Arbeitsjournal. Mittwoch, der 2. April 2008.

5.04 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Das neue >>>> Littell-Notat werde ich heute morgen schreiben, gestern kam ich nicht mehr dazu.; das ist ein Satz, der mehrfach, vor allem im Paradox „heute morgen“, mit der Zeit spielt; soviel ich weiß, allerdings, hat die neue deutsche Verwirrschreibung diesem Paradoxon die Kraft genommen (und damit eine >>>> „Möglichkeit“). Ich ärger mich aber nicht drüber, sondern genieße meinen ersten latte macchiato des M(!)orgens – überlegen Sie einmal, welche Differenz das gab, als auch noch zu schreiben „erlaubt“ war, d a f ü r dann in anderem Sinn: „des morgens“… wie elegant dieses „des morgens“ dem „des Morgens“ erlaubt hat, das Demonstrativpronomen zu ersetzen… no jo, wie >>>> Buschheuer schreibt.
Nachdem die Familie zu Bett war, sah ich mir >>>> hierüber noch den vierten >>>> Species-Teil an; die „Serie“ wird von Mal zu Mal schwächer; das fällt bei Spielfilmen insgesamt auf, daß Serial-Folgen nicht mehr die Kraft ihrer Gründungsideen haben; Dichtung hält es da anders und überfliegt, ist mein Eindruck. Immerhin bin ich mit >>>> ANDERSWELT ja nun selber Serienschreiber, und genau dem Überfliegen gelten mir Ehrgeiz und Lust. Um eins lag ich dann zwischen den Babies, die sich in dieser Nacht recht ruhig verhielten.
Eben, am Morgen, das Cello lag noch ruhig auf seiner Seite vom kurzen Abendüben und mußte in die Tragehülle geschmiegt werden, die Noten kamen in die Außenhülle, las ich dann >>>> diese Replik und war während der Radfahrt hierher geneigt, daraus einen eigenen Beitrag zu machen, also aus wiederum m e i n e r Antwort, die ich ebenfalls heute früh schreiben will. So käme man zu einer eigenen Wort- und Ansichten- und Neigungsfolge, die sich strukturell wie der >>>> Anti-Herbst behandeln ließe, nunmehr allerdings nicht in polemischer Absicht. Ich weiß nur noch nicht, wie ich das einwickle, welches Papierchen ich nehme, damit nicht der Eindruck entsteht, man(n) sei nicht prinzipiell an diesen Fragen interessiert; das würde nämlich täuschen. Außer der objektiven Verantwortung an Kunst wie meiner persönlichen an meinen Kindern interessiert jedenfalls mich nichts so sehr wie Geschlechtlichkeit und die Form ihres Ausdrucks. Daß ich selbst etwas Patriarchales habe, mag ich dabei gar nicht bestreiten, ja meine das für eine Grundbedingung dafür halten zu können, daß ich an „den Müttern“ überhaupt interessiert bin.
Guten Morgen erst einmal.

8.43 Uhr:
Hab die
>>>> Antwort auf femme100tetes doch schon jetzt eingestellt. Nun aber ans Cello.

23.19 Uhr:
[Am Terrarium.]
Jetzt hat mich >>>> dieses tatsächlich zu einem Gedicht gebracht, das eines meiner sehr alten Themen wiederbehandelt. In einer unguten Assoziationsfolge nenne ich es „Torf“, werde es aber wohl erst morgen vormittag einstellen, weil ich noch einzweimal drübergehen, es vielleicht etwas erweitern, vielleicht aber auch kürzen will. Das werde ich mit etwas Abstand morgen früh entscheiden. Die Diskussion selbst beschäftigt mich. Ich hab sie jetzt übrigens von der Hauptseite Der Dschungel heruntergenommen, aber über >>>> einen deutlichen Aufmacher von dort auf sie verwiesen. Sie wird keineswegs geschlossen, nur will ich das Erscheinungsbild der ersten Dschungelseite nicht durch überlange Texte stören.

Außer mit dem Cello bin ich heute nicht sehr in der Arbeit vorangekommen. Immerhin hat sich der WDR gemeldet, der nun endlich mein Marianne-Fritz-Stück ausstrahlen will, das aber zuvor erst noch produziert werden muß. Die Regie soll nun tatsächlich ich selbst übernehmen, für die Produktion ist die Woche ab dem 5. Mai avisiert; Ausstrahlungsdatum wird der 22. Mai sein.

Ich mache mir Sorgen wegen der Schulleistungen meines Jungen; er ist sehr sehr abgerutscht. Vielleicht haben wir ihm zuviel aufgeladen, und er sich selbst auch; vielleicht spielt auch die vergleichsweise neue familiäre Situation eine Rolle. Noch weiß ich keine Lösung. Aber er wird eventuell entweder seinen Cello-, seinen Schlagzeug- oder seinen Judo-Unterricht aufgeben müssen. Imgrunde ist der Achtjährige überdurchterminiert.

„Torf“: die Wähnung, die Unterwerfung der Mütter durch die Männer (die sich dann zu Vätern machten) sei ein Akt der Notwehr gewesen – eines Aufstandes, könnte man sagen, gegen die Herrscherinnen. Noch bei dem alten Cato gewittert etwas davon nach: „Wären sie uns gleichgestellt, sie wären uns überlegen.“ Ich habe auf diese Spekulation auch schon in einer der BAMBERGER ELEGIEN angespielt.

16 thoughts on “Arbeitsjournal. Mittwoch, der 2. April 2008.

  1. @ ANH; Marianne Fritz und Natasha Henstridge Auf Ihr radio play zu M. Fritz bin ich sehr gespannt! Sie kündigen den Sendetermin doch noch einmal an, oder?

    Und da Sie über Species als “Einschlafhilfe” schreiben, knüpfe ich doch daran ganz fließend die Diskussion um Technophilie und Misogynie, die >>>> hier keiner haben wollte.

    Der Hollywood-Film sagt bekanntlich mehr über die Befindlichkeiten einer Gesellschaft aus, als Nouvel vague es jemals gekonnt hat (Den Aspekt der Kunst lasse ich hier explizit draußen!). In Species, der ein großer Erfolg beim männlichen SF-Publikum war (daher ja die zwei sequels), springt der Anti-Vitalismus unserer “bio-technoiden” Gesellschaft so sehr ins Auge, daß nur diei Notgeilsten in den Kinosesseln ihn übersehen konnten. Miss Henstridge gibt das perfekte Sexualobjekt, das in dem Moment, wo “es” an die Reproduktion geht, zu einem monströsen Alien mutiert, dessen Wurzeln in Scotts/Gigers Alien offenkundig sind. Darin drückt sich eben auch eine “alienation” gegenüber jenem, an sich unabtrennbaren, Teil des Weiblichen aus, der im Gebähren besteht: Männer fürchten die Vernichtung durch weibliche Fruchtbarkeit, deren (für Männer!) unkontrollierte Prosperität tatsächlich all den schönen Plänen der “Herren” in Spielzeugburgen der gar aus (oder: den Gar aus? hm) machen.
    Die Angst der männlichen Figuren hängt mit der Fruchtbarkeit zusammen, was auch darin sehr geschickt in Szene gesetzt wird, daß die Frau ihren “menschlichen” Körper aunabhängig jeder Beschädigung durch das in Potenz reproduktionsfähige Alien-Gewebe restaurieren kann!

    Und was setzen die Männer dem entgegen? Technik, Wissenschaft, Analyse, die sprichwürtliche Auf-lösung, Zer-Gliederung. Denn die Ganzheit einer wiederkehrenden Fruchtbarkeit (die Aliens haben ja Reproduktions-Zyklen!) kann für sie nur in der Stillstellung einer möglichst waffenfähigen Bio-Wissenschaft erträglich werden.

    Diese Spannung hat der Produzent ein Stück weit in den zweiten Teil hinüberretten können, indem er Henstridge das “Sexy Beast” (siehe >>>> dort) Ben Kingsley an die Seite stellte. Doch spätestens im dritten Film geht die schon in Teil II ausgedünnte Story durch die Rückkopplung der Alien-Reproduktion an die Angehörigen ihrer Art den Abfluß hinunter! Was bleibt, sogar zunimmt, ist der technisch-militärische Aufwand gegen die Gebähr-Monster!

    1. @femme100têtes. Sil/Species. Und dieser Aufwand endet in dem von mir nun gesehenen vierten Teil im Feuer – also dem klassisch-antiken “Weltbrand”. Da ich Ihrer Interpretation weitgehend, nein, eigentlich ganz zustimme, “Species” für mich aber auch poetisch ein Anknüpfungspunkt war – ich habe Sil als Motiv, und zwar als ein tragendes, bereits in THETIS. ANDERSWELT aufgenommen, aber perspektivisch verändert (was mit ihr ging, ja, was diese Figur eigentlich sogar verlangt hat; so etwas wäre bei der Alien-Figur gar nicht möglich) und auch theoretisch mehrmals über sie geschrieben, unter anderem (ich hab eben mal gesucht, aber Sie finden sicher noch mehr Stellen hier in Der Dschungel) >>>> h i e r – – Mensch, was’n langer Satz..! – also: da ich zustimme, noch ein paar interpretative Ergänzungen:

      Daß Giger selbst mit einem Geburtstrauma ringt, scheint mir ganz offenkundig zu sein, man muß sich nur >>>> seine Kinderköpfe anschauen, geschweige denn >>>> die Totgebärmaschine (3. Bild unten rechts). Gerade hier “bannt” er den als bedrohlich empfundenen, weil nicht männlich-gerichteten Morast (bei Tierweibchen, deren Geschlechts- und Ausscheidungsorgane zusammenliegen, spricht man von “Kloake”!) durch Metall und “beseelt” Technik – selbstverständlich schwarz, also negativ. Darin liegt eine objektive Wahrheit über die vorgehenden technischen (meinethalben, symbolisch, männlichen) Vorgangs- und Abwehrweisen. Sil hingegen bleibt in gewisser Weise immer menschlich; das macht diese Figur so spannend, ja der Film entgleitet fast immer, wenn die Erinnerungs/Traum-Segmente anfangen, und er banalisiert sich in dem Moment, in dem die Alien de facto “gezeigt” wird. Es ist eine Profanierung, deren Schock dann auch sehr viel weniger wirkt, als wenn Sil einen gattungsfähigen Mann in ihrer, männlich betrachtet, makellosen Organität küßt und dann – das ist wohl direkter Reflex auf den Penisneid – mit ihrer Zunge (!) durchstößt. In diesen Momenten, und immer kurz vorher, ist zumindest der erste Film beachtlich, weil er das Wechselspiel aus Bedrohung und Anziehung in wirkende Bilder bekommt. Interessant zudem, daß die gattungfähigen Männchen n a i v gezeigt werden – während Männer, die von Sils Art wissen und sie dennoch lieben, immer danach suchen, sie zu erlösen, anstelle ihre eigene Technologie dafür zu verwenden, sich instandzusetzen, einem solchen Geschöpf adäquat zu werden. Entweder steht es nun als ein zwar Ungeheuer da, aber eines, das man “heilen” muß, oder aber, es wird rein zum Monstrum, in das es keine Einfühlung mehr gibt. In THETIS habe ich u.a. versucht, genau diese Einfühlung zu leisten, Sie könnten sagen: versucht, aus Sils Sicht zu schreiben.

    2. @ homme/automne; zu Species-Alien (Ich bringe hier zur Appellation beiläufig die Romania ins Spiel; klanglich überzeugt es mich vorerst.)

      Gestehen muß ich, daß ich auf ihr Thetis-Projekt ert über dies blog aufmerksam geworden bin, also nichts von Ihrer poetischen Verwendung des Filmes wußte.
      Ihren Bemerkungen hier kann ich folgen, würde sie aber um einige Perspektiven erweitern:

      1) Zur “Heilung” der ungehuiren Frau: Diese und die Art, wie sie in den genannten und anderen Filmen unternommen wird, ist ein altes Medium patriarchaler Zähmungsstrategien. (Weiblichkeit als physiologischer Mangel, etwa in Form der nicht geschlossenen Fontanelle, hat selbst eine alte Geschichte.) Literarisch ähnelt sie den “Erlösungen” Lucy Westenra in Stokers Dracula oder der Carmilla in Sheridan le Fanus gleichnamiger Story (um einmal die “klassischen” viktorianischen Feindbilder zu bemühen 😉 ). Bezeichnend ist, daß diese zutiefst christlich fundierten Disziplinierungen der weiblichen Gefahr im US-Kino sehr stark rezipiert wurden, was ja auch so eine unsägliche Verfilmung wie die >>>> Coppolas erst möglich machte. In Species liegt sie durchgängig vor.
      (Übrigens: Ich kenne den 4. Teil gar nicht! Ist der überhaupt im Kino oder TV gelaufen?)

      2) Zu Scott’s Alien: Die Gender- und Embodiment-Studies haben seit einiger Zeit diesen Film für sich entdeckt, was sicherlich mit seiner für SF ungewöhnlichen Protagonistin zu tun hat, die Geschlechter- und Rollenzuweisungen unterläuft. (Wer interessiert ist, lese z.B. bei >>> Daniel Pimley nach.*) Ich sehe Species als marketingträchtigen Versuch, einer verunsicherten männlichen SF-Gemeinde eine Antwort auf die Alien-Trilogy zu geben. Die Ähnlchkeiten des außerirdischen Monstrums liegen auf der Hand, wobei Sil Scott’s Ripley gleichsam “inkorporiert” und so zum Objekt männlicher Zähmungsphantasien gemacht hat. Das wird nicht nur den Alien-Filmen nicht gerecht, sondern geht auch deswegen schief, weil Jean-Pierre Jeunet’s >>> Alien: Resurrection genau zwei Jahre nach Species diese Inkorporation vollendet und v.a. gekonnter filmisch umsetzt: Jetzt sind Alien und Ripley wechselseitig ineinander “verwachsen”.
      Konsequenterweise vernichtet sie das Schwester-Alien am Ende unter Trauer- und Verlustgefühlen, übrigens unter den Auspizien von Winona Rider als weiblichem Androiden(!), was man jetzt wieder an die >>> Technik-Utopie-Diskussion rückkoppeln könnte.

      NB: Schwester-Alien in Resurrection auch deshalb, weil bei der neuen “Art” der charakteristisch-tödliche phallische Zungen-Dreizack, auf den Species ja rückgreift, durch Uterus und einer Quasi-Vagina ersetzt wird.

      PS.: Ist Ihnen aufgefallen, daß im Gender-Thread mittlerweile die These vom “Geist als Knochen”, also bone, verhandelt wird. Da hätte ich mir meinen Kommentar zum Phallozentrismus sparen und auf Evidenz pochen können. ^^

      *Auch empfehlenswert: Barbara Creed: “Horror and the Monstrous Feminine. An Imaginary Abjection”, in: Screen 27, No. 1, 1986.

    3. @femme100têtes. Alien vs. Species ff. 1) Man fragt sich, was der Graf eigentlich von der Westenra wollte, wenn nicht: sie wieder dem (eigenen) Körper zu öffnen. Das jetzt gegen Stoker gesprochen. Ja, Coppolas Dracula ist ärmlich; Christopher Lee verkörperte zumindest ein Versprechen, Bela Lugosi (aus dem Osten stammend!) ohnedies; man muß sich nur das Stummfilm-Outieren wegdenken.
      Wegen Species 4, es lohnt nicht, dafür Geld auszugeben, aber interessehalber eben doch. Also einfach >>>> h i e r kostenlos anschauen. Die Qualität ist mau (einmal abgesehen davon, daß die Sil-Nachfolgerin ihre Brüste erst ziemlich zum Schluß zeigt, als wäre eine moralische Instanz noch einmal über den Film gegangen und hätte sogar noch die Lockung wegnehmen wollen); aber für den Eindruck reicht es.
      Bei 2) widerspreche ich, weil Weaver zwar die bessere Schauspielerin ist, aber nicht im entferntesten die erotische Energie der ersten Sil ausstrahlt, sondern sie ist von vornherein zugleich Vater wie Mutter; daß sie dann Mutter w i r d und mit ihrem eigenen Kind verschmilzt, liegt in der – auch mythischen, übrigens – Logik. Interessant an Sil finde ich ihre Ähnlichkeit mit der Stone aus Basic Instinct. Ich denke, d a hat man geschaut. Auch die Stone repräsentiert, sowohl im ersten wie im zweiten Teil eine Sil.

      Zum NB ebenfalls ein Bedenken. Der charakteristische Zungen-Phallus ist bei dem ausgewachsenen Alien eine vagina dentata. Man kann das sehr gut auf Gigers Skizzenblättern sehen: ein doppelter Mund (mit hier fehlenden) doppelten Lippen, was den äußeren und inneren Schamlippen, die durch Zahnreihen ersetzt sind, entspricht. Der Legestachel des Zwischen-Aliens (dessen Herkunft übrigens nie geklärt ist: aus den Eiern schlüpfen stets vollwertige Aliens; woher also stammen diese horseshoe-Crab-ähnlichen Legewirte?) [:Unfug. Das war eine falsche Erinnerung.] ist der Insektenwelt entnommen und eben k e i n männliches Organ.

      Zum P.S.: Den Knochen hab ich ja schon relativiert; im übrigen ist er ein Gehäuse für Mark, also das, was Leben erhält. Stirbt das Mark, bleibt der Knochen zurück: ein Ding.

    4. Ich lese schon die ganze Zeit mit großer Spannung, was Sie hier schreiben, komme aber bei der recht schnellen Schreibweise kaum hinterher. Ich würde gerne noch etwas ergänzend hinzufügen. Sie haben von der nicht geschlossenen Fontanelle gesprochen, als weiblich physiologischen Mangel und wie die Erlösung in Stokers Dracula behandelt wird. Dazu fällt mir aber Vlad Tepes als Pfähler ein, der dann zum Grafen Dracula wurde und vom endlosen Blutdurst getrieben wird, als übergeordneter Durst nach Leben, weg vom geschlechtlichen Akt. Vlad Tepes aber, noch der Gattung Mensch zugehörig, der sich als Pfähler einen Namen gemacht hat, hat sich dann doch, indem er Gott abschwur und sich über ihn stellte auch gewissermaßen selbst “geheilt”, indem er zum Grafen wurde, wenn auch mit einem Fluch belegt. Hier in Einbezug, H.R. Gigers Biomechanoiden, bei denen der geschlechtlichen Akt, nicht beiseite gelegt wird sondern auf´s mechanoide transformiert. Demnach würde ich behaupten dass nicht der Graf, dem sexuellen Lebensursprung abschwört, sondern Vlad Tepes, übersetzt der Mensch, überlegt man sich einmal diese grausame Handlung, der Pfählung. Der Graf will dann doch zum Körper hin, auch wenn das Sexuelle umgangen wird. Meinen Sie überhaupt die Vulva wenn Sie von Fontanelle sprechen? Sonst stimmt das was ich geschrieben habe vielleicht nicht!

    5. @ homme/automne; read An Ihre Beobachtungen, homme/automne, zum Verhältnis Sils zu Ripley sind alle richtig. Auch die Parallele zu Sharon Stone ist deutlich (für solche Zuschauer-response wurde die Henstrisdge ja ausgewählt!).
      Ripley ist zugleich Vater und Mutter, muß beides sein, um das fundamental Feindliche, gegen alle andere Kreatur Gerichtete abwehren zu können. Doch eine solche androgyne Gestalt (das Kompositum gibt hier auch die Rangfolge wider) war ja gerade das Skandalon bei vielen SF-Fans. Daß es ihr an Attraktivität mangelte, spielte dabei eine nicht unwesentliche Rolle, so dasss man Ihre männliche Einschätzung durchaus symptomatisch auffassen kann. Schon auf dieses “Mischwesen” ist Species die marktkonforme Antwort; ein anderes Mischwesen, das aber von Jeunets Replik ein- und überholt wird. Insofern besteht zwischen beiden Film-Reihen kein Abhängigkeits-, sondern Konkurrenzverhältnis, das formal auch durch den 4. Teil komplettiert wird.
      Vorsichtis wäre ich damit, Alien allzu sehr mit Giger zu verbinden. Er hat das Alien selbst sowie einen Großteil vor allem der alien-ambients entworfen, aber der Film ist ein Werk Ridley Scott’s. Da spielen andere Aspekte wichtigere Rollen als Giger’s psychischen Dispositionen.

      @ read An
      Das mit der Fontanelle ist eine verwickelte Geschichte, die bis in die Frühzeit er Medizin und Physiko-Theologie zurückreicht. Kurz gesagt: Die Fontanelle, das Loch in der Cranium-Decke des Kleinkindes, wurde als Makel angesehen, der “Unabgeschlossenheit”, mangelhaften Gottesebenbildlichkeit, die aus dem Sündenfall herrührt. Dieser wiederum geht ja auf Evas Konto, so daß es nur gerecht ist, daß sich die weibliche Fontanelle nicht schließt, wie beim höherwertigen Mann, sondern auf einer Körperachse nach unten wandert und sich im Bereich der Scham ansiedelt. Daher “läuft die Frau aus”, sprich menstruiert. Auf den Zusammenhang von Reinheit und unreiner Mensis-befleckter Frau hat Herbst schon >>>> in anderem Zusammenhang aufmerksam gemacht (und wurde nicht gehört).
      Diese abstrusen anatomischen Auffassungen wirken bis ins 19. Jahrhundert und frühe 20. nach, als Naturforschung und Frauenhass sich in England und den US die Hand reichten (bei Interesse gibt es das in Bram Dijkstra’s >>>> Evil Sisters nachzulesen, das ich aber nur eingeschränkt empfehlen kann, da der alte Herr schon ein wenig geschwätzig ist).

      Die für den Viktorianer Stoker so bezeichnende “Erlösung” ist nicht die des Grafen; der wird standesgerecht mit dem Schwert enthauptet. Nein, es ist die Pfählung eines weiblichen Opfers, das (Achtung, homme/automne) weniger das Interesse des Grafen geweckt, als vielmehr an ihm Interesse bekundet hat. Vampire kommen immer auf Einladung, sind -mindestens hier- codierte erotische Selbstvergewisserungs-Wünsche patriarchal unterdrückter Frauen, welche der Graf per Biss(!) freisetzt.
      Zental ist die Pfählung Lucy’s durch ihren ehemaligen verlobten, einen aufrechten christlich-puritanischen Amerikaner, weil sie eindeutig den Sexualakt codiert, aber nun nicht als Akt der Befreiung, sondern der Disziplinierung durch ein männliches Herrschaftstum, das vor der Identifikation mit nordischer, angelsächsisch vermännlichter Mythologie nicht zurückschreckt. Und Verwendung findet eben — männliche Technik, Pflock und Hammer (Den Text >>>> von hier kannst Du >>>> hier lesen. Ich denke, Deine Meinung bildest Du Dir dann.)

      Auch sind diese Pflöcke nicht mit den Pfählen des historischen “Pfählers” Vlad III. Al-Illea Drăculea gleich zu setzen. Dessen “Spitzname” war “úpir” (Vampir) wegen seiner vielbeschrieenen Grausamkeit. Doch stellte das Pfählen eine durchaus gängige Hinrichtungspraxis jener Zeit dar, die nicht zuletzt aus der griechischen Praxis der Kreuzigung(!) entwickelt worden war; nicht grausamer als vieles andere. Aus “Vampir” Vlad, Sohn des Dracul (= der Schlange = des Teufels) wurde prominent bei Stoker der Graf als sinnliche “slawische Gefahr” für brave englische Mädchen und amerikanische Puritaner!

      Sein Vorgänger Sheridan Le Fanu ist in >>>> Carmilla bedeutend freidenkender. Denn hier behält die von der Vampirin verführte Protagonistin zum Schluß eine Sehnsucht an die nie gekannte Vereinigung codiert: mit ihrer eigenen Lust zurück, während Stokers phallische Gang jedes Gefühl ausmerzt. (Ausmerzen; dieses Wort kam mit bei einem schauerlichen Statement Ifone’s in den Sinn; ich werde darauf noch antworten müssen).

      Dabei ist (und hier möge homme/automne wieder horchen) das Raubtiergebiß der Vampirinnen gleichsam auf dem umgekehrten Weg wie die Fontanelle entstanden, eine >>>> Vagina Dentata (Freud!). Die spielt auch im Dreizack des Giger-Aliens eine Rolle,wird hier aber in einer Mischform, welche zu Ripley analog gesehen werden muß, mit dem Penetrations-Organ verschmolzen: Mit ihm “befruchtet” das Aliene seine Opfer mit Tod, keineswegs frisst es damit.

    6. @femme100têtes. Weaver, Henstridge, Stone und männliche und weibliche Traumata. Ich denke, was die Alien-Serie, vor allem den ersten Film und Resurrection, für Frauen intellektuell so greifen läßt, ist, daß die Alien Figur ein Frauen-Trauma gestaltet, auch wenn es (nämlich über das Giger-Trauma) als männliche Inszenierung daherkommt: Penetration, Geburtsschmerz, Übermacht des Organischen: daß etwas Fremdes (Alien) in einer heranwächst, daß tatsächlich i n einer ist und nicht man selbst ist; einerseits ist man dem emotional verbunden, andererseits bleibt es aber ein Nicht-Ich, das den Körper des Ichs nicht nur als Hülle verwendet, sondern sich auch aus ihm nährt. Das hat etwas Parasitäres, über dessen Fremdheit keine mütterliche Emotionalität letztlich ganz hinwegtragen kann. Scott projeziert das auf den Mann, der jetzt zum Wirtskörper wird, aber da werden andere Ängste/Traumata gestaltet als die zugrundeliegenden, weiblichen, sind. Die Macht dieser Filme besteht gerade in der Zusammenführung. Mich hat dabei aber immer mehr die weibliche Seite interessiert, was persönliche Gründe hat. Wenn sich Ripley mit dem Alien synthetisiert, dann ist das symbolisch eine Rücknahme des Fremden ins Eigene/Vertraute: Mutter und Kind werden eines, die später als schmerzhaft empfundene (wahrscheinlich, weil sie das Gefühl des Fremden bestätigt) Trennung des Kindes aus der Symbiose mit der Mutter findet eine Art Auflösung. Angsthaft besetzt ist das, weil es der kulturellen Codierung auf Identität und Autonomie restlos zuwiderläuft. Genau da findet aber auch die erotische Attraktion der Alien-Figuren auf Frauen ihre Erklärung: man vereinigt sich mit dem Phallus (dem Alienkopf), indem man selber der Phallus w i r d, aber dennoch Empfangende bleibt. Man penetriert schließlich sich selber: das ist ein Spiegel männlicher Perthenogenese-Fantasien.
      Für “den Mann” liegt die Sache anders. Die Alien-Figuren haben auf keinen, denke ich, einen lockenden Einfluß; die Aliens sind reine Bedrohung; w a s noch lockt, ist das mythische Unterfeld, das sie mitbesetzen: es lockt der Drache in dem Alien. Für was Drachen stehen, muß ich hier, glaube ich, nicht ausführen. Anders ist der Fall bei Natasha Henstrisdge und Sharon Stone. Beide sind Amazonen, die Stone noch stärker als die Henstridge, weil sie ihre Möse in einem Ensemble äußerster Ökonomie-Cleanness zeigt, und ja auch nur für einen kurzen Augenblick, der seither wohl – und mit Recht – in die Filmgeschichte eingegangen ist. Die Stone pervertiert (dreht herum) die männlichen Schutzmechanismen, sie besetzt sie, so daß jetzt aus ihnen die Drohung der Großen Mutter herausstrahlt. Nichts ist mehr gewiß. Man kann nicht einmal mehr das Eigene phallisch beherrschen, grob gesagt wird selbst (qua technischer Sublimationen betriebene) Onanie in einen weiblichen Angriff herumgedreht, und nahezu sämtliche Männer in diesen Filmen werden Männlein oder, wozu schon ihre Ehen sie machten, “Menne”. Das männliche Problem nämlich ist, daß die Stone eine Form der erotischen Ungenügsamkeit kultiviert hat (ja, kultiviert!), die sich nicht als nymphoman klinisch wegheilen, ja auch nur behandeln ließe. Stone w i l l den Phallus, sie w i l l den Macho – und hier versagt quasi jeder in den Filmen vorgeführte Mann. Stone ist eine Penthesilea, die das Unglück hat, daß da kein Achill ist – weder um ihn zu zerreißen, noch, was symbolisch auch bei Kleist dasselbe ist (“Küsse, Bisse, das reimt sich”), um sich mit ihm zu vereinen und sich in ihm und gegenseitig aufzulösen. An Basic Instinct versagt das Patriarchat. Es ist zugleich aber davon so fasziniert – das begründet den Publikumserfolg -, weil ihm der Film vor Augen führt, >>>> weshalb es eigentlich entstand. Und so fühlt es sich gerechtfertigt, obwohl es doch gegenüber der Stone auf ganzer Linie versagt. Grob gespochen: Stone will einen Ständer, aber die Schwänze bleiben schlaff. Es h a t schon Witz, daß die von dem Film begeisterten Männer diesen Umstand offensichtlich gar nicht bemerkt haben.

    7. @ homme/automne: Natural Born Aliens? Sie greifen in Ihrer Einschätzung manches Ergebnis der Gender-Studies zu Alien-Quadrology auf. Manches läßt sich nocht verschärfen, etwa die Strukturähnlichkeit der “Facehuggers” – ihres insectoiden Äußeren zum Trotz – zu tatsächlichen Embryonen: Das Woirt “hug” in der Namensgebung spiegelt sie wieder, auch das Bild, wenn sie auf einem Gesicht “kleben” und pulsieren als würden sie saugen oder trinken!
      Sie müssen aber bedenken, dass in allen vier Filmen die “Geburten” der Aliens durch die Bauchdecke vor allem aus Männern erfolgen. Frauen werden getötet (I), sprengen sich selbst, bevor sie befruchtet werden können (II), verweigern die Geburt (Ripley in III; bemerkenswert: durch “Verflüssigung” in der Schmelze) oder sind als Technik-Hybride immun (Rider in IV). Was Sie als Mann ein “weibliches Trauma” nennen, geht in den Filmen ausschließlich an Männer über.

      Außerdem synthesiziert Ripley keineswegs “sich” mit der Alien-Königin in Resurrection, sondern wird durch eine Reihe wissenschaftlicher Experimente “geschaffen”, analog zur Alien-Königin! In allen vier Filmen kommt ohnehin eine starke Skepsis “bilnder” wissenschaftlicher Fortschrittsgläubigkeit und Zweckorientierung zum Ausdruck. (Auch das könnte man den Technik-Fans im Thread entgegenhalten; aber ich halte meine Stimme dort erstmal fern.)
      Ihre persönliche “Vereinigung” fängt in der Verweigerung gegenüber ihren “Schöpfern” an und vollendet sich beim Kontakt mit der Alien-Masse, die ihrerseits wie ein fließendes(!) Element erscheint.

      Als sie Kontakt mir ihren “gescheiterten” Vorgänger-Klonen bekommt, ist der Schrecken im Film vielleicht am größten, da ansonsten die jederzeit sichtbaren Aliens sowie die eher comic-strip-artige Nebenhandlung wenig Shock erzeugen. (Diesen Blick in die “Vergangenheit” hat Russell Mulcahy in >>>> Resident Evil: Extinction ein wenig platt übernehmen wollen, wenn Alice in die Grube blickt, die mit ihren toten Vorgängerinnen überfüllt ist.

      Zu Stone in BI:

      “Stone will einen Ständer, aber die Schwänze bleiben schlaff. Es h a t schon Witz, daß die von dem Film begeisterten Männer diesen Umstand offensichtlich gar nicht bemerkt haben.”

      Ecco! ^^ (Es entspricht aber dem Kalkül der Marketing-Chefs! Hier obsiegt dann das Patriarchat!)

    8. @femme100tetes “Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?” Jesus zu Maria, die er nicht Mutter nannte. Maria tritt auf Schlange als Symbol der Feindschaft zwischen Frau und Schlange. Immaculata aber Mutter sein wollen! Dagegen ist doch die Sil die 100% Mutter! Und die Stone hat den Grundstein gelegt. – Ich sag doch, die Bibel liest sich schon wie eine wissenschaftliche Studie! Vielleicht findet sich in der Bibel auch etwas zur Mutter-Vater-Verschmelzung-Alien! Bestimmt sogar!

    9. @read An. Der Nazarener zu seiner Mutter. Ich hab das >>>> hier gespiegelt. Bezeichnenderweise (aber was bezeichnet’s?) ist die Marienverehrung auch >>>> im Koran angelegt. Da sie sich von ihren Angehörigen an einen Ort gen Aufgang zurückzog./Und sich vor ihnen verschleierte, da sandten wir unsern Geist zu ihr, und er erschien ihr als vollkommener Mann.
      Sure 19, 16/17.

    10. Maria im Islam & Vampir Also: Maria ist im Islam Teil des ewigen Heilsplans, Jesus der Prophet Isa, der nicht gekreuzigt wird, Ablehnung der Trinität, Isa als lebendiges Wort Gottes!
      Im Islam gibt es keine Erbsünde also auch keinen Heiland.
      Unbeflekte Empfängnis bei beiden, nur Maryam hat im Gegensatz zur Maria nicht nur ihren Leib verloren, sie hat auch keinen Sohn sondern das Wort Gottes geboren. Wir Kainskinder, für die sich Christus geopfert hat. Jene Kinder des Islam, die für das Wort Gottes kämpfen und sich für den Dschihad selbst opfern.
      “Aber der Herr sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der Herr machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, der ihn fände.” >Der Vampir, ein Schuld-Leid-Lust Zustand, der sich aus dem katholischen Glauben speist weil Marias Sohn den Kelch angenommen hat. Erfolgt also die Blutlinie aus dem “Familiärmodell” Trinität oder weil diese nicht abgelehnt wird? Ich bin mir nicht sicher! Danke für die Links, interessant ist, dass ich zumindest beim Lesen das Gefühl hatte, dass das alles irgendwie miteinander zusammenhängt.

    11. @ read An; unbefleckte empfängnis mariens [liebe read An, ich will nicht schulmeisterlich erscheinen, aber da du oben einen gegensatz zwischen “immaculata” und mutterschaft aufmachst, hier ein theologisches wort zur unbefleckten empfängnis: die immaculata conceptio mariens (achtung! genitivus objectivus) bezeichnet das dogma, dass maria selbst unbefleckt empfangen worden sei.
      es handelt sich dabei um die vorgeschichte mariens wie sie im
      sog. PROTO-EVANGELIUM DES JAKOBUS
      (apokryph) berichtet wird. anna trifft joachim (im islam: ‘Imrān) an der goldenen pforte jerusalems und empfängt maria durch die umarmung mit ihrem mann! diese voraussetzung, nicht mit der erbsünde belastet zu sein, macht ihre tochter maria dann zum “gefäß” für den gottessohn, der natürlich in dieser hinsicht nicht menschensohn werden konnte.
      daß maria ihrerseits ohne geschlechtsakt empfängt, bedarf keiner erläuterung, wenn man bedenkt, daß ein genuin geschlechtsloser engel sie informierte bzw. der heilige geist allenfalls als taube in erscheinung trat!]

      falls ich hier eulen nacht athen trage, entschuldige bitte. aber dieses mißverständnis ist weit verbreitet.

      Offenbar tue ich das, denn ANH hat, wie ich eben erst sehe, schon drauf verlinkt. Ich lasse das trotzdem stehen, soz. als Dokument meiener Voreile. 😉

      wie ein zusammenhang zum vampirismus herzustellen wäre, ist mir nicht ganz klar.

    12. @Aikmaier Stimmt! Ich habe vorher selbst noch vom Maria-Schlangensymbol gesprochen.
      Zum Vampirismus: Vielleicht gibt es auch keinen Zusammenhang.
      Meine Idee: Urvampir Kain, als “Vater der Gottlosen”, verdammt von Gott zu ewigem Leben und dem Blutdurst. Dann Zitat Gen. 4, 15. und dem Opfer Christi. Entgegen dem Islam, kommt hier die göttliche Gnade des Erlösers hinzu. Aber am wichtigsten war mir, der familiäre Gedanke der Trinität, sozusagen als Grundkeim Familie, als auch die Menschwerdung Jesu. Der Mensch wird sich mehr oder weniger selbst überlassen ob er zum Glauben findet oder nicht, daher der Schuld-Leid-Lust Zustand. Aber ich komme da selbst ins wanken, zumal ich weder die Bibel noch das Buch Nod studiert habe.

    13. @ read An; Kain, Cain, Kane. Ja, mit dem alten Kain ist das so eine Sache. Die Vampire bei Anne Rice und in populären Rollenspielen verstehen sich tatsächlich als “Kainiten”, also nachfahren Kains, der irgendwie schizophren bestraft worden sein muss: Einerseits trägt er das Zeichen des Mordes an alle Menschen weiter, andererseits brachte er diejenigen Wesen in die Welt, die morden müssen, um zu überleben, neue Mörder erschaffen usw. (Herbst hat es ja im link weiter oben beschrieben).

      Dabei haben sich die Vampire-Novelists ebenso in der Religionsgeschichte bedient, wie z.B. Joanne Rowling in weltweiten Mythologien: gnostische Kainsjünger hat schon >>>> Epiphanius von Salamis in seinem Arzneikasten beschrieben und bekämpft.

      Es reicht aber schon die Bibel aufzuschlagen, um Erschreckenderes als allen “Jäger der Nacht” zusammen zu lesen: Kains Stammbaum nämlich, in dem der Ahne der Flötenspieler (Jubal), der Ahnherr der Schmiede (Tubal), derjenige der Hirten (Jabal) und — Naaba (hebr.: Schänheit) direkt unter dem Ur-Mörder stehen! Mit anderen Worten: Musiker, >>>> die Techniker, die “Hirten” (auch die “guten”!), und die Schönheit selbst samt allem, was an Kunst dazugehört, sind Kainiten!

      Die so genannte Populärkultur zollt dem Tribut, indem sie den neuen, von mir aus polytechnisch-adaptiven, Menschen in Potenz —- wie nennt? — >>>> Citizen Kane. Mit diesem Film hat Orson Welles auch gewissermaßen >>>> diesen einwand steppenhunds beantwortet: “Rosebud”.

      Beim “familiären Gedanken der Trinität” kann ich Dir irgendwie nicht ganz folgen. Es fragt sich schon, wie “familiär” ein drei-einiges Wesen, oder drei einige Wesen (!!!) miteinander umgehen sollen (?). Mit der Menschwerdung wird es natürlich heimeliger: ein warm erleuchtetes Ställchen, Ochs und Esel, und die “Heilige Familie”, die seit je nicht nur vitales Symbol, sondern auch ideologisches Kampfmittel der Regressiven war.

      Daß der Mensch sich keineswegs selbst überlassen wird, ob er glaube oder nicht, zeigen die Vergangenheit der christlichen und anderswo auch die Gegenwart der islamischen Missionsfreudigkeit. Aber vielleicht habe ich Dich auch mißverstanden…

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