Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die Pointe. Claudius Seidl, die Didaktik und René Jacobs. Monteverdi nämlich: Marienvesper/Combattimento di Tancredi e Clorinda. Premiere in der Staatsoper Unter den Linden Berlin.

Mit einer nachträglichen Form >>>> versuchter Rücknahme am 20. Januar.


Frankfurter Allgemeine SonntagszeitungLieber Alban, schön, daß Du für uns in die Oper gehst – leider handelt es sich halt ums Genre der Kurz- bzw. Kürzestkritik. Es sind nur 41 schmale Zeilen, also ca. 1200 -1250 Anschläge. Eine Pointe und äußerste Konzentration sind gefordert.
Herzlich, Dein Claudius
ANHWas d a s jetzt soll, ist mir unklar: “Eine Pointe und äußerste Konzentration sind gefordert.”
1) bin ich kein Boulevard – und sowieso kein Journalist…
2) mußt Du schon, w i e ich etwas und w a s ich schreibe, mir selbst überlassen. Sonst können wir auf Zusammenarbeit auch verzichten. Didaktische Anweisungen führen für meine Person in jedem Fall zu Widerstand und Unwille.
3) ist das eine g r o ß e Inszenierung; wenn Ihr lieber über Pop berichtet, solltet Ihr d a s machen und Euch nicht ein Feigenblatt vorhängen.
4) ich werde diesen Mailwechsel in Die Dschungel stellen; wenn Ihr meinen Artikel nun kippt, möget Ihr’s tun.
Alban

[Meinen Lesern: Vorgegeben war erst R a u m, dann waren es 55 Zeilen à 33 Anschläge, das war schon knapp genug. Jetzt erreichte mich die zitierte Mail. Beteiligt sind drei verschiedene Redakteure. Darauf nun meine Reaktion. Wie das ausgeht, werden wir am Sonntag wissen. – Wohlgemerkt, es geht mir nicht um den Platz; dessen neuerliche Einschränkung mag zeitungstechnische Gründe haben. Sondern es geht um den T o n: als wäre Konzentration sonst nicht ‘mein Ding’.]

4 thoughts on “Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die Pointe. Claudius Seidl, die Didaktik und René Jacobs. Monteverdi nämlich: Marienvesper/Combattimento di Tancredi e Clorinda. Premiere in der Staatsoper Unter den Linden Berlin.

  1. Lesen Sie diesen Satz doch einmal ohne Ihre eigene Bewertung, er könnte ihn auch anders gemeint haben. Das Sie sich nicht vorschreiben lassen, was und vor allen Dingen wie Sie schreiben sollen, dieses ist Ihnen klar, aber vielleicht diesem Menschen nicht. Vielleicht hat er ja sonst mit ganz anderen Menschen zu tun, denen er sagen muß, was erforderlich ist… und jetzt geht er davon aus, dass er das bei Ihnen auch tun muss. Es gibt immer die verschiedensten Ursachen für eine Aussage… es ist auch immer die subjektive Sicht des anderen, aber genau das wissen Sie vor allen Dingen. Vielleicht konnte er einfach nicht anders… dann ignorieren Sie’s und schreiben ein paar höfliche und bestimmt klingende Zeilen zurück, aber den eigenen subjektiv persönlichen Ärger, den sollten Sie schon nicht so offensichtlich deklarieren, dann weiß man bei nächster Gelegenheit genau, wie einfach man es schafft, Sie aus dem Konzept zu bringen… so etwas merken sich die “Gegner”.

    1. Wenn mich jemand engagiert. Muß er wissen, wer ich b i n, und – zumindest ein wenig – meine Arbeit kennen. Das nämlich wäre der einzig achtbare Grund, mich zu engagieren. Ist das nicht der Fall und stellt also eine solche Forderung nach Konzentration, dann b e l e i d i g t er. Und sei es ‘nur’ durch Schludrigkeit.

  2. zu Seidl. Nachtrag und vorsichtige Rücknahme. Gegen 10.55 Uhr erreicht mich heute morgen auf dem Fahrrad ein Anruf Seidls: Wenn ich möge, könne ich auch 100 Zeilen schreiben – das ist nun fast das Dreifache. Was immer jetzt wieder der Hintergund sei (man wüßt’ ihn freilich s c h o n ganz gerne), nehm ich doch mit einer leisen, lächelnden Fast-Entschuldigung meinen Ärger wieder zurück. Dennoch laß ich den Text im Netz: Es ist unbedingte Eigenart Der Dschungel, Produktionsprozesse zu dokumentieren. So etwas gehört dazu. Untern Tisch gekehrt gehört n i c h t s, auch nicht ein eignes – möglicherweise – Verfehlen.

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