Erdenzimmer. Das Arbeits- und EineReiseNachKiel-Journal des Freitags, dem 30. August 2013.

8.55 Uhr:
[Arbeitswohnung. Jarrett, The Moth and the Flame.}
Bereits anderthalb Stunden schwimmen gewesen. Die Tage waren ruhig, nicht besonders arbeits-, aber innig gesprächsreich; seit gestern abend ist die Löwin wieder fort und nun schon wieder in Wien, indes ich mich für Kiel bereit mache, mit und ohne h, wo heute abend das erste START-Seminar dieses Jahres anfängt, an dem ich, hoffentlich, mitmotivieren werde – unter der sanften inspirierenden Leitung >>>> Frau – eben: m i t h – Kiehls. Meine gestern in den Kopier- und Bindeauftrag gegebenen Lehrunterlagen muß ich noch aus dem Laden holen, und gegen zwölf Uhr werde ich aufbrechen. Die Fahrt über will ich mich vorbereiten, aber auch >>>> den Fahlmann weiterlesen, der ebenfalls zweidrei Tage lang unangerührt liegengeblieben ist, für den ich nun aber auch einen Rezensionsauftrag eingeholt habe. Keul schrieb, am liebsten hätte er dafür eine Textart, wie ich sie im letzten Jahr für >>>> Gogolin vorgelegt habe; selten habe er, Keul, auf einen Artikel so viel Reaktionen erhalten. Ich kenne >>>> Ecker aber ja gar nicht; außerdem interessiert mich sowieso immer mehr ein Roman als solcher, doch personality shows sind tatsächlich beliebt. Mal sehn. Jürgensen könnte einen persönlichen Kontakt vermitteln; ich will aber keinen, bevor das Buch nicht „ausgelesen“ ist. Seit gestern weiß ich übrigens, daß er, Jürgensen, in >>>> Volltext >>>> Argo rezensieren wird. Er ist ein Denker, weshalb ich besonders gespannt auf seinen Text bin; vor allem kennt er, meines Wissens, Thetis und Buenos Aires nicht: So wird sich zeigen, ob der dritte Anderswelt-Band auch ohne die beiden vorhergehenden Romane „funktioniert“ – die vielleicht, für den Markt, spannendste Frage.
Mit >>>> Mare einig geworden wegen des Traumschiffs; heute, schrieb mir gestern die Lektorin, gingen die Vertragsformulare hinaus. Weiterhin offen ist, ob ich für eine nächste Kreuzfahrt auch einen Hörstück-Auftrag bekomme; da muß ich dranbleiben. Und das „Europa-Projekt“ nimmt personale Form an: Am Montag werde ich die Initiatorin treffen, vor oder nach einem Aufnahmetermin im ARD Hauptstadtstudio, wo ich meine Glosse über Dichterfreundschaften einsprechen werde. Da wird dann Kiel, mit und ohne h, bereits wieder hinter mir liegen. Imgrunde könnte ich da schon mit dem neuen Roman anfangen, dessen Erscheinen für den Herbst 2015 vorgesehen ist. Ich werde dann schon sechzig sein, man stelle sich vor. Wer faßt sie, die Zeit? (Ich erzählte der Löwin von meiner Absicht – einen „Plan“ kann man es noch nicht nennen – , auf eine Weltreise zu gehen, sowie mein Sohn volljährig geworden sei: in fünf Jahren also. Eine Reise ohne nennenswerte Geldmittel, also mit Jobs zwischendurch, Passagen gegen Hand, Überführung von Autos usw. Vielleicht mit einem Auftrag ausgestattet, von einzelnen Stationen für Zeitungen zu erzählen. Mit 63 geht das alles noch, sofern man körperlich trainiert ist und keine Krankheit dazwischenkommt: ob, freilich, haben wir nur sehr bedingt in der Hand. „Wie gerne käme ich da mit!“ rief die Löwin einmal aus. Man kann sagen, daß dies das nächste Projekt nach Traumschiff und dem, wie ich denke, sich an dieses direkt anschließenden >>>> Melusine-Walser-Roman sein wird; Sie wissen, daß ich an literarischen Ideen jahrelang festhalte und daß irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem ich sie realisiere: immer.Jedenfalls sehe ich auch die Weltreise in der Tat als ein literarisches Projekt an; aber es ist auch Heimatkunde: Wir sind auf einem kleinen Planeten zuhaus; es geht nicht an, daß ein Schriftsteller nicht alle Zimmer auch kennt, die er bewohnt.)

Guten Morgen.

4 thoughts on “Erdenzimmer. Das Arbeits- und EineReiseNachKiel-Journal des Freitags, dem 30. August 2013.

  1. Viel Spaß in Kie(h)l … Kiel ist gräßlich, aber als ich noch in Schweden verliebt war und deshalb immer via Kiel dorthin fuhr, da gefiel mir die Stadt sehr.

    Und wie schön, dass Volltext so viele Reaktionen auf den Artikel hatte. Irgendwann kriegen wir vielleicht auch mal welche.

    Tchau, PHG

    PS: warten Sie nicht zu lange mit der Weltreise! Ein dringender Rat.

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