zeigt vielleicht nur, dass der text so pur halt nicht funzt.
@William. Unaufführbarkeit gibt es nicht, zumal nicht dann, wenn ein Stück intensiv durch die Hand einer Lektorin gegangen ist, die seit Jahren für wesentliche Theatertexte der Gegenwart verantwortlich war und ist. Was Sie da schreiben, zeugt allein von einem Mangel an Respekt vor dem Kunstwerk, für den es nur ein treffendes Wort gibt: Ignoranz.
Ich bin mir allerdings durchaus bewußt, daß dieser Mangel seit Jahren Mode geworden. Meinerseits opponiere ich dagegen und verweigere im Zweifelsfall meine Zustimmung. Wird dann dennoch “bearbeitet” aufgeführt, wird man mit den entsprechenden Folgen rechnen müssen. – Wie gesagt, ich halte für Uraufführungen diese harte Linie nicht nur für angebracht, sondern für unerläßlich. Kunst ist kein Kramwarenladen zur Resteverwertung. Wer meint, das Stück sei so nicht aufführbar oder schlecht, muß es ja nicht auswählen, sondern kann etwas anderes nehmen.
Kennen Sie bessere Weisheitsschlüsse als Shakespeares’ oder Kleists? Da wär ich ja mal gespannt, worüber Sie hier reden.
das mit den weisheitsschlüssen wird ja auch garnicht gesucht im stück, ein stück klopft man darauf ab, ob es eine gute vorlage für spielerische vorgänge ist, was in dem stück gesagt wird ist nicht so wichtig. irgendwelche weisheiten sind eine hübsche nebenerträge aber nicht der hauptanlass für theaterstücke, also inhalt spielt bei theatersachen keine große rolle, das ist oft ein missverständnis von schreibern, dass theatertexte semantisch interesant sind, es sind spielvorlagen.
und ein Missverständnis von Schauspielern, dass es sowieso egal ist. Deswegen ist es ihnen egal, ob sie Hitler oder Jesus spielen. Dem Publikum ist es auch egal. Hauptsache man amüsiert sich.
@Heinrich. Ich glaube, die Schauspieler muß man hier in Schutz nehmen. Die werden es nicht gewesen sein, die das Stück herunterbearbeitet haben. Ganz sicher nicht.
eben es ist nict wichtig ws drinsteht..
@william Sie haben ja vollkommen Recht. Kaufen eine Stones-CD, und in Wirklichkeit singt Heino: Egal – is doch auch Musik. Kaufen Thomas Mann. Steht aber nur auf dem Umschlag. Drin ist Konsalik. Auch viele schöne Buchstaben. Und im wesentlichen dieselben wie bei Thomas Mann. Klar: scheißegal, was drinsteht!
@ANH Elster und Nachtigall… sprechen eigene Sprachen, S i e auch!
Ich hab beides gelesen, und muß sagen, daß ich sehr schockiert bin. Ein Stück so zu verändern, und es dann Ur:Aufführung zu nennen… das geht garnicht, das geht überhaupt nicht. Ich würde, wäre ich der Autor, dieser nicht zustimmen.
Durch die Änderungen verliert das Stück für mich den Taumelcharakter. In Ihrer Fassung ist es ein dreidimensionales Taumeln der Figuren, welches innerhalb einer Drehung es nicht nur schafft, Zeitschleifen zu versetzen, sondern auch den Leser, im Falle eines aufgeführten Stückes, auch den Zuschauer, in verschiedene Augen:blicke von Vermutung von Realität. Die Figuren haben ein Vorn, aber auch ein Hinten, aber nicht nur, im Augenblick der Drehung erscheint die dritte Ebene, der Mythos. Wenn ich Ihre Fassung lese, ahne ich zuerst etwas, dann ist es fast greifbar, es entzieht sich aber wieder, dann erscheint es wieder, ich versuche hinzugreifen, erwische es aber nicht, weil es gleich wieder weg ist. Ich schmeiß sämtliche Versuche von Überzeugung über Bord, lasse mich rückhaltlos ein, auch weil ich neugierig bin….. auf die nächste Drehung warte, weil ich fühle, daß dies zwar wie ein Spiel wirkt, aber keines ist, jedenfalls kein so unbeschwertes, wie es scheint, weil eben immer wieder der Mythos auftaucht, wodurch sich für mich unglaubliche Spannungsbögen ergeben.
In der überarbeiteten Fassung drehen sich die Figuren nur mehr kaum, sie sind konkret, fast plastisch, geworden, womit die Möglichkeit des Erscheinens des Mythos wegfällt. Der in Ihre Fassung für den Mythos eingearbeitete Zwischenraum, den ich beim Lesen allein schon wahrnehmen kann, ist in der überarbeiteten Fassung gänzlich weg rationalisiert. Im Augenblick der Drehung der Figur bleibt sie die Figur, die sie auch von vorn und von hinten ist, vor allen Dingen aber, man weiß, bevor sie sich dreht, daß sie in ihrer Drehung genau diese Figur auch bleiben wird.
Das finde ich so schade, dem Stück ist dadurch das genommen, was den Menschen hoffen läßt. Undine, das ist Hoffnung. Allein d i e s e r Prolog nimmt dem ganzen Stück seine uneigentliche Wertigkeit. Besonders die Änderungen des 1. Aktes, die ich als ganz fatal für das ganze Stück empfinde, weil mich in beiden Versionen „die Ahnung“ nur beim Lesen Ihrer Version beschleicht. Das Ersetzen des Inhaltes des 3. Aktes/4.Szene (Undine/Ölrun) durch diesen völlig anderen Text ist absolut indiskutabel, weil das derart verändert, daß ich das Gefühl habe, ein völlig anderes Stück zu lesen.
Und wissen Sie was? Durch diese Änderungen verliert das Stück nicht nur den Taumelcharakter, sondern auch seinen Zauber, den es trotz aller auftauchenden Realität hat, und das ist nicht nur der Zauber des Mythos, sondern auch der des Lebens…. es klingt zu faktisch. Kann man das sagen?… faktisch? Es ist die Möglichkeit der Mehrdeutigkeit, die ich meine.
So mein erster Eindruck…
P.S.: Ich versteh allerdings nicht, wieso Sie das Stück in das Genre Komödie einordnen… bei dem Hintergrund. Ich finde das Stück enorm ernst….
@Cellini zur Gütersloher Undine. Erst einmal herzlichen Dank für die Mühe, der Sie sich da gestern unterzogen haben; ich habe >>>> nachts noch (23.19 Uhr) dazu im Arbeitsjournal geschrieben und mag mich hier nicht wiederholen. Ich selbst hätte die Zeit, die Sie nun für den Vergleich der Fassungen aufgewandt haben, nicht gehabt, und von meiner Lektorin, die ich um einen Vergleich bat, habe ich bislang noch nichts gehört. Jedenfalls hat sich mein erster Eindruck ganz offenbar bestätigt, ja die Verfälschung-durch-Verflachung scheint noch viel weitergehend zu sein, als ich befürchten mußte. Ich will nun, aber vielleicht erst morgen, weil ich heute sehr viel unterwegs sein werde, sowohl Undines Monolog als auch den Dialog Undine/Ölrun >>>> dort zum Vergleich mit Szenen der Gütersloher Fassung einstellen, die ich deshalb ebenfalls veröffentlichen werde. Was das “freie” Theater da machen wollte, ist nichts, was, sagen wir, amateurspezifisch ist, sondern es spiegelt Verfahrensweisen des Gegenwartstheaters-überhaupt. Bei jedem anderen Theater würde ich ganz ähnlich reagieren, nämlich widerstehend.
Was nun “Komödie” anbelangt, so ist das Komische längst ein Vorhang über dem Tragischen, das sich in der Moderne lange als Groteskes verstellt hat. Heiterkeit sei immer auf dunklem Grund, schrieb aber schon Goethe mit Recht. Ich bin da überdies von Pirandellos Auffassung, was Humor sei, geprägt. Eigentlich verwende ich “Komödie” so, wie die Komische Oper Berlin “Komische” Oper heißt: sie führt selbstverständlich auch große Tragödien auf, wobei es mir auf die Leichtigkeit ankommt, mit der dieser Stoff gespielt werden soll. Das faßt das Wort “Komödie” mehr als jede andere Bühnenstück-Kategorie. In der Tat, so meine ich, ist es von großer Komik, wenn die boulevardhaften Szenen so unvermittelt ihr dunkles Unten treffen.
Gerade das hat mich berührt, in Kneipen lesen zu wollen “gegen Tür”. Vor Menschen, die zu Ihrer Kunst zechen, gröhlen, besoffen auf die Toilette gehen.
Wenn wir uns am Hummerbuffet ergehen, entschuldige ich mich regelmäßig beim Pianisten für unser Verhalten, zu Tschaikowski zu fressen. Meist Musikstudenten, die uns Hunnen belächeln.
Tschaikowski kann sich schwerlich dagegen wehren, in Werbespots zitiert zu werden. Aber vielleicht kommen fünfjährige Kinder ja über Werbespots zu Tschaikowski.
Da bei Beurteilungen Ihres Werkes mitunter James Joyce erwähnt wird, ich natürlich auch fasziniert bin von einem unübersetzbaren Klassiker, der jederzeit fast überall erworben werden kann, versuche ich mich zurzeit an “Ulysses”.
Vielleicht findet Tschaikowski seine Entsprechung in den schwatzenden Hähern von Joyce. Sprachmelodien, die im Leser etwas zum Klingen bringen, faszinieren mich als Kleinkünstler mehr als die “Message” eines Werkes. Keine Kindheit wird je die andere verstehen.
@chSchlesinger: Die “Message” und der Klang. Immer, wenn ich in einem deutschsprachigen Text das Wort “Message” lese, höre ich als allererstes “Massage”. Daran ist mehr als ein Verleser. Insoweit teile ich den Akzent, den Sie auf die Sprachmelodie setzen. Dennoch gibt es in Werken Botschaften, die so vielleicht gar nicht intendiert sind, sondern die sich aus dem Spiel des Werkes selbst ergeben, das es mit der Imagination und dem Ohr des Publikums treibt. Wobei das Ohr ganz sicher das sinnliche Moment vertritt, die Imagination aber, übers lesende Auge, sofort auf die vorgeprägten Semantiken trifft und sie vielleicht allzu oft nur bedient.
“Wir Hunnen” ist hübsch, doch der Pianist, der den Hunnen zum Hummer spielt, kann sich dafür nächstentags die Butter leisten und überdies die “Mugge” (musikerszenisch für “musikalische Gelegenheitsarbeit”) als Fingerübung nutzen; dunkel wird’s nur, wenn sich sein Musikertum alleine noch darauf konzentriert. So auch habe ich meine damaligen Kneipen-Lese-Touren nie als belastend empfunden, im Vergleich zu den meisten Lesungen in Literaturhäusern und Buchhandlungen sogar als sehr frei; es ist ja nicht so, daß, wenn etwas unter schwierigen Bedingungen geschieht, es deshalb weniger sinnvoll sei als unter leichten und eingeführten. Oft ist das Gegenteil der Fall. In meiner Erinnerung gehören die Lesungen in Kneipen zu jenen, an die man sich überhaupt noch erinnert. Wenn ich heute registriere, daß sich unterdessen jenseits der eingefahrenen Literaturorte – die nur noch dann gut besucht sind, wenn es “Stars” zu sehen gibt – eine Szene höchst lebendiger Gegenwartsliteratur wieder in Kneipen, auf Kleinbühnen usw. konstituiert, kommt mir das deshalb wie Heimkehr vor. (Die besten Erinnerungen an Lesungen, eigene wie anderer Autoren, verknüpfe ich allerdings mit dem Theater: d i e Situation ist ideal, egal, wie groß oder klein die Bühne ist).
Ein Wort noch zu dem in dem Zusammenhang mit meiner Arbeit angeblich des öfteren genannten James Joyce: Ich finde gar nicht, daß er so oft genannt wird. Tatsächlich hat er mich nicht mehr beeinflußt als die meisten Autoren meiner Generation und schon gar nicht mehr als andere Dichter, die mich prägten: Döblin voran, Jean Paul, Rilkes Malte, Th. Mann, vor allem der späte Louis Aragon (den aber, scheint’s, keiner in Deutschland mehr kennt), einige Jugendzeit lang Kafka (nie aber Beckett, der noch weniger als Brecht), dann Arno Schmidt (der vom >>>> “Kaff”) usw. Der immer wieder mit mir genannte Thomas Pynchon übrigens nicht, sondern den las ich – begeistert, das ist nie abgerissen – erst, nachdem Michalzik ihn für die Süddeutsche Zeitung in seiner >>>> THETIS-Kritik ins Feld führte; danach habe ich ihn, in einem Rutsch, “nachgeholt”. Von Joyce war für mich überigens das Portrait of the Artist as a Young Man sehr viel entscheidender als Ulysses.
Ach, Gütersloh – wie schade das ist. Den Termin hatte ich mir schon vorgemerkt. Und Gütersloh, Gütersloh werde ich nun niemals sehen.
Jedoch: besser keine Undine als eine verhunzte.
@Undine LaMotte. Es wird die Uraufführung nun d o c h geben. Angedeutet habe ich es >>>> dort, ich will aber auch noch gesondert in einem Arbeitsjournal darauf eingehen. Die Uraufführung wird am 6. Juni stattfinden; Näheres annonciere ich eine bis anderthalb Wochen vorher.
Gut !?
@Undine LaMotte. Ich habe jetzt diesen Eindruck, ja. Sonst hätte ich nicht zugestimmt.
(Es gibt jetzt in der rechten Dschungelspalte ein neues Segment für kommende Veranstaltungen, da ist die Undine bereits mit aufgeführt. Jeder Veranstaltung ist mit einem Link direkt auf die Veranstalter unterlegt, also auch die Undine auf das theateratelier Gütersloh.)