Unten ODER “Da sie wahrscheinlich gar nichts merken.” Vor diesem – dem einundzwanzigsten – Coronajournal. Freitag, den 24. April 2020.

 

(Vorweg, weil’s nicht ohne Witz ist: Daß, mögli-
cherweise, → Raucher geschützt vor Corona sind!)

[Arbeitswohnung, 7.10 Uhr
David Ramirer, → inversus REMIX]
Doch nicht nur das, sondern immerhin auch Ramirers neue Musik baute mich wieder etwas auf, die gestern nachmittag im Briefkasten lag, nicht sie selbst, klar, Freundin, aber die CD. Sowie eine persönliche Karte Gaga Nielsens. Denn vorabends hatte ich von einem meiner Verlage eine Nachricht erhalte, die mich komplett hilflos machte, auf die zu reagieren ich deshalb den Schlaf einer ganzen Nacht und das Gespräch mit einem anderen Verlag brauchte, wo mir geraten wurde; ebenso fragte ich bei meiner Lektorin, die überhaupt zu informieren ich allerdings zögerte, weil ich sie nicht belasten wollte.
Kurz: grauenhafte Verkaufszahlen. DIE DSCHUNGEL dagegen wächst und wächst, deutlich nehmen die Zugriffe wieder zu, haben noch nicht ganz, aber nähern sich ihm wieder, die außerordentlichen Zugriffszahlen, die ich aus twoday-Zeiten gewohnt war. Wie, frage ich mich, ist beides zu erklären? Alleine damit, daß für “reale” Bücher Geld ausgegeben werden muß? Vielleicht. Doch was kostet ein Gyros beim Griechen, ja ein Kinobesuch? Um von den astronomischen Summen zu schweigen, die für den Besuch eines einzigen Pop-Konzertes ausgegeben werden, ein-, manchmal zweihundert, ja dreihundert Euro, für ärmere Leute bis zu einem Drittel ihres Monatssalärs.
Wie auch immer, ich war, um’s im ekligen Neudeutsch zu sagen, down. Dabei hatte ich gerade wieder den richtigen Ton für → das vorletzte Béartgedicht gefunden, kam mit der Nabokovreihe weiter, und insgesamt zu meinen Gedichten schrieb mir die wunderbare Daniela Danz ein paar noch wunderbarere Zeilen, über deren unterliegende Botschaft sich’s freilich meditieren läßt:

Frauengedichte sind es sowieso nicht, das muss man sagen … Aber wer hätte das erwartet. Zum Beispiel dieses schöne schöne “Kokelndes Kind..” aus “Der Engel Ordnungen”, das ja nicht von einem Kind, sondern von einem Mann handelt und von dem für mich Erstaunlichen, das mit einem Jungen passiert, dass er all diese ihm zugetrauten Dinge tut, wohl nur, weil jemand sie ihm zutraut und er sie sich dann zutraut. Und dann gibt es diese Drehungen und Spiegelungen in den Gedichten, die so eine einfache, liedhafte Oberfläche haben und dann wie ein ganzes Spiegelkabinett sind, physikalische Gebilde quasi wie die “Ballade aus der Zukunft”. Die 2018er Bände sind dann schon wirklich ein wenig entrückt vom Wettrennen, aber das hat Dir ja schon immer gut gestanden, ein alter Mann zu sein, weshalb Du es jetzt vermutlich so wenig wie damals bist. Und auch die Unzeitgemäßheit ist darin noch stärker.

Über “das Wettrennen” muß ich nachdenken und drüber, daß es mir um so eins gar nicht geht, ich auch nicht weiß, was es eigentlich meint. Ebenso die Unzeitgemäßheit. Was denn soll ihr Gegenstück, “Zeitgemäßheit”, sein? Zu schreiben, wie es ‘in’ ist? Es gibt eine innere Logik der poetischen Geschehen, die nicht den breiten Rhein meint, auch nicht den Mississippi — und alles wälzt sich ins versumpfende Delta?
Das von Daniela Danz speziell gemeinte, sehr kurze Gedicht setze ich hier noch einmal für Sie hin:

KOKELNDES KIND AUF DER KIESTERRASSE

Im Nieseln hockt er konzentriert
den kleinen Rücken gewölbt
und brennt die Welt an

Ein kleiner Gott
probiert an ihren Mächten Gegenmacht:
was ein Mann ist unter dem Himmel

 

Ich muß ihr unbedingt zurückschreiben. Zuerst aber war auf das Verlagsschreiben zu reagieren:

Deine Nachricht macht mich in mehrfacher Hinsicht hilflos und mir – was Du gewiß nicht beabsichtigt hast – ein starkes Schuldgefühl, mit dem ich nicht wirklich umzugehen weiß. Die Zahlen freilich sind niederschmetternd – doch auch deshalb, weil ich so etwas vorausgeahnt und Dir ja auch mehrmals gesagt hatte, wie schwierig mein Stand im deutschen, bzw. deutschsprachigen Literaturbetrieb ist und lange schon war: daß ich ihm durchweg eine persona non grata bin. Selbst das Traumschiff (…) ging letztlich daran unter. (…) Auch hier war es so, daß sich die Feuilletons – bis auf wenige – weigerten, das Buch überhaupt wahrzunehmen. Und wo dann doch Kritiken erschienen, in nicht mehr als drei Zeitungen, erschienen sie sowohl (…) viel zu spät als auch vor allem zu weit voneinander jeweils entfernt, um eine Wirkung zu entfalten. 
Das war nicht zufällig so, sondern hatte Methode. (….) Die poetische Kraft in meinen Büchern ging den auf einen banalen “Realismus” gebügelten Literaturbetrieblern, die anderes nur bei Autorinnen und Autoren des Auslands erlauben, von Anfang an gegen den Strich.
(…) Als ich anfing zu schreiben, beherrschte die Linke den Betrieb, und ich schoß gegen sie, ebenso wie ich’s gegen rechts tat. Sehr früh, geprägt von Adorno, griff ich den Pop an, nannte ihn später “die Ästhetik des Kapitalismus”, wies seine Banalität nach, den Verlust an Formen usw., und überdies lehnte ich – und tue es noch – die hochkapitalistischen Panem-et-circensis-Shows des Fußballs entschieden, ganz entschieden ab, schon weil es seinen Grund hat, daß es so Widerliches wie Hooligans gibt (von denen, nach Spielen hier im Schmeling-Stadion, लक्ष्मी tätlich angegriffen wurde, mehrfach, was dazu führte, daß sie zu solchen Zeiten das Haus nicht mehr verließ) . 
Was nun, Fußball wie Pop, einer ganzen Generation zur quasi Ersatzheimat wurde, weil es nicht mit der Hitlervergangenheit belastet war, klagte ich der Affirmation und des Formverrats an – nicht anders, als es Nabokov lebenslang mit dem Kommunismus getan hat. (…) Das wurde und wird mir nicht verziehen; ich bin ein Nostalgie-Nestbeschmutzer.
Es ist egal, (…) ob jemand gut schreibt oder gar bedeutend; ein Autor, oder eine Autorin soll sich, wenn sie oder er aus Deutschland stammt, dem Mainstream unterstellen. Unterdessen bin ich noch verschärft zur persona non grata geworden, weil ich die Gender-Ideologie nicht mitmache, sondern für nicht nur falsch, sondern schwer verlogen halte: Sie existiert alleine aus Gründen des Machtinteresses und eines diktatatorischen Willens (zur) Deutungshoheit (…).
Es ging aber schon früher los, wegen meines (…) vitalistischen und zugleich erhöhenden Verhältnisses zur Sexualität, meiner Ablehnung der ideologischen Monogamie (der meine Ablehnung des Monotheismus entspricht); kurz wegen meiner als unzulässig empfundenen Darstellungsfreiheiten erotischer Vorgänge, die ich eben nicht moralisiere. Schon bei Erscheinen meines ersten Romans, 1983, weigerten sich sämtliche bayerischen Buchhandlungen (das Buch erschien bei List in München), mein Buch öffentlich auszulegen – weil ich auf der ersten Textseite eine Szene aus Tinto Brass’ 1979 herausgekommenem Spielfilm “Caligula” (mit Peter O’Toole) nacherzähle, die mit der – gezeigten – Kastration einer der Figuren endet – eine Szene, die mir, nachdem ich den Film sah, entsetzlich nachgegangen ist und verarbeitet werden mußte. Seither stand auch in den Kritiken folgender Bücher immer wieder der Hinweis auf meine in sexueller Hinsicht Amoral – was den Gipfel erst fünfundzwanzig Jahre später erklomm, als “Meere” erschienen war und der Prozeß um das Buch lief. Da verlor ich sogar meine Verlage und brauchte fünf Jahre, um zurück auf die Beine zu kraxeln. In denen aber ich DIE DSCHUNGEL gründete, quasi aus Notwehr, um nicht stummgemacht zu bleiben. Die Wut darüber, daß man mich nicht wegbekam, einfach nicht töten konnte, nicht einmal erwürgen, wo man mich doch am liebsten mit dem Beil zerhackt hätte, muß grenzenlos gewesen sein – zumal ich mir jetzt noch, eben mit der Netzpräsenz, viele der wenigen, die noch auf meiner Seite standen, ebenfalls zu Gegnern machte (etwa Gerd-Peter Eigner und Paulus Böhmer), weil ich angeblich “die Literatur verriet”.
Es folgte die Phase, in der, was immer ich poetisch unternahm, verschwiegen wurde. Es brauchte über zehn Jahre, nämlich bis zum Traumschiff, bis wieder über irgendeines meiner Bücher eine Kritik in einer überregionalen Zeitung erschien. Nur einige wenige Getreue ließen sich zu ihnen noch ein, entweder aber im Netz-selbst oder im Rundfunk. Im klassischen Feuilleton niemand.
Die Buchhandlungen sperrten sich weiter und sperren sich noch. Als skandalös gilt, daß ich gehypte Achteltalente wie Juli Zeh öffentlich so auch nenne, nämlich Achteltalente – was aber noch euphemistisch ist. Du kannst Dir sicher sein, daß die Buchhandlungen auch Thomas Pynchon nicht führten, wäre er nicht US-Amerikaner, schon gar nicht nach Gravity’s Rainbow, worin u.a. die Liebesgeschichte eines jüdischen Jungen zu einem NS-Offizier geschildert wird, dem sich der Bub dann auch noch freiwillig zum Opfer darbringt. Ein Vertreter (…), der meine Bücher nicht unterbrachte, erzählte, die Buchhändler hätten “sowas wie Angst vor Herbst”. Du kannst Dir denken, wie sie da bereit sein werden, eines meiner Bücher ihrer Kundschaft auch noch zu empfehlen.
Ich bin kein Einzelfall. Es gibt noch andere, vielleicht nicht viele, aber doch einige, die nicht vorkommen sollen. Der grandiose Kieler Romancier Christopher Ecker etwa, aber auch bei Böhmer war es über Jahrzehnte so. Wie in Deutschland und wohl auch in Österreich mit nichtkonformen Künstlerinnen und Künstlern umgegangen wird, läßt sich am Beispiel Hans-Jürgen Syberbergs besonders deutlich zeigen, dem es nicht einmal half, längst eine internationale Größe zu sein. Man kickte ihn schlichtweg raus, nachdem in seinem Hitlerfilm eine Wandtafel gezeigt wurde, auf der auf der einen Seite die Klarnamen korrupter Künstler und Kritiker standen, u.a. Bernhard Wickis, und auf der anderen zum Beispiel, als nichtkorrumpierbar, Helmut Käutner.
Ich glaube also an (die) These von dem zu hohen Buchpreis nicht. Vor der Währungsreform, also der Einführung des Euros, wurden Buchpreise mit 10 Pfennig pro Seite kalkuliert; nach der Währungsreform entsprach das 5 Cent pro Seite – womit wir bei 30 Euro pro 600 Seiten absolut korrekt liegen — aber wohlgemerkt nach dem Stand von vor 2000; da ist keineswegs die Inflationsrate und also die Kostenerhöhung nahezu sämtlicher Lebens- und Konsumbereiche mit eingerechnet. Demzufolge sind wir sogar zu billig.
Allenfalls wäre zu überlegen gewesen – oder könnte nach wie vor überlegt werden -, ob man nicht einen besonderen Preis für die Kundinnen und Kundin nimmt, die beide Bücher zugleich kaufen, sozusagen einen Paketpreis, sagen wir: 49,80. Das könnte sich rechnen, aus preispsychologischen Gründen. Hilft aber über das Grundproblem nicht hinweg.
Wie stark der Widerstand gar nicht so sehr, wahrscheinlich, gegen meine Ästhetik, vielmehr gegen mich als Person ist, zeigt der Umstand, daß wir (…) weder in Wien (…) noch in Berlin (…) einen Präsentationsort bekommen haben. 
(…)
Ich weiß keinen Ausweg. Eine geringe Hoffnung bleibt, daß sich die Angelegenheit nach meinem Tod dreht, wenn ich den Betrieb nicht mehr stören, sondern man mich – “Ich hab es ja immer gewußt!” – fröhlich vereinnahmen kann. Dann allerdings käme auch DIE DSCHUNGEL ins Rampenlicht, und darin stehen zu viele Namen, und zu viele Betriebshudeleien sind offenbart, die dann in die Literaturgeschichten eingingen. Also, nein, auch nach meinem Tod wird sich vermutlich nichts ändern. Der einzige Ausweg, den ich noch sehe, ist der übers Ausland – wenn es Übersetzungen gäbe, die dort Aufmerksamkeit erregten (…).
Also was soll ich Dir jetzt sagen, erwidern, wie kann ich mich entschuldigen? Und wie halten wir es in Zukunft (…)
(…)

Ich bin (…) ein nicht durchsetzbarer Autor, und zwar, mag sein, ein, wie Du mehrfach sagtest, “internationaler ohne Übersetzungskosten”, halt aber auch ohne Internationalität. Und gänzlich ohne Lobby.
(…)

Ich habe, Geliebte, den Brief dort gekürzt, wo er für die Öffentlichkeit zu sehr ins Private geht und/oder noch einmal illustrierend zu sehr ausholt. Es gibt ja weit mehr zu erzählen, und aber jedes weitere Detail erhöht meine Verzweiflung. Ein Satz meiner Mutter echot im Ohr: “Finde dich ab!” Was ich aber so wenig vermag, daß gestern abend, als ich mit meiner nahsten Freundin sprach, sie vor Hilflosigkeit zu weinen begann und das Gespräch abbrechen mußte. So daß ich, meinerseits nur noch niedergedrückter, dachte: Ich muß den Kontakt zu allen mir Lieben meinerseits, und zwar insgesamt, abbrechen, darf nicht mehr mit ihnen sprechen, weil sich meine Situation auf sie, sie schwer belastend, überträgt — weil Depressionen tatsächlich ansteckend sind. Eine andere, aber nicht unähnlich, Form von Corona. Möglichst immer einen Mundschutz tragen, nicht um mich selbst, sondern um meine Liebsten zu schützen. Sich komplett zurückziehen und kommunizieren alleine noch über DIE DSCHUNGEL. Fast kommt mir Corona nun wie ein Spiegel nach draußen meines Inneren vor. Einsamkeit als nunmehr status quo.
Aber das ist privatistisch. Allerdings Briefe einzustellen, sie zu dokumentieren, wie hier jetzt getan (was mir verübelt werden wird, auch von Freunden, wie ich weiß), bedeutet, mir nicht auch noch meine Wehrfähigkeit nehmen zu lassen, eben nicht einzuknicken, sondern zu bezeugen und zu zeigen — nicht zu klagen, sondern anzuklagen. Und zu beharren, auf einer Poetik zu beharren, die da ist, auch wenn man sie nicht will. Bedeutet weiterhin, Haltung zu zeigen, anstelle daß man sich beugt. Solange ich so etwas tue, resigniere ich nicht, egal wie groß die Depression ist. Denn diese ist allein persönlich, nicht aber der Kampf um Ästhetik. Denn der ist allgemein.

So ist meine Stimmung heute vormittag wieder besser, auch wenn ich gestern abend noch ein Gedicht schrieb, das etwas anderes aussagt. Gegen Mittag wohl werde ich’s, ein nur kleines, ziemlich simples Ding, hier einstellen. Und auffällig, als ich gestern die ersten Pfingstrosen kaufte, die derart schnell aufgingen, daß eine von ihnen jetzt schon verblüht ist — auffällig also die fast durchgehende Freundlichkeit der Menschen, auch und gerade von Verkäuferinnen, in den Zeiten der Corona.

 

Ihr ANH

P.S.:
Was ich abends noch dachte? Daß mir besonders verübelt wird, wie gerne ich lebe, wie gerne gelebt jedenfalls habe. Während ich jetzt immer wieder spüre, es sei vorbei. Daß ich zu leben gefeiert habe, es mir ein Bedürfnis in meiner Literatur war und eigentlich immer noch ist (nur daß ich derzeit den Ton kaum mehr finde). Vielleicht ging den Menschen diese Art Optimismus auf den Keks, diese Begeisterung, die immer auch Begeisterungsfähigkeit war. Die unentwegte Kraft von Hoffnung, die ich hatte, seltsam durchwirkt vom Trotz — diesem meinem nach wie vor DENNOCH! Die Hitze, die mich trieb und trug. Und meine unbändige Lust an der Bildung. Sie wurde mir nicht geschenkt, ganz sicher nicht vom Elternhaus, das eher gedrückt und verbissen war. Ich wollte sie einfach, nahm sie mir —  heraus. Nein, nicht ohne das Unrecht zu sehen, im Gegenteil. Ich sah es sehr scharf und zeigte es auch; doch mein Grundton ist immer Begeisterung gewesen, nicht Skepsis. Schon damit stand ich völlig quer in der Welt, die sich am mea culpa rieb und, wie ich schon sehr früh formulierte, einem “negativen Selbstheroismus”, der vor allem deshalb ekelhaft war, weil er feige ist, im allerinnersten feige. Und deshalb tief korrupt.

“Wenigstens”, sagte die weinende, mir so sehr vertraute Freundin, “kannst du dich im Spiegel ansehen, ohne dich schämen zu müssen.” Was ich da in mir dachte, verschwieg ich ihr besser, sie war schon viel zu erschöpft: “Das können die anderen auch. Da sie wahrscheinlich gar nichts merken.”

[Giuseppe Sinopoli, Lou-Salomé-Suite No 1]

15 thoughts on “Unten ODER “Da sie wahrscheinlich gar nichts merken.” Vor diesem – dem einundzwanzigsten – Coronajournal. Freitag, den 24. April 2020.

  1. Wo würde sich Trost besser ausdrücken lassen, als in einer innigen Umarmung…——
    jetzt vermischen sich die Welten — in meinem Kopf (mal wieder) so eine zynisch/ironische Bemerkung (ist mir fast körperlich unangenehm) wollte ich doch mit dem (wie ich inzwischen finde, unpassenden) Satz beginnen:…..falls sie mich jemals suchen sollten/würden – fänden Sie mich, begraben unter einer Lawine von Buchstaben – zunächst – nun, wo ich mich da rausgewuselt hab und wieder in meiner “kleinen Welt” angekommen bin” – hier eine, wie ich es nenne, Inspiration:..wir ankern im Ozean der Worte – binden sie los – stolz und erhaben durch Gischtkronen hindurch – getragen von launiger Dünung – am Ufer des Lebens , rieseln sie den Strand entlang – und –
    finden den Weg…. (RIvS)— schreibe später weiter dazu – mit kreativen Grüßen RIvS

  2. Buchpreisrechnung stimmt nicht…

    Vor der Währungsreform, also der Einführung des Euros, wurden Buchpreise mit 1 Pfennig pro Seite kalkuliert; nach der Währungsreform entsprach das 1/2 Cent pro Seite – womit wir bei 30 Euro pro 600 Seiten absolut korrekt liegen — aber wohlgemerkt nach dem Stand von vor 2000″

    600 Seiten x 0,5 Cent = 300 Cent = 3 Euro

    Oder? Oder!

  3. du hast meinen kommentar gelöscht? really? ist ok, aber du könntest ihn mir noch mal schicken. ich hab ihn nicht gespeichert.

  4. Liebe Xo,

    nein, ich habe ihn nicht gelöscht. Übers Ifönchen bekam ich Nachricht, es sei ein neuer Kommentar von Dir da, war aber unterwegs, und dann schrieb mir >>>> Frau von Stieglitz davon, sie habe geschaut – aber keinen gefunden.  Also schaute ich in meinem Dashboard nach, denn es kommt gelegentlich vor, daß das Antispamprogramm einen Kommentar sperrt, der dann erst händisch freigegeben werden muß. Was aber leicht ist. Nur: Auch dort ist der Kommentar micht verzeichnet. Irgendwas ist da schiefgelaufen, etwas, das vielleicht auch damit zusammenhängt, daß ich den ganzen Tag über dran “gebastelt”, also programmiert habe, es den Kommentatorinnen und Kommentatoren angenehmer zu machen, hier zu schreiben – etwa, um, siehe die Leiste hierüber, ihre Beiträge auch gut editieren, aber auch Bilder einfügen zu können. Dabei habe ich verschiedene WordPress-Plugins ausprobiert und, wenn sie nicht oder ungut funktionierten, wieder deinstalliert usw., bis ich das nunmehr laufende fand. Velleicht ist infolge dieses Herumprobierens etwas verloren gegangen. Allerdings glaube ich das nicht, well, wie erzählt, ich unterwegs war, als die Nachricht von Deinem Kommentar kam.

    Eines aber ist doch sowieso klar: N i e, und wenn er mir noch so mißfiele, würde ich einen Kommentar von Dir löschen. Nie. (Ich lösche bekanntlich seit jeher selbst böswillige Trolle nur dann, wenn sie allzu weit unter der Gürtellinie ansetzen. Die Diskussion darob, die vor Jahren ausgebig geführt wurde, dürftest Du noch kennen. Meine Haltung hat selbst mir so wichtige Kommentatoren wie >>>> Keuschnig ärgerlich von Der Dschungel Abstsnd nehmen lassen; aber auch da knickte und knicke ich nach wie vor nicht ein – wie ja eh nie.)

    Herzlich, A.
    (Kurz aus dem Waschsalon hier, aber bereits wieder auf dem Sprung.)

  5. mist, ich dachte, es gäb jetzt drama! zur abwechslung könnten wir die rollen ja mal tauschen. dann muss ich nicht immer auf cool schalten und ich bin mal die fürs drama, während du dich cool gibst :). aber, ist nicht so wild, ich dachte nur, ich hätte irgendwas für mich klären können dabei, aber ist wahrscheinlich auch wieder nur der gleiche sumpf gewesen, den ich von mir schon kenne.

  6. mal abgesehen davon, dass ich gar keine rückmeldungen darüber erhalte, wie viel verkauft worden ist, wenn ich nicht selbst mal nachfrage und das mache ich aus gutem grund eher selten, meine verkaufszahlen dürften deine kaum übertreffen, kann ich nur sagen, menschen lesen oft das, was mit ihnen etwas zu tun hat, erfahrungen müssen sich transzendieren. das buch kann so teuer sein, wie es will dafür, es muss dir was sagen, als leser*in. so wie du nabokov rezipierst, weil er zu dir spricht. so wie ich die glasglocke lese, weil sie zu mir spricht, weil in ihr erfahrungen konserviert und ausgedrückt sind, die im echoraum meiner erfahrungen nachhallen und ich mich damit ein stück weniger ausgesetzt fühle. lesen ist lebenshilfe. down sind viele gerade. ich komm aus dem down sein gar nicht mehr raus zur zeit. habe das gefühl, alles stürzt gerade, nach 2 sehr guten jahren, über mir zusammen, alles, was im aufwind war, fälllt erneut aus allen wolken, wieder einmal. hat ja eh keinen zweck, dabei schlummern so gute projekte in der pipeline und ich komme nur so schleppend voran und gehe noch mal aus ganz anderen gründen in die knie gerade. deine begeisterung verübel ich dir zumindest null, im gegenteil, die power war immer das, was ich gemocht habe und das, was ich fliehe, wenn sie sich auf all das richtet, wo ich denke, bitte nicht schon wieder, oder ich gerade selbst völlig kraftlos bin, ihr timing ist wichtig, aber der motor ist nicht verkehrt, gar nicht, die kanäle gefallen mir manchmal nicht, aber, nun denn, die dschungel aber haben mir immer zugesagt. etwas, das ich bis heute nicht begreife, warum du sie weniger wertest, als deine bücher? im moment sitze ich manchmal hier und denke, jetzt, jetzt wäre zeit für viele klärende gespräche und das telefon bleibt stumm, der emailverkehr ähnlich. da gab es mal jemand mit rädern, wir hätten mal reden müssen. da gab es mal eine rottenkinckschow, zwei hätten mal reden müssen, da gab es mal jemanden, die auch du sehr schätzt, wir hätten mal reden müssen. aber, ich kenne es von zuhaus, als nesthäkchen, ich hatte keine probleme zu haben, mir ging es doch immer gut, jetzt ist es ähnlich, worüber soll ich klagen, mir gehts ja noch gold, aber wenn der druck aufs hirn nicht weichen will und es mir mal gerade wieder die seele zerreißt und ich nicht weiß, an welcher stelle denn zuerst ordnen und ich manchmal denke, öffnet schleunigst das berghain und ich dann bete, dass ich reinkomme und einfach nur noch abtauchen will, wo ich es ja nicht mal schaffe, auf einen wein das haus allein zu verlassen, bei einem angebot, das ich nicht ablehnen will, spontan und es dann ablehne. ich darf mir ja nicht mal die trauer über all das leisten, was ich nicht allein zu leisten im stande bin und war, so kommt es mir manchmal vor, dabei weiß ich, ich habe nicht wenig power, diesen zickzack kurs durch die welt, den hätte ich wohl kaum hingelegt, wenn ich nicht weiß, ich kann das auch, bzw, ich hab dazu angestiftet, immer. aber das vertrauen schwindet, ich werde dies jahr 50, männer wie du haben nicht wenig daran mitgewirkt, dass frauen wie ich sich auch mal ganz schön scheiße fühlen und ohne kinder eh ganz arm dran und ich denke und sehe nur, wie meine freundin sich an ihren jugendlichen söhnen festhält und frage mich, das soll es dann also für ein frauenleben gewesen sein, mitten in berlin? die söhne? bin ich natürlich auch nicht bereit zu akzeptieren. dafür bin ich die provinz nicht geflohen, dass sich dann auch hier in berlin vieles um wenig mehr dreht, als um familie. das kann ich mir da, wo ich herkomme, zu genüge abholen, da gibt es keinen anderen kosmos, als diesen. das war nie der plan, heißt aber natürlich nicht, dass darum andere pläne funktionieren müssten. nur, ich hatte doch nie pläne. ruhig bleiben. wird schon. irgendwas wird immer und wir alle stehen unter coronaeinfluss gerade und der schraubt mich auf ein leben zurück, bei dem ich innerlich zersetze und platze.

    1. Ein paar Antworten eben:

      hat ja eh keinen zweck:

      Bei Dir finde ich das zu früh, aus Altersgründen, siehe unten.

      die dschungel: etwas, das ich bis heute nicht begreife, warum du sie weniger wertest, als deine bücher:

      Das liegt zum einen daran, daß sie von vielen, die mir wichtig sind – meine Lektorin voran, aber auch meine Verleger; und schon bei Delf Schmidt war es so, ebenso bei nicht wenigen meiner nahen Freundinnen und Freunde –, wenn nicht belächelt wird, so nicht selten sogar scharf abgelehnt. Zum anderen ist Die Dschungel im öffentlichen Betrieb vergleichsweise wenig überhaupt erwähnt. Als ich sie begann, wurde man „als Blogger“ noch nicht ernstgenommen, das lag in der Zeit. Dann wurde klar, welch eine Rolle sie spielen würden, doch obwohl ich bereits in den 10er Jahren dieses Jahrhunderts mit teils enormen Zugriffszahlen gesegnet war – und das trotz eines Sprachniveaus, das die wenigsten anderen pflegten –, wurden, als sich nun die großen Zeitungen auf die Blogs warfen, gerade Die Dschungel durchweg ignoriert, sei es von der FAZ, sei es von DER ZEIT und den anderen Meinungsorganen. Die „neuen“ Literatur-Blogger wurden eingeladen zu Symposien, teil finanziert usw.; ich will hier keine Namen nennen. Daß in Der Dschungel längst vorgedacht und auch theoretisch, zugleich praktisch, diskutiert und vorgeführt wurde, was im Netz poetisch zu schreiben bedeutete, spielte (und spielt) im öffentlichen Diskurs keine Rolle. Klar, das lag wieder mal – an mir, will sagen: an meiner Person, die nicht paßte. Ich war und blieb misfits. (Wohlgemerkt: In den Literaturwissenschaften lief es, das muß ich sagen, völlig anders. Aber es gibt zwischen ihr und der Literaturkritik, geschweige denn dem Markt, keine Brücke, nicht mal einen schmalen Steg hinüber.)
      Dann, erinnere Dich, wurde Rainald Goetz’ens „Blog“ gehypt, der gar keiner war, sondern einfach nur ein ins Netz gestelltes Tagebuch, das, was ein Weblog eigentlich vom Buch unterscheidet, direkte Kommentare überhaupt nicht zuließ. Andere solche folgten, die ebenso den Charakter eines Weblogs mißachteten – also „rein“ auf Selbstdarstellung aus waren. Es ging mithin gar nicht um die Erarbeitung einer neuen Poetik, sondern die Blogs wurden schlichtweg in die Gepflogenheiten und Interessen des Betriebs auch formal eingemeindet. Und jene zusätzlich gehypt, die sich an die Usancen des Pops hielten. Wenn etwas anders gedacht und getan wird, kriegt man’s durch Verschwiegen weg. – Na gut, „ich“ bin immer noch da. Und ich setze diese Arbeit ja auch fort. Sie ist und bleibt mir wichtig.
      Was aber die Bücher anbelangt, arbeiten sie zugleich an der Traditionslinie der großen Dichtung weiter; ob faktisch (also poetologisch) mit Erfolg, sei dahingestellt. Manches, das in ihr geht, läßt sich aufs Netz nicht übertragen, anderes sollte auch gar nicht übertragen werden – etwa größere Erzählzusammenhänge, Konstruktionsbedingungen und -notwendigkeiten. Ich fühle mich in einem, im mehrfachen Wortsinn, Strom, der bei Homer beginnt und über Joyce, Musil, T.Mann, Nabokov, Pynchon, Fritz, Ecker und eben auch mir nicht endet. Jedenfalls hoffe ich das.

      da gab es mal jemanden, die auch du sehr schätzt, wir hätten mal reden müssen:

      Ja.

      öffnet schleunigst das berghain und ich dann bete, dass ich reinkomme und einfach nur noch abtauchen will:

      etwas, um das ich Dich beneide; ich hatte es nie. Nein, stimmt nicht, nur war es bei mir nie mit Bewegung („abzutanzen“) verbunden, sondern mit purer Konzentration, in der mein Herz flammte: in den Konzertsälen und Opernhäusern

      ich darf mir ja nicht mal die trauer über all das leisten, was ich nicht allein zu leisten im stande bin und war:

      Doch, darfst Du Dir. Und solltest es, so mein Credo, formen

      diesen zickzackkurs durch die welt:

      Stimmt. Der ist toll, Xo, ganz ganz toll!

      männer wie du haben nicht wenig daran mitgewirkt, dass frauen wie ich sich auch mal ganz schön scheiße fühlen und ohne kinder eh ganz arm dran:

      Ach, das kann ich auch von Frauen gegenüber Männern sagen, solchen wie mir; da stehst Du als Frau nicht allein-als-Frau … und was Kinder anbelangt, bis ich über vierzig war und diese eine Frau traf, die sämtliche Bedenken einfach wegwischte – bis dahin wollte ich gar keine Kinder, vertrat die Ansicht, Kinder und Künstler, das schließe sich aus. Und dann hatte ich halt dieses für mich nach wie vor magische, mehr noch: mystische Erleben der Geburt meines Sohnes. Was alles, wirklich alles umwarf und zu einem der Zentren meines Fühlens wurde – aus sinnlichem Erleben, wohlgemerkt.

      und ich denke und sehe nur, wie meine freundin sich an ihren jugendlichen söhnen festhält und frage mich, das soll es dann also für ein frauenleben gewesen sein, mitten in berlin? die söhne?

      Nein sie nicht nur, aber sie auch.

      nur, ich hatte doch nie pläne.

      Vielleicht ist es genau das, was uns unterscheidet, beinahe nur das. Ich hatte Pläne, seit ich klein war schon als Kind. Und folgte ihnen bis heute.

      wir alle stehen unter coronaeinfluss gerade und der schraubt mich auf ein leben zurück, bei dem ich innerlich zersetze und platze.

      Auch mich. Spürbar, schmerzhaft. Obwohl sich objektiv bei mir sehr viel weniger geändert hat als mein Gefühl meint. Ich kann zur Zeit nicht reisen, okay, das tut weh, aber nur etwas. Und eine neue Partnerin werde ich nicht mehr kennenlernen, nicht mehr mit diesem mystischen ersten Anblick und ganz aus diesem heraus. Dazu, daß ich, mit fünfundsechzig jetzt, auf siebzig zugeh. Dieses Engerwerden des Zeithorizonts, der eben Hoffnung, die mich lebenslang gesegnet hat, nicht mehr zuläßt oder nunmehr spürbar illusionär macht – daß ist, fühle ich schlimm. Und daß sich meine Hilflosigkeit so sehr auf auch Vertrauteste überträgt, daß ich, um sie zu schützen (denn ich kann nicht so tun, als wäre mir anders als ist), mich von ihnen fernhalten, mich in mir selber vergraben sollte. Es ist wie aus dem Spiel genommen worden zu sein, lange bevor es objektiv notwendig gewesen und auch sinnvoll – weise – wäre.

  7. “Das liegt zum einen daran, daß sie von vielen, die mir wichtig sind – meine Lektorin voran, aber auch meine Verleger; und schon bei Delf Schmidt war es so, ebenso bei nicht wenigen meiner nahen Freundinnen und Freunde –, wenn nicht belächelt wird, so nicht selten sogar scharf abgelehnt.” das ist sehr bezeichnend und auch wieder logisch, print fühlte sich vom netz immer schon bedroht und auch durchaus zu recht. mit social media ist es noch schlimmer geworden, alle schelten den boten für die botschaft, am allerschlimmsten und konservativsten zum schluss eva menasse in ihrer eröffnungsrede beim ilb, gelesen und bereits zu staub zerfallen dabei. ich kenne genau das, fast alle, die ich als autor*innen sehr schätze, halten sich im netz zurück, weil das netz nicht vergisst, weil sie es nicht kontrollieren können, weil es auch keine einkünfte generiert. aber wer kann denn bitte sein leben kontrollieren, auch sonst denken menschen einfach, was sie wollen von einem. klar, man kann sich wegducken. in die vermeidungshaltung gehen, aber, ich sage nur eins, man kann sich auch bis zur unsichtbarkeit selbst vermeiden und das passiert in büchern inzwischen deutlich häufiger, als im netz. da ich vermutlich adhs bescheinigt kriegte, werfe ich mir mein tun nicht mehr vor, es entspricht mir, das netz und das ist erst mal weder gut noch schlecht. dir entsprechen auch dicke romane. aber, gerade gestand mir noch jemand, der den vermutlich besten gedichtband geschrieben hat, den ich kenne, wie wenig bislang verkauft wurde davon. also, das ist mir so was von egal, wenn ich für was brenne, wenn ich das gefühl habe, etwas spricht zu mir. was ich dann schon mache, ich verschenke den band bei jeder gelegenheit. aber ich bin auch enttäuscht darüber, dass ich ja lange vor fb im forum der 13 schon dafür angemacht wurde, da nicht alle energien zu verpulvern. aber mir entspricht das oldschoolige autorinnendasein gar nicht, mich zu versenken, mir entspricht die skizze, der moment, das hier und jetzt und nicht das morgen und übermorgen. und, natürlich wirst du diese partnerin kennenlernen. da habe ich gar keinen zweifel dran, sie wird vielleicht keine 35 mehr sein, aber, wie sagt luhmann, wir lieben die liebe und darum einen menschen, den wir lieben  können und in ungewissen zeiten habe ich mich immer verknallt, weil da alles auf dem prüfstand steht, da wird es vielleicht sogar leichter, vielleicht setzt corona auch wieder was zusammen, i don t know, non lo so. dass es mir die massimo so verhagelt, da könnte ich täglich meinen kopf wieder gegen die wand schlagen, aber es ist ja nicht zu ändern. ich wünsche dir, ich wünsche uns auf jeden fall ein freies netz und weiterhin die passion, den augenblick zu leben. und, dir rennen doch die frauen durchaus mal nach, wollen kinder von dir, mir hat neulich mal jemand gestanden: wenn ich nicht wie in zement vergossen vergeben gewesen wäre, würde er mir heut noch hinterher laufen. das hat mich so skeptisch werden lassen, wie es mich unglaublich gefreut hat, denn ich dachte, quoi? und warum habe ich davon damals nix gemerkt? doch wohl nur, weil es ganz so nicht war.  so vernagelt bin ich doch auch nicht gewesen (?), das hört sich doch heute nur gut an, darum gibt es diesen satz. ich halte es schon für vollkommen ausgeschlossen, dass es so etwas in bezug auf mich geben könnte und die minne eh für einen gag, niemand verliebt sich aussichtslos in eine verheiratete frau, das gibt nur ärger, macht alles kompliziert, und so auratisch bin ich ja nu auch nicht, also eine wie mich, die gibts auch noch als single, na, vielleicht auch doch nicht ;).

  8. und, goetz war ein tagebuch, ja, ein sehr schönes, aber, goetz ist auch viel ängstlicher als du es bist, der will auch kontrollieren, was raus gelangt, klar. autor*innen sind meist vorsichtige gesellen, keine gambler.

  9. außerdem ist goetz,  we ll never stop living this way goetz, hörte ich, schon länger vater, diese vorstellung der ambivalenz bei einem wie ihm, amüsiert mich sehr. denn gerade er lebte ja von einem sehr kohärenten don t cry, work bild nach außen, gegen das ich immer schon mein cry and work gehalten habe. und die dschungel sind eben dieses cry and work, letztlich viel wahrhaftiger.

  10. ich hab vielleicht doch einen plan, ein leben aus lauter glücklichen augenblicken ;), aber die lassen sich so schlecht planen. das ist dabei die quadratur des eises.

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