Der Steuerklärung (2019) Dritter Tag. Das Arbeitsjournal des Mittwochs, dem 27. Juli 2016.


[Arbeitswohnung, 6.30 Uhr
Latte macchiato]

Bereits bei den Reisekosten. Es besteht eine Chance, bereits heute fertigzuwerden; allerdings habe ich mittags einen Termin; danach will ich zum Finanzamt radeln, um mir die Formulare zu holen. Den Sport sollte ich möglicherweise bis morgen aussetzen. Probleme werden, wie bereits im vergangenen Jahr, die Umsatzsteuerformulare machen, weil es unterdessen eine Verpflichtung gibt, die entsprechende Anmeldung online zu tätigen. Ich habe mir aber schon einmal mein System zerschossen, als ich die >>>> Elsterprogramme installieren wollte. Sowas riskiere ich kein zweites Mal. Kann also sein, daß ich beim Finanzamt nachher werde herumsitzen und auf ein Gespräch warten müssen; letztes Jahr half es, der Beraterin zu sagen: „Gut, ich installiere es, aber nur unter der Bedingung, daß Sie mir schriftlich bestätigen, für etwaige Schäden die Verantwortung zu übernehmen und also aufzukommen.“ Das mochte man nicht tun.
Jedenfalls kann mich das den heute anstehenden Lauf im Friedrichshainpark kosten und auch die heutige Fertigstellung meiner Steuererklärungen verhindern.
Parallel ständige Kommunikation mit der Contessa; wir werden uns Mitte August, wenn ich für eine Woche zu >>>> Phyllis Kiehls Berliner Ausstellung zurück nach Berlin kommen werde, in Düsseldorf treffen und dort wohl auch die beiden Verträge unterzeichnen; fein ist, daß ich dort auch Freund Faure wiedersehen könnte, abends.

Übrigens hatte ich vor, zu den Münchener Ereignissen zu schreiben, werde es aber aus den genannten Gründen einstweilen nicht schaffen. Aber es ist wirklich nicht so, daß Die Dschungel nicht die Welt wahrnimmt und sich nicht ihre, und zwar sehr deutliche, Gedanken macht. Auch Bruno Lampe kam, wie er >>>> dort fast schon angekündigt hat, nicht an sein Tagebuch.

(Die >>>> Sperre für anonyme Gastkommentare bleibt bestehen, einstweilen nur, selbstverständlich. Daß es einige Leute gibt, die mir persönlich schaden wollen, ist bekannt; ich trage dieses Risiko, habe es über Jahre, nun schon Jahrzehnte getragen, muß es tragen aber auch können – also angemessen reagieren können. Das ist grad nicht der Fall.)



Noch sechs Tage bis Paris.

(Gestern tatsächlich, nach der Arabella-Phase, den Nibelungenring wiedergehört, jedenfalls die erste Hälfte des Rheingolds. Aber diese Oper ging wirklich nicht mehr an mich; einmal dachte ich sogar: „Meine Güte, was für eine Kindermusik!“ Und dachte an meine innere Weigerung, mir so gerissene wie grobe, bzw. gierige Tölpel als „Helden“ vorführn zu lassen. Welche Sensibilität dagegen sowohl in Arabella als auch in Mandryka; nun jà, Hofmannsthal…. – Also den Ring höre ich heute sicherlich nicht weiter. Vielleicht bleib ich bei Strauss. Oder wechsle zu >>>> >>>> Birtwistle, bei dem sich‘s allerdings nicht mitsingen läßt. Laut zu singen, während man an einer Steuererklärung sitzt, ist ein so inniges, zugleich absurdes Vergnügen, daß ich drauf nicht verzichten mag.
Es gibt noch eine Oper, die mir sehr nahe ist; das Problem ist die politische Einstellung ihres Komponisten, Hans Pfitzners nämlich. Ich spreche von seinem „Palestrina“:


Mit der deutschen Geschichte im Nacken fällt es mir, übrigens auch bei Strauss, immer wieder schwer, die geradezu Antonomien auszuhalten, die aber ein Werk-selbst möglicherweise grad in dieser seiner enormen Spannung halten. Doch wir alle möchten so gern uneingeschränkt zustimmen können, Ambivalenzen tun fast immer weh. Für einen Deutschen dazu sind sie belastend, zumal in der Kunst. Sofern er nicht absichtlich wegdenkt. Nun jà, die Franzosen tragen‘s an Céline, die US-Amerikaner an Pound.)

Und auf! und weiter geht‘s!

ANH!

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