Verwundung.

Du duftetest, Tier, nach der Schamlosigkeit, die sich wölbt.
Du hieltest dein Gesicht in den Händen und spürtest
(den Rücken als Kufe aus hunderten Sensen schmalster Rundholzkanten erhoben gedrängt)
den Rücken als Kufe die Rückenkufe aus hunderten Sensen erhoben

unter der Fingervermessung, die Wirbel für Wirbel den Grat schritt ODER vom Grat schnitt.
Vor dem Haar war dem Nacken ein Leuchten aus unterirdschem Silber,
das zu berühren die fremden grausamen Hände ehrfürchtig noch scheuten.

Sie wichen. Sie schritten, rückwärts; sie rutschten in Waide und Wunde
und nahmen vom Naß auf die Kuppen, um von dem Wunder vorzukosten,
bevor sie dieses Wimmern d r e h t e n und, ihm das ganze Fleisch entzündend,

es garten.

Dann trank ich deinen Nabel leer.

[>>>> Letzte Version (28.9.2008).]


89 thoughts on “Verwundung.

  1. sorry nach DREHTEN ! ist für mich rhythmisch schluss.
    den sinn erfasse ich sowieso nicht – ich sags doch literatur beutet interesse aus.
    volvere.
    wolferle.
    involvere
    warum wollt ihr immer so mit dem kopf in den matsch ?
    versteh ich nicht.
    nee.

    1. Wieso “Matsch”? Wieso abwerten, was irdisch ist? Ich will mit dem Kopf nicht in den Himmel, ich will nicht Entkörperung, sondern Sekrete. Dieses Wort heißt a u c h “Geheimnisse”. Körpersekrete sind Geheimnisse des Körpers. Sie stehen für das höchste aller Wunder: Leben zu geben. Kein Geist hat das je geschafft.

    2. herbst sie streben nach einer einheit.
      nach einer einheit von natur und mensch.
      sie wissen wie schwierig so etwas zu denken ist : und : sie denken es doch.
      warum soll der mensch zu etwas zurück, dem er entfloh ?
      warum ?
      nennen sie mir einen triftigen grund.
      ( ich rede hier nicht von sexualität )

    3. alban was ich nicht verstehe :
      sie holen diese alten arche sachen da irgendwo raus und reden parallel dazu von divergierenden kulturellen wertesystemen.
      und da dampft für mich echt die kacke.
      ansonsten haben wir dann halt die divergenz :
      weibchen selektiert – männchen kaspert rum – wars schon mal anders ?
      ach so männchen selektiert frauchen kaspert rum – auch nicht schlecht.
      mischformen vielleicht möglich wa ?
      so gruppenmässig : na bitte !
      und sehen sie : schon wirds philosophisch – nicht ?

    4. “weibchen selektiert – männchen kaspert rum – wars schon mal anders ? ” Weshalb müssen Sie alles profanieren? Der einzige, dem Sie damit schaden, sind Sie selbst. Lernen Sie zu – heiligen. “Ergriffen sein!” lautet eine der schönsten Stellen in Othmar Schoecks Oper “Venus”. – Wirklich nichts gegen den kritischen, auch nicht den aufklärerischen Geist, sofern er sich z u g l e i ch sein mythisches und auch mystisches Erleben bewahrt. Ansonsten, glauben Sie mir, werden Sie die Erfahrung verlieren, was ein wirklicher, erschütternder, ent-ichender Orgasmus ist.

  2. “Schamlosigkeit, die sich wölbt” das gefällt mir nicht.

    Scham sollte sich wölben (wollen|müssen).

    Schamlosigkeit ist öde und langweilig, sie wölbt sich, wie sie sich streckt und dehnt und irgendetwas immer schon sein wird. Was sollte daran auch nur im geringsten spannend sein?

    1. @Sumuze: Das Bild ist ein anderes; mit der Wölbung ist die Scham ja gerade n i c h t gemeint, sondern in diesem Fall der Rücken bis hinab zu Gesäß und Schenkeln. Deshalb stimmen auch, nach heute-morgendlichem abermals-Lesen, die Sensen so genau: die Körperhaltung ist Abwehr und Hingabe zugleich: in diese Ambivalenz ist die Gedichtszene hineingespannt.
      Im übrigen ist Schamlosigkeit alles andere als langweilig; es sei denn, sie wäre permanent, sozusagen galoppierende FKK. Davon ist hier aber nicht die Rede.

    2. Ja, das Bild der Sense gefällt mir auch sehr. Die Kufe leuchte mir hier leider nicht so recht ein.

      Die vielen Sensen lassen mich eher an eine große Blattfeder (eines LKW’s etwa) oder einen schichtverleimten Balken (in der Dachkonstruktion einer weiten Halle z.B.) denken als an eine Kufe oder eine gut gedengelte Sense. Da sehe ich mehr einschneidige Schärfe und das Dahinzischen des dünnen Blattes durch lange Halme. Als Bild ist sie zusammen mit Rücken und Gliedmaßen sicherlich sehr schön, gerade auch ob der Haltung eines Sensenden, in der Sich-Beugen und Sich-Aufrichten miteinander und gegeneinander arbeiten und die voller Wölbungen steckt.

      Doch Schamlosigkeit ist mir nur die eine Seite der Scham, oder eine Form der Scham. Die sich schamlos wölbt. Im Wölben liegt Schamlosigkeit, nicht letztere wölbt sich. Und Schamlosigkeit läßt für mein Sprachgefühl zu sehr die Abwehr vermissen.

      Mag sein, meine Sichtweise setzt eine gewisse Dauerhaftigkeit der Schamlosigkeit zu sehr voraus, da haben Sie allerdings Recht.

    3. @sumuze kennst du das nicht? Eine so grosse Schamlosigkeit, dass man sich wölbt – mir leuchtet das absolut ein. Ich denke sofort an rollige Katzen, ich denke an Gier. diese Schamlosigkeit ist so gemeint scheint mir. Das Wort Schamlosigkeit geht mir genau in die Mitte und ist nicht so banal als wenn ANH ‘geil’ schreiben würde oder sogar lüstern oder sowas harmloses. Es ist aber natürlich nicht pc.

    4. @ DieSalome: Du sagst aber doch selbst, was ich anmerkte: jemand/etwas wölbt sich aus Schamlosigkeit, nicht die Schamlosigkeit wölbt sich (“Eine so grosse Schamlosigkeit, dass man sich wölbt“). Was doch der zuvor vorhandenen Scham bedarf, damit es ein Bild wird. Oder es wäre die pure Geilheit gemeint, in einem der alten Sinne des Wortes ‘geil’ (sich ringeln, winden usw., soweit ich weiß).

      Schließlich: um von der Größe einer Schamlosigkeit zu sprechen, mußt du diese auf eine Scham beziehen, deren Größe dann die Größe ihres Verlustes (in der Schamlosigkeit) ausmachte. Anders hat das Reden von der Größe eines Abwesenden nicht viel Sinn. (Lache: obwohl ich die Wortkombination ‘voller Leere’ nach wie vor wunderschön finde)

      Das Wölben enthält für mich auch das Moment einer Abwehr, eines (vergeblichen, vermutlich) Verweigerns. Aus Scham nur gewölbt hingegeben – danach dann und daher sich von der Scham gelöst, das versteckt Verletztende, Gebogene der tausend Sensen (im Gedicht).

      Naja, so empfinde ich’s halt.

      Etwas schamlos Gegebenes ist für mich z.B. Automatenkaffee, aber auch der hat ja seine Fans. Zumal meistens die Wahl zwischen mehreren Varianten besteht, da kommt es dann auf die Qualität der einzelnen Variante nicht mehr so sehr an. (gerade solchen Kaffee trinkend..)

    5. @Sumuze & Salome. Erstmal danke, Salome, so etwa habe ich es gemeint. Die Schamlosigkeit selber, Sumuze, wird hier zu einem Bild. Ich denke mal, Salome meint mit “Grösse”, wie umfassend Schamlosigkeit hier – das mögen Sie jetzt – gefaßt ist. Ich möchte das Wort auf den eigentlichen Sinn ja eben zurückführen und dann noch erweitern, während Ihre – nachvollziehbare – Idee, Automatenkaffee sei schamlos, bereits eine deftige Profanierung sowohl von Scham als auch von Schamlosigkeit darstellt. Und natürlich ist a u c h “pure” Geilheit gemeint; das Wort ‘geil’ läßt sich aber in gar keiner Weise mehr in seinem Sinn verwenden, seit es ein Ersatzwort für “toll”, “klasse”, “dufte” usw. geworden ist (was übrigens auch etwas aussagt über den Sieg des profanierenden Marktes über Gewalt und Fruchtbarkeit und Un-Domestizierbarkeit von Sexualität).

    6. Das gefällt mir jetzt sehr, die Abwesenheit von einer Sache zu einem Bild machen zu wollen: “Die Schamlosigkeit selber … wird hier zu einem Bild.“.

      Ich wäre unsicher, ob das ginge, aber ließe mich gerne überraschen, wenn doch.

      Mir ist aber das Negieren schon immer ein wenig unheimlich gewesen, also bin ich sicher nicht maßgebend. Ich mag lieber den Schatten, die Ahnung, die Spur.

      Was Sie zur Verwendung eines korrumpierten Wortes (hier: geil) sagen, leuchtet mir nicht ein, im Gegenteil, es reizt mich zum glühenden Protest. Ich liebe es, solche Worte zu verwenden, und scheiß der Hund auf die johlende Meute. Die zählt nur ein paar Monate, Jahre. Worte aber sind lang andauernd.

    1. @g.emiks. 1) Wieso sollten Sie mir überhaupt etwas übelnehmen? Niemand zwingt Sie, hier zu lesen. Und es gibt zwischen uns keinerlei Verhältnis, schon gar nicht eines von Verbindlichkeiten.
      2) Inwiefern “schamlos”?
      3) Wieso “recyceln”? Wenn Sie einen Zusammenhang mit der verlinkten Stelle sehen, weshalb dann nicht: “antworten”, “variieren”, “weiterführen”, “verfremden”? Usw. Recycelt wird etwas, das andernfalls dem Abfall zugeführt würde. Mir ist Ihre Gedankenfläche hier völlig trüb, Ihnen selbst wahrscheinlich auch; das sollten sie erst einmal klären.
      4) Sie schreiben “es langweilt”, ich frage: “wen”? Sie machen Langeweile zum Attribut des Gedichtes-selbst. Das ist Rhetorik und auch sonst falsch, da zumindest m i c h weder das Gedicht noch gar sein Anlaß langweilen.

  3. Machen wir uns nichts vor, Herr Herbst: Das Gedicht ist genau so daneben, wie die Kommentare, die dieses ‘Daneben’ zwangsläufig verfehlen. (ausser vielleicht stabigabi, wenn überhaupt…) Meiner auch! Sie werden wissen wollen, womit ich dieses ‘Daneben’ begründe, wohl wissend, dass Sie zuviel verlangen. Nur soviel: die Bilder stimmen nicht (‘Schamlosigkeit, die sich wölbt’, ‘Fingervermessung’; ‘unterirdisches Silber’ etc.pp.) Da teilt sich nichts mit außer einer gewollten ‘Wollust’, die, indem sie sich manieriertesten Ausdruck sucht, ins mechanisch vermittelte abdriftet! Davor vermag auch das ‘archaische’ Werkzeug der ‘Sense’ nicht zu bewahren. Das Gedicht ist schamlos! Deshalb ist es keines!

    1. “Das Gedicht ist schamlos! Deshalb ist es keines! ” Das soll das Schluszwort sein?!? Von jemandem, der “daneben” als Adjektiv verwendet!!!!!!!!!!?????!!!!!!!!!!

      Also beschränke ich es – auf vielfachen Wunsch hin – auf einen der Ewigen Grundsätze.

      Sues caeno, cohortales aves pulvere lavari.

    2. Bauernregel… “Barnabas macht, wenn er günstig ist, wieder gut, was verdorben ist.”

      Ich habe mich allerdings auch gewundert, dass mein Kommentar so lange unwidersprochen blieb. Ob Sie allerdings mit Ihrem Rundumschlag das Fleißkärtchen verdienen, was Sie sich insgeheim erhoffen, sei in die Hände des Herrn der Dschungel gelegt. Die adjektivische Verwendung, die Sie zu Recht monieren, wiederhole ich gerne&bewusst auch im Hinblick auf Ihren danebenen Kommentar, auch wenn Sie ihn wohl zwischenzeitlich deutlich ‘verschlankt’ haben. Von einem ‘Rundumschlag’ kann jetzt natürlich keine Rede mehr sein!

    3. Es wäre schön wenn man mir einräumen könnte an der Stelle das letzte Wort zu haben, wenn nicht egal, kommentieren Sie!
      Ich lese hier von Autos, sehr gegenständlich, danke, (ja, ja vereinfachte Erklärungsmodelle helfen beim Denken!) wie schon an anderer Stelle von mir erwähnt, es soll sich jeder so viele Figuren basteln wie er möchte, ich habe das über die ganze Zeit nicht getan, schade eigentlich, das war einfach nur Faulheit, wie gesagt ich hatte nur einen Nick und der war noch nicht einmal wirklich einer. Andauernd habe ich mir in letzter Zeit sagen lassen müssen, wer reagiert vergrößert seine Oberfläche für Angriffe & ich möchte ihnen Allen etwas sagen, nachdem hier und in anderen Blogsphären so viele Handtachen ausgeschüttet wurden, habe ich bemerkt das in meiner noch alles drin ist, es ist nicht mein Auto das gegen die Wand gefahren ist obwohl ich glaube das als eine der ersten geahnt zu haben wie es in etwa endet. Was für ein Sippengemälde, deren Beziehungsgeflechte ich nicht kenne und die mich auch nicht interessieren. Man sollte schon meinen je mehr Personen auf einer Seite mobilisiert werden und das unterstelle ich noch nicht einmal oder sich andere von einer Dynamik mitreißen lassen umso sicherer, es sei den etwas funktioniert da nicht entweder weil man nicht darin geübt ist gegen sich selbst anzuschreiben und sich selbst paroli zu bieten oder weil man seinen Bekannten nicht auf die Füße treten möchte, obwohl ich der Meinung bin bei den richtigen sollte das zumindest Rahmen des Möglichen liegen. Andererseits dachte ich ich schreibe hier mit Figuren (Ich weiß es gibt keine richtige oder falsche Seite, schon klar, man läuft als man selber los, nichts anderes habe ich gemacht, langweilig eigentlich.)
      Ich möchte den hier beteiligten Personen aber doch etwas von mir auskippen:
      Bieder oder Meier, ganz egal in letzer Zeit leider nur,
      wer hat die dickeren…
      Bücher gelesen.
      Mein vielleicht großer Fehler ist der, dass ich nicht anders kann als Angriffsfläche zu bieten, die mich schon oft in verfahrene Situationen gebracht haben aber ich nehme solche Herausforderungen allzu gerne an, also verzeihung wenn ich überdies alles ein wenig eitel geworden bin, selbst das Krönchen passt schon nicht mehr. Weshalb das wegen mir eskaliert ist ist mir bis jetzt noch schleierhaft! Eines gilt für alle hier, die Dynamik die hierbei enstanden ist ist einfach nur menschlich, wie oft habe ich das geschrieben. Ach Mensch! Das klingt gerade anmaßend, sehen Sie man kann schreiben was man will, es gibt immer irgendwelche Zacken an den etwas hängen bleibt. Dass ANH gerne provoziert das wissen die meißten noch viel länger als ich, wie wäre es denn mit der Reaktionsvariante nicht immer auf Eingefordertes zu reagieren, und gesplisster Meinung bin ich selbst oft, könnte auch ein Statement sein! Ich persönlich bin immer noch der festen Überzeugung hier niemanden persönlich wirklich angegriffen zu haben, das ist nicht meine Art. Reizen & stacheln schon eher. Noch zum Gedicht, ja die meißten Kommentare hier sind daneben, walhalladada, mit Ausnahme von sumuze, ich persönlich kann oft nichts dazu sagen außer: gefällt mir oder gefällt mir nicht, so einfach ist es, wie ich finde manchmal. Bei diesem kann ich nicht einmal das beantworten, mein Blick ist momentan eh verstellt. Ansonsten bin auch ich niemand bei dem man sich entschuldigen müsste oder irgendwas in Schutz nehmen. Ich wollte zu dem Thema eigentlich nichts mehr schreiben aber es ärgert mich das jetzt eine Seite rumtränt, die überhaupt keinen Grund hat, ich sehe keinen, wirklich nicht.

      Letztes Statement an dich walhalladada! Du hättest das gar nicht alles so deutlich machen müssen, geahnt habe ich das schon länger, ich habe keine Lust da dauernd für andere mitzudenken, außerdem mir egal wer da mit dem Nick gestartet ist ob es irgendwem recht sein könnte oder nicht & wenn du es schon nicht geschafft hast mich da für voll zu nehmen kann ich dir auch nicht helfen, meine Kommentare waren ernst gemeint und die nächtlichen Sessions mochte ich. Die letzen von mir wieder gelöschten Sachen waren nur nützlich gemeint, ich kann mir in kurzer nun mal keine Weltliteratur aus den Fingern ziehen, ist ohnehin zu bezweifeln, also unterlassen Sie bitte Alle dieses Feen-Kinder Gedudel-Nachtgeschichten-Scheiß mir gegenüber ich bin 26, der Blumenlack ist längst ab.

      und bitte an Knitl & DHW. nehmen Sie die letzten Kommentare raus, das macht mich echt irre!!!

      Vielleicht versuchen sich jetzt auch alle rauszuwinden und das wäre erst recht typisch menschlich.

    4. Hui… Schau ich nach Monaten wieder mal rein.
      Find ich sogleich alten Binnenreim:
      Lasset uns beten zu den Sekreten.
      Brauchen sie dringend als Wörter-Leim.

    5. @read An Buchen Sie es von mir aus unter der Rubrik ‘sich rauswinden’, aber ich habe keinen Schimmer, inwiefern sich Ihr ‘Statement’ auf mich beziehen könnte: Weder weiß ich, was ich nicht so deutlich hätte machen müssen, noch sind mir die Nicks hier deutlich – das Gegenteil ist der Fall – ‘Die Dschungel’ sind mir mehr und mehr von einer Lust- zu einer halbherzigen Pflichtlektüre geraten, seitdem sich in ihnen die Nicks wie die Äffchen tummeln. Nix für ungut! Wenn ich Sie also, wie Sie sagen, nicht für ‘voll genommen’ habe, täte es mir aufrichtig leid!

    6. hey oh – wal – sie haben doch dieses geröllheimer synchron ballett laufen –
      da der humor dort der nickstar.
      dem gletscherödi wird doch eh bald die puste ausgehen – jetzt dreht der schon alkaloide pillen der mistkäfer !
      der wird sich rasch verkrümeln – ganz sicher …

    1. vielleicht habe ich auch einfach nur einen Fimmel für abgekrachte Figuren:
      knotscher, Knitl & Ifone (wer hat Sie denn wieder aus der Kiste gekramt, das wäre echt nicht nötig gewesen!) ich glaube ich sollte das mal untersuchen lassen, unterm Mikroskop. Na vielen Dank auch, für Heute reicht es mir erst einmal. Und schau mal knotty, Tina 72, vielleicht ein knotscherdolly für dich…

      @Harry & Co.: mit dem Gedicht an sich hat das im geringsten nichts zu tun, das wissen Sie selbst noch viel besser als ich, vermute ich mal, was sonst, sie winden sich alle gerade wieder. Wie war das: ” Warum immer mit dem Kopf in den Schlamm?” Gute Frage, nächste Frage!

    2. ich hoffe Sie überschauen alle noch ihre zahlreichen E-mail Adressen, gut.

      Sinnlos, ich geb´s wirklich auf, mehr Platz für Sie, vielleicht auch nur Einen, Gegner werden ja gerne überschätzt und am Ende ist man enttäuscht!

    3. readAn ist das für dich gegnerschaft ?
      hm.
      und wieso muss man wissen wer oder was hinter einem nick steckt ?
      eine gewisse reliabilität – eher schon das gegenteil ?
      ich meine wenn das wirklich ein kampf wäre, dann sähe das doch ganz anders aus.
      ( wer streitet sich denn ernsthaft über sone sexuellen nischenpräferenzen ? )
      icke doch nich.

    4. old men´s valley, sag ich doch, wenigstens ich kann noch drüber lachen, bitte den joke darf ich mir doch noch erlauben!!! Denen die sich nicht angesprochen fühlen, wem sonst. Wass´n suchen Sie auch noch Schutz? Ich mache jetzt mal etwas Gewagtes, nämlich nix!

      Ach verdammt, das noch: das mit den Nicks muss man nicht wissen, eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen, war wohl eher umgekehrt. Nee, keine Gegner.

    5. das geht dann wohl an mich – hi !
      bin ich jetzt n bullshitter ?
      andamal – flasche ist offen – korken getroffen.
      oder bei melville.

    6. witzig, nur so ein Gedanke O.k. das noch ich verspreche, ich lass es dann!!!
      Habe mir gerade überlegt, was wenn Morgen alle Blogs stillgelegt sind, gibt es so etwas wie Blognomaden, wir ziehen dann mal weiter?
      Schlussfolgerung: Dann hätte ich im Alleingang die Dschungel(alle) umgepflügt!
      Das hätte ich mir wirklich nicht zugetraut. Und ja Melville war echt ein Kracher! Schade, ich wäre gerne noch ne Weile dabeigeblieben, in Melville.
      Mein Nachname ist im übrigen MacGuffin.

    7. bumbumcha.
      nein das ist kein dialektischer vorgang.
      dazu muss man schöpferisch sein um das erkennen zu können.

      no further comment.

  4. schmalste rundholzkanten was gut ist für einen heimwerker, ist nicht unbedingt gut für einen dichter. (warum nur, herr herbst, haben sie meinen belangvollen obi-beitrag gelöscht?)

    1. @g.emiks. Hab ich nicht. Ihr Kommentar ging verloren, weil er offenbar unter einem Kommentar von stabigabi5 stand, die ihre Kommentare alle gelöscht hat, womit alle Folgekommentare ebenfalls gelöscht wurden. So etwas kann ich nicht verhindern.

    2. bedingungsloses planierendes vorstürmen von wort und zeit. und dann dieses löschen, dieses folgenreiche entfernen, dieses schneiden: blutfontänen aus durchtrennten hälsen. sie, herr des dschungels, sind offensichtlich unschuldig. ich könnte meine frage löschen und lasse sie doch stehen: es ist möglich, die wildnis und die triebe zu beherrschen.

    3. wenn sie schon signieren, rücken sie den text heraus. so muß sich ein karpfen im hechtteich vorkommen: keine ahnung vor den wortungeheuern. ich? werde im forellenteich gemästet.

  5. Als kleine Anregung, auch wenn ich nach wie vor ‘Schamlosigkeit’ nicht für ganz gelungen halte.

    ‘Waide und Wunde’ kommt mir zu sehr mit dem Holzhammer, das ‘Halten des Gesichts in den Händen’ wiederum ist mir zu wenig.

    Du duftetest, Tier, nach der Schamlosigkeit, die sich wölbt.
    verbargst dein Gesicht in den Händen und spürtest
    den Rücken, die Kufe aus hunderten Sensen erhoben

    unter der Fingervermessung, die Wirbel für Wirbel den Grat schritt.
    Vor dem Haar war dem Nacken ein Leuchten aus ‘irdischem Silber,
    das zu berühren die fremden Hände noch scheuten.

    Sie wichen. Sie schritten, rückwärts; sie waideten sich in der Wunde
    und nahmen vom Naß auf die Kuppen, vorweg von dem Wunder zu kosten,
    bevor sie das Wimmern sich drehten.

    1. I know you can about these so-called poems nothing to say except one belobt them, but a line is still funny,
      see if I even write that I am back soft, that is, if I use this process so seriously, then it needs the line after not …

      They exceeded, backwards;

  6. waidwund da wundert sich das schalentier,
    dem fuchs sträuben sich die nackenhaare
    und blumenberg memoriert:

    “ins terra poetica einzukehren,
    dabei ist es geblieben,
    erfordert und verlohnt die
    weitesten umworte.”

    1. astrein bei der suche nach rund/
      hölzern bei obi einzukehren dabei/
      bleibt es erfordert und verlohnt die/
      weitesten umwege

      [leider konnte ich mich mit dieser
      version in der schnitzwerkstatt
      von obi nicht durchsetzen]

    2. Hölzer, ach ja: Splint-, Stirn-, Kant-, Rund-, Kopf- und Kragholz. Schichtverleimt, gehobelt, gefäst, gespundet, gespleißt und abgezogen, als Furnier und endlich: als simples Bauholz. Kesseldruckimprägniert oder abgelagert. Gespalten und gradiert.
      Bei Obi nicht alles vorfindlich, aber gehen Sie zu einer guten Zimmerei. Schnitzen wird man dort nicht, doch mit Holz kennt man sich aus. Und wenn Sie noch herausfinden, was eine Kransäge tut, haben Sie etwas, das Sie mit sich nach Hause nehmen können. Auf Hauen und Speiteln und Kanten!
      3 + 4 = 5, Sie wissen?

  7. @ a n h dafuer dass sie sich als so einen feind von pop stilisieren, haben sie aber ein verdammt gutes gefuehl dafuer, wie man in charts kommt. das ist keine kritik, lieber herbst, sondern einfach die verwunderung darueber, dass das offenbar keiner ihrer verlage bisher genutzt hat. mit ihrer provozierenden art, die aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, koennten sie laengst ganz woanders stehen, sie muessten sich ueberhaupt keine sorgen um geld machen. finde ich. da werden richtige ressourcen verschenkt. lassen sie die finger von “verlegern” wie a.d., denn alles, was am ende nicht klappt, klappt in ihrem fall nicht nur nicht, sondern schadet ihnen ganz direkt. rein aus professioneller sicht. wahrscheinlich brauchen sie einen exklusiven agenten, der sie in die richtigen positionen pusht. geben sie dem nicht 20 oder 30, geben sie dem 40 oder 50 prozent aller kuenftigen einnahmen. dann geht es naemlich richtig ab. zum beispiel ihr meere-buch koennte schon laengst der pure kult sei. nur verbieten sie sich dann bitte diese hysterien mit dem pop.

  8. Es wäre schade, wenn Sie ob des Kommentar-Krams die Weiterarbeit an diesem Gedicht hintan stellten.
    Was doch auch Ihrer Hoffnung, das Hinabtauchen ins Geschwätz der Avatare usw. könne produktiv sich wenden, entgegen stünde.

    1. @sumuze. Diese Macht hat der Kommentarzirkus nicht. Aber manchmal braucht die Bearbeitung eines Textes nicht nur, sowieso, Zeit, sondern vor allem die Zeit einer Pause. Vieles, was ich in Der Dschungel einstelle, ist ganz bewußt am Anfang; bei manchem kann man den Gang mitverfolgen, aber höchst selten bis zum Ende; bei anderem bleibt es bei dem Anfang. Ich selber sehe das nie ganz vorher; dahinter steht kein Plan, sondern oft nur ein Impuls, eine Neugier, eine kleine Besessenheit., eine Idee.
      Dennoch, zur Rekapitulation, hier ‘der Stand’ des Gedichtes per eben:

      Verwundung.

      Du duftetest, Tier, nach der Schamlosigkeit, die sich wölbt
      Du hieltest dein Gesicht in den Händen und spürtest
      die Rückenkufe aus hunderten Sensen erhoben

      unter der Fingervermessung, die Wirbel für Wirbel vom Grat schnitt
      Vorm Haar war dem Nacken ein Leuchten aus unird’schem Silber
      das zu entweihen die fremden Hände sich scheuten

      Sie wichen zurück, schritten rückwärts und rutschten auf Waide und Wunde
      Sie nahmen vom Naß auf die Kuppen und kosteten das Wunder vor
      bevor sie dich Wimmernde drehten

      (Und selbstverständlich haben Sie auch, wiederum, das Recht des Lesers und vor allem Mitdenkers an Kontinuität).

    2. Drängen wollte ich Sie keinesfalls. Ich hatte nur die Befürchtung, daß auf Ihrem der Absicht nach ‘literarischen’ Blog die Bäume vor lauter Wald nicht mehr zu sehen seien.
      Danke für die Reaktion!

  9. sehr geehrte verleser es ist wirklich nichts, als der bloße spieltrieb:

    du duftes tier
    bitte ruf mich zurück
    ich vergaß meine kette
    bei dir und das jägerlatein
    zum glück

  10. Diese Macht – das Einhalten zu gebieten – scheint doch etwas zu besitzen. Sind Sie sich Ihrer Worte derart unsicher? Da haben Sie einmal einen Hebel bei der Hand, und dann fürchten Sie, damit nicht Schrauben zu können? Ach, lassen Sie sich meinethalben die Haare wieder wachsen, wenn Sie doch nur glatt wie ein solcherart Verunstalteter denken können. Mut, mein Herr!

    Hier ein Impuls:

    du fliehst nicht seinem messer
    deine lippen eng gepreßt
    dein blut verborgen
    tausend sensen bergen dich
    auf ihrem grat

    Ich höre noch aus meiner Kindheit: wenn du etwas zu sagen hast, dann sage es – oder schweig! Ganz falsch scheint es mir nicht gewesen zu sein.

    1. @sumuze. Ich bin mir unsicher, ob Sie mich oder stabigabi meinen; “die Macht, Einhalt zu gebieten”, kann mich eigentlich nicht meinen, die Glatze aber sehr wohl – es sei denn, stabigabi hätte ebenfalls eine. Was ich ihr nur unter sehr bestimmten Bedingungen wünschte, die aber nicht hierhergehören.
      Aber angenommen. Ob ich mir meiner Worte unsicher sei? Ich bin mir m e i n e r nicht sicher, was mit meiner Ich-Konzeption zusammenhängt, die eine polymorphe ist. Weshalb ich auch mit solchen Sätzen aus Ihrer Kindheit nicht viel anderes anzufangen weiß, als unberührt die Achseln zu zucken. Anders geht es mir mit Ihrem Gedicht, das mir – spontan – gefällt, von dem ich aber meine, daß es etwas völlig anderes erzählt als das meine. Auch stimmen zwei Bilder nicht, etwa “tausend sensen bergen dich/auf ihrem grat”, wie vor allem die von Ihnen vorgenommene Distanzierung (“du fliehst nicht seinem messer”) ganz und gar nicht dieser besonderen pervertierten Nähe entspricht, die mein Text auszudrücken intendiert.
      Bin etwas knapp in der Zeit, vielleicht erörtern wir das später.
      Ihr
      ANH
      noch in Mannheim, aber schon auf dem Sprung zur Buchmesse in Frankfurtmain.

    2. ich, macht? vielleicht manchmal sorge. ich schaue in den himmel und sage, rennt jetzt besser nicht auf die aussicht, in einer halben stunden ist das gewitter da, wenn der wind nicht dreht. passt auf, seid ein bisschen vorsichtig, wenn der weg auswäscht, verliert man leicht den halt.

      was für bedingungen könnten das sein, mir ein haarloses haupt zu wünschen?
      ich verstehe das nicht. ich wünsche hier keinem irgendein übel für leib und leben. was habe ich denn bloß verbrochen?

    3. Das sehe ich ein (Zeit usw.) Mir als Freizeit-Schreibslerin liegt das alles sehr fern. Ein feiner Luxus, ja. Ich denke an diesem Punkt sehr schlicht und romantisch: was ist schon eine Buchmesse gegen ein vielleicht gelingendes Gedicht? Dennoch wünsche ich Ihnen jeden Erfolg, den sie wie immer auch auf solch einer Messe sich erhoffen.

      Zum mir Wichtigen: So sehr verschieden sehe ich die Zeilen gar nicht. Pervertierte Nähe klingt nett, was aber sagt es aus, besäßen wir kein gemeinsames oder wenigstens einander expliziertes Prinzip der Pervertierung? Wie auch der Nähe. Ich sehe sie (Nähe, pervertierte) im Geborgen-Sein auf (tausend oder von mir aus 666) Sensen, und ich sehe speziell die Pervertierung darin, diese eben nicht zu fliehen, auch wenn sie Messer sind. Das mit den Lippen und dem Blut ist an sich überflüssig, aber man/frau ist halt eitel.

      Auf Anonyma wie den von Ihnen erwähnten stabigabi waren meine Worte sicherlich nicht gemünzt. Ich meinte mit ‘etwas’ simpel irgendwelche Vorgänge, um die ich nicht weiß und die hier die Arbeit am Text zu suspendieren schienen. Und für die Anspielung auf (nicht) vorhandene Haarprächte möchte ich mich hiermit entschuldigen, sie war reichlich plump und kaum erträglich dumm. Allein dieses kleine Bild da rechts störte mich (oder meinen albernen Hang zu Äußerlichkeiten) doch zu heftig!

      Ich hoffe dagegen sehr, Sie arbeiteten am Gedicht weiter, und freute mich darauf, wäre das der Fall.

    4. @sumuze. Dank Ihnen für die Zeilen und die Mühe, die Sie sich machen; es ist ja in der Tat Arbeit. Deshalb auch erst einmal kurz zu Ihren Bemerkungen außerhalb des unmittelbaren Gedichtkontextes – und um gleich mit der Eitelkeit zu beginnen: das kleine Bild rechts hat eine Funktion, die sich in der Eitelkeit nicht erschöpft, sondern schlicht etwas mit dem Berufscharacter dessen zu tun hat, was ich hier seit knapp fünf Jahren insgesamt betreibe. Wenn Sie auf das Bildchen klicken, landen Sie auf der (ebenfalls professionell begründeten) Homepage “meiner” >>>> Fotografin Susanne Schleyer (d i e s e r Link führt hingegen auf die Site ihrer künstlerischen Arbeiten); dort können sich etwa Pressevertreter orientieren und ggbf. Fotos zum Abdruck bestellen. Das wiederum hat etwas mit einer freundschaftlichen Vereinbarung zu tun, die wir miteinander eingegangen sind. Abgesehen davon gefällt mir das Bild; es verweist über das geschriebene (und gelesene) Wort hinaus auf den Körper. Das, Sie werden das aus anderen Texten wissen, ist mir wichtig. So, wie ich die Unterscheidung zwischen Substanz und Akzidenz nicht mitzutragen gewillt bin, bin ich auch nicht gewillt, zwischen Äußerlichkeit und innerlichem vorgeblich Wichtigem zu unterscheiden; dies meint jetzt die Wertung, nicht das Phänomen. Innerhalb dieser aber, also meiner “inneren Werte”, f e h l e n Mutlosigkeit oder gar Feigheit: beide kommen im Arsenal meines Characters nicht vor; d e s h a l b habe ich auf Ihren kleinen Anwurf reagiert.

      Zur Perversion habe ich andernorts einiges geschrieben; sie ist – als theoriebegründendes Konzept – eine der Hauptbegriffe meiner Poetologie. Weshalb die von Ihnen vorgenommene kleine Profanierung (“was aber sagt es aus, besäßen wir kein gemeinsames oder wenigstens einander expliziertes Prinzip der Pervertierung?”) zu kurz greift; ich habe entwickelt oder bin dabei, sie als solche zu entwickeln:: Perversion als emphatische Bewegung, Welt anzunehmen (Schmerz anzunehmen; bei Lust und/oder Glück stellt sich ja die Frage nicht, jedenfalls nicht innerhalb eines abendländischen Weltverständnisses, das am Abendländischen orientiert bleiben will, weil es das Abendländische liebt). Nähmen wir aus Ihrem Gedichtentwurf, sagen wir -substrakt das heraus, was Sie selber noch der Eitelkeit zuschlagen, kämen wir auf folgende verknappte Konzentration:

      du fliehst nicht seinem messer
      tausend sensen bergen dich
      auf ihrem grat
      Das ist an sich schön, aber um alles das reduziert, was mein Gedichtentwurf als Lust erzählt. Zudem entäußert es das bei mir i n den Körper zusammengezogene Bild in eine Bewegung, die den Körper eigentlich verläßt. Ich will aber gerade i m Körper bleiben. Verloren gehen des weiteren die von mir avisierte Dreiteiligkeit und insgesamt der Rhythmus, der bewußt sanglich gebaut ist oder doch sein wollte und es immer noch will, Gelingen einmal hin oder her.

    5. Meine Zeilen sollten nicht Ihren Entwurf verbessern. Sie waren lediglich als Impuls gedacht, in der Hoffnung, Sie setzten Ihre Textarbeit hier fort. Die Anregung zu meinen Zeilen gaben Ihre, aber natürlich teilten Meine weder Ihre Intentionen noch Ihre Wege. Zur angeblich fehlenden Lust kann ich nichts sagen, da Sie von der in Ihrem Entwurf Erzählten sprechen. Ich sehe nicht solche strenge Differenz, auch nicht die den Körper eigentlich verlassende Bewegung. Doch es geht hier um Ihr Gedicht.

      Jetzt daher zu Ihrem Entwurf:

      Probleme habe ich (gerade wenn es Ihnen um eine ‘sangliche’ Konstruktion geht, was ich mir als Versuch übersetzte, vorgelesen melodisch zu klingen) mit den vom Grat geschnittenen Wirbeln (was ich mir auch rein mechanisch nur schwer vorzustellen vermag, auch als gefühlte oder virtuelle Handlung) und Worten wie ‘unirdschem Silber’ und ‘Fingervermessung’, obwohl ich Bewegung und Gegenstand zu ahnen meine, die Sie damit ansprechen wollen. Die Idee, daß die Finger das Rückgrat vermessen, ist sicherlich naheliegend, aber eben daher nicht unbedingt in einem solchen Gedicht notwendig oder bedeutsam. Und der weiterhin angeregte Gedanke, daß Messen auch immer Zerstören bedeutet, hat bei aller Berechtigung ebenfalls hier nicht viel zu suchen. Damit wird das Gedicht für mich nur unnötig überladen.

      Und das ‘auf Waide und Wunde’ sticht mir zu sehr effekterheischend aus dem Text heraus. Ich mag diese Sprachgags nicht so gerne, obwohl sie sehr in Mode sind. Warum aber immer der Meute hinterherlaufen? Zumal eine Weide hier nicht viel Neues hergibt, um dafür das Wort ‘waidwund’ dermaßen roh und gekünstelt auseinander zu brechen. Obendrein habe ich beim wiederholten Lesen angefangen, das ‘Waide’ als ‘Wade’ zu lesen, was mir auf Anhieb zwar gefiel, aber aufgrund der an dieser Stelle erzeugten leichten Komik doch nicht sehr zu passen schien.

      Endlich sehe ich keinen Grund, warum auch noch ein ‘Wunder’ (und gar aus dem weiblichen Schoß heraus) ins Spiel gebracht werden muß. Im Text geht es für mein Lesen um eine ausgesprochen irdische Lust, während mir Wunder immer etwas – bei aller Pracht – doch blutarm Un-Lustvolles eingeben. Mag sein, ein lutherisches Erbe. Auf jeden Fall stellen sich mir alle Stacheln auf, wenn ich eine solche ‘katholische’ Überhöhung weiblicher Lebensäußerungen lese.

      Ah, jetzt habe ich zu intensiv gemeckert, so daß der Eindruck entstehen kann, ich wollte damit Ihr Gedicht ablehnen. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Gerade weil mir Vieles daran sehr gefällt, bemängele ich so Vieles. Und warte voller Ungeduld, ob und wie Sie weitermachen werden.

    6. @sumuze. Lassen Sie mir die Zeit, erst einmal wieder heimzukommen? Ich bin noch immer in Frankfurtmain wegen dieser kleinen Rede heute abend. Und dann muß ich schon die nächste Rede vorbereiten und vor allem den Gedichtband fertigmachen, in den d i e s es Gedicht nun sicher nicht mehr hineinkommen wird. Aber prinzipiell, selbstverständlich, werde ich nicht aufhören, auch hieran weiterzuarbeiten. Und Ihre “Meckereien” empfinde ich gar nicht als solche. Sondern Sie arbeiten denkend mit. Das ist mehr, als man eigentlich von Lesern verlangen kann.

      Kurz noch ein Wort: Das “Wunder”, die katholische Überhöhung, ist hier blasphemisch! Das ist wichtig.

  11. Verwundung. Fassung am 26.10.2008.

    Du duftest, Tier, nach der Schamlosigkeit, die sich wölbt.
    Du hieltest das Gesicht in den Händen.
    Der Rücken Kufe aus hunderten Sensen

    unter dem Fingervermesser, der Wirbel für Wirbel vom Grat schnitt.
    Unirdisch Silber der Nacken am Haar,
    den er scheut.

    Der Engel wich rückwärts. Er rutschte in Waide und Wunde.
    Er nahm, um das Wunder zu kosten, von dem Naß auf die Kuppe,
    bevor er die Wimmernde umdreht.

    1. Ich versuche hiermit, dieses Gedicht (gegen all Ihre vielen Geschäftigkeiten) wieder in Erinnerung zu rufen.

      Die letzten Zeile missbehagen mir sehr:

      Der Engel wich rückwärts. Er rutschte in Waide und Wunde.
      Er nahm, um das Wunder zu kosten, von dem Naß auf die Kuppe,
      bevor er die Wimmernde umdreht.

      Das ‘Waide und Wunde’ aus den oben bereits genannten Gründen, das ‘umdreht’, weil es mir laut gelesen quer im Halse stecken bleibt. Das klingt, als drehte jemand eine Stromrechnung um, oder ihrem Gatten den Hals. Nein!

      Nehmen Sie ‘wandte’ oder ein Wort aus dem etwas angestaubten Kästchen (nahm, griff usw.), nur nicht jenes. Es muß natürlich zum ‘Waide und Wunde’ passen, wäre also ein Anlaß, jenes m.E. Neonreklame-Element endlich zu eliminieren, doch Sie scheinen es zu lieben, also muß ich wohl damit leben.

      Meine Anregung aber:

      Der Engel sich rückwärts der Waidwunden entwandt,
      nahm, um das Wunder zu kosten, vom Naß auf die Kuppe,
      bevor er die Wimmernde fand.

      Naja, sicher bin ich mir nicht, aber unter dem Deckmantel der Anregung kann ich wohl auch Kitsch verbraten. In der Hoffnung, Sie arbeiten weiter am Gedicht. Ich wäre erfreut!

    2. @sumuze. Weiterarbeiten kann ich an dem Gedicht nun nicht mehr, weil es sich bereits in Jerusalem befindet: in der Druckerei. Der Gedichtband wird am Ende noch dieses Monats erscheinen; falls man die Bücher, die über den Landweg (!) nach Deutschland spediert werden sollen, auf diesem Landweg aber beschießt, dann könnte es noch ein wenig länger dauern.
      Ich habe, denke ich, eine gute Lösung für die letzte Strophe gefunden. Jetzt bin ich aber unsicher, ob ich sie hier verraten soll. So viel aber s c h o n: Es bleibt bei dem “umdreht”, nur daß sich das Wort über eine Einfügung zu Beginn der letzten Zeile sozusagen aufhebt: die Brutalität des Vorgangs (dem das “umdreht” entspricht) bekommt zugleich eine machtvolle Zärtlichkeit entgegengestellt; aber auch klanglich wird das “u” des “um” aufgenommen.

      (Ich wundere mich immer wieder, w i e anders Texte, vor allem Gedichte, wirken, wenn man sie in einer Druckfassung sieht.)

    3. Daß Sie sich fragen, “ob sie (ihre letzte Fassung, S.S.) hier verraten” sollen, verwundert mich nun sehr.

      Ich hatte gedacht, Sie nähmen das Medium Netz ernst und wollten sich eben nicht in die Reihe derer einsortieren, die letztendlich doch nach den Weihen eines ‘richtigen’ Verlegers streben. Oder gibt es von dieser Seite (Verlag usw.) Zwänge, die eine parallele Veröffentlichung nicht zulassen? Ich habe etwa von Freunden gehört, daß manche Verlage im Netz Stehendes als ‘verbrannt’ betrachten, was mich wahrlich nicht wunderte.

      Lieb wäre mir, Sie hätten die Konsequenz und stellten das ‘fertige’ Gedicht hier aus. Ich bin einfach zu neugierig. Dennoch hätte ich Verständnis, wenn Sie sich für Anpassung entschieden. Nichts wird halt so heiß gegessen wie es gekocht wird.

    4. @sumuze. Es wäre erst einmal, gegebenenfalls, nicht eine Frage der Anpassung, sondern ein vertragsrechtliches Problem; das habe ich bereits >>>> hier erklärt. Es ist unter ‘Netties’ eine Un-Haltung, sich alles umsonst zu erwarten und nicht zu bedenken, daß auch ein Autor Essen kaufen, Miete und Krankenkasse zahlen usw. muß, daß er in aller Regel – anders als die, die von ihm unentgeltliche Leistung erwarten über das Viele hinaus, was er freiwillig sowieso schon unentgeltlich gibt – nicht einmal eine Rentenversicherung hat usf. Da ist so eine Schnorrermentalität bei den “net citizans”, hinter der steht, daß Leistungen geringgeschätzt werden. Mich nervt das, daß, wenn ich entscheide, etwas nicht mehr einzustellen, weil ich einfach nicht mag oder aus welchem Grund auch immer, aber auch sofort jemand den moralischen Zeigefinger hebt (“Anpassung”). Eigentlich kann man darauf nur mit Abhacken reagieren, der fundamentale Islam hat schon nicht immer unrecht.
      Daß ich das für mich fertige Gedicht nicht mehr einstellen mochte und jetzt schon gar nicht mehr einstellen mag, hat vor allem damit zu tun, daß ich nicht ein Gedicht, wenn es in einem Buch erschienen und auch ofiziell fertig ist, nicht der Gefahr ausgesetzt sehen will, zerrissen zu werden, bevor das Buch auch wirklich da ist. Sie dürfen das gerne einen Narzißmus nennen, der sich schützt. Vor allem aber schützt er das Gedicht.

    5. Ich mißgönne Ihnen nicht Ihren Lebensunterhalt und will keinesfalls Sie zu nonkonformem Verhalten drängen, das Ihnen wirtschaftlichen Schaden zufügte. Ich denke, das hätte ich oben klar zum Audruck gebracht. Ich sprach von meiner Neugierde an einem Text, den Sie immerhin im Netz ursprünglich öffentlich machten und dort auch teilweise entwickelt haben, so daß für meinen Geschmack ein Hinschreiben Ihrer Endversion ins Netz nur konsequent gewesen wäre. Der Verzicht darauf wirft mir daher ein Licht auf Ihre implizite Wertschätzung des Netzes als Ort für Literatur, ganz unabhängig davon, daß ich die Rationalität dieser Entscheidung verstehen und akzeptieren kann. Im Übrigen bleibt auch begründete Anpasssung stets Anpassung. Ich benutze das Wort für sich niemals in einem beleidigenden Sinne, wie Sie es zu meinem Leidwesen zu verstehen schienen.

      Was ihr Unterstellungen (Netties,. Schnorrermentalität usw.) nun betreffen, kann ich mit denen folglich nicht viel anfangen. Mich nerven offen gesagt jedoch solche simpel gestrickten Repliken, die denkfaul auf liebgewonnene Pappkameraden einprügeln, statt sich mit ihrem Anlaß auseinander zu setzen. Was in diesem Fall in meinen Augen nicht einmal notwendig gewesen wäre. Immerhin schreibe ich meine Kommentare zu Ihrem Blog (wie alle anderen Kommentierenden sicherlich auch) selbstverständlich unentgeltlich, ohne auf die absurde Idee zu kommen, Ihnen für den Fall eines möglichen Effektes derselben auf ihre Arbeit eine ‘Schnorrermentalität’ zu attestieren.

      Was der ‘Schutz eines Gedichtes’ (fern des Urheberrechtes, der Tantiemen usw.) sein soll, ist mir ein Rästel. Vor Kritik? Vor den Lesern? Ich verstehe das nicht. Vielleicht haben Sie Lust, das kurz zu erläutern.

    6. orren und urren und irren hinter dem orren folgt das urren. sind sozusagen die schnurren des dschungels. herbst, was würde laufen hier, wenn wir ihren apparat nicht ständig ölen würden. mit repliken, hinweisen, beschimpfungen, ant:worten, beleidigungen, nichtssagendem, philosophischem, unterwerfungen. schalten sie mal AB uns anonymen, vielleicht noch die registrierte huldigungsgemeinde, bleiben sie mal allein, allenfalls noch mit ihren fiktionären. der absturz würde folgen. in die bedeutungslosigkeit. ohne uns schnurren, wenn ich mich nicht irre, würde hier rennen:nichts. tantiemen wolln wir nicht, aber ein little stück demut, keinen knochen für knotty, aber einen knuff. uff und seufz. darauf einen roten.

    7. kann der heini nicht ein:mal trinken ohne quatsch zu posten? sprich für dich selbst, knotty, nicht für “uns anonyme” und schon gar nicht für mich, bitte!

    8. starkes ende für mich, komma, bitte, ausrufezeichen. find ich gut, hat stil. und bestätigt voll meine schnurrentheorie. die anonume als myse des dichters.

    9. also, 3480 klicker meinen, es ist weiß gott noch nicht alles über sex gesagt worden. zum beispiel, wer bei wem häufiger die ziese danach schnorrt, verrät auch dieses gedicht nicht. genaugenommen wird überhaupt nicht geraucht in dem gedicht. womit es sich durchaus als vorbildhaft empfiehlt.
      wo aber findet man so ausgesucht umhäkelte nicks wie knotscher95? fragt sich der stubenguppi und macht große unwissende goldfischaugen.

    10. Liebe sumuze, ich versuch’s mal, auch wenn es – wenigstens an der Oberfläche und sicher nicht letzen Endes – etwas Irrationales ist, das mich da bewegt.

      Ich halte die Veröffentlichung eines Buches, bzw. in einem Buch, worin nur “eigene” Texte stehen, tatsächlich immer noch für etwas anderes als Veröffentlichungen im Netz. Und zwar auch – ja vielleicht gerade dann -, wenn ich davon überzeugt bin, daß es mit dem Buch als d e m poetischen Medium zunehmend vorbeisein wird. Meine Prägung ist eine andere, ich kann und mag meine 53 Lebensjahre nicht leugnen; eigene Bücher sind für mich nach wie vor eine Art Kinder; daher das Gefühl und das Bedürfnis, schützen zu wollen. In den Büchern materialisiert sich etwas, Bücher sind Körper; bekannterweise schätze ich Körper für höher als den Geist, den ich billig zu haben finde, man muß halt arbeiten, das ist alles; einen schönen Körper hingegen bekommt man als Geschenk, da ist kaum Selbsttun dabei. Das ist vielleicht das eine. Das andere ist, daß Texte im Netz zwar grudnsätzlich näher am Wort sind, ja Wort-selbst, ohne Verpackung, pur, klar usw., aber sie sind als solches auch vor allem Arbeitsmaterial und bleiben Material. Auch das ist bei Büchern anders, denn die Möglichkeit, noch eingreifend zu verändern, das Material also zu benutzen, hört auf: Es beginnt ein Eigenleben als Gesagtes und löst sich zunehmend von mir, als seinem “Urheber” ab; es muß für sich bestehen können, ohne daß ich selbst noch moderierend, argumentierend usw. eingreifen kann. In der Buchform beginnt es als Abgeschlossenes mit seinem Leser zu kommunizieren, und ich selbst trete völlig in den Hintergrund: das Gedicht (wie auch die Erzählung) steht dann n u r noch in einem Verhältnis zum Leser und muß sich in diesem beweisen und durchsetzen, muß wirken. Dem möchte ich nichts vorhergehen lassen, bevor das Buch dann nicht tatsächlich da und zu bekommen ist.

      Es kommt sicher auch noch etwas s e h r Persönliches hinzu: Ich selber definiere mich über meine Arbeit, ich wäre ohne sie nicht; es gibt nichts anderes, wirklich nichts, woher ich sonst überhaupt ein Selbstgefühl beziehen könnte. Ich ist meine Arbeit und nicht, gar nichts, darüber hinaus oder jenseits davon. Ich ist eben auch Alban Nikolai Herbst, Alexander v. Ribbentrop ist Ich alleine als Vater. Das kann ich anders gar nicht beschreiben; es entspricht meinem Gefühl.

      Die Situation ist, das weiß ich selbst, paradox, etwa wenn ich zugleich gegen das Urheberrecht argumentiere und auch fühle. Wenn jemand bei mir abschreibt, stört mich das nicht, weil ich das Gefühl habe, wenn er es dann besser macht, besser einbettet usw., hat ja e r recht, nicht ich. Siehe Edgar Poe und Heinrich Clauren (The Fall of the House of Asher, ein reines Plagiat, wenn man nur auf den Plot guckt). Sie ist ebenfalls paradox, weil ich zugleich immer wieder gegen das Buch argumentiere. Dennoch hänge ich an ihm und kann mir Ich nicht ohne das Buch vorstellen: Das ist eine Prägung, und weil ich nicht zur Rationalisierung neige, sondern auf der Seite der Illusionen stehe, auf der Seite des Märchenhaften, auf der Seite der Legenden, können diese Prägungen weiterwirken. Um es mit dem bekannten Psychoanalysewitz auszudrücken: Zwar gehe ich durch die Therapie meiner theoretischen Überlegungen, aber pinkle nachts weiter ins Bett, nur daß es mir jetzt Spaß macht.

    11. Meinen herzlichen Dank für Ihre sehr persönlichen Erläuterungen. Ich kann das sehr gut nachempfinden (Anfassen, Anschauen, Herzeigen usw.) und lese Ihre Worte dazu mit viel Sympathie. Mit Grausen lebte ich in einer Welt, in der Worte mich nur eingebettet in piepsende, blitzende elektrische Geräte erreichten. Und sicherlich ist dieses eine sehr emotionale Überzeugung, lassen sich doch für beide Publikationsformen Argumente finden. Ich kann nur hoffen, daß uns Bücher erhalten bleiben, auch wenn der hinter den Büchern stehenden Industrie und ihren sozialen Appendices keineswegs meine Sympathien gelten.

      Was mir jedoch nicht einleuchtet, ist Ihre Aussage zur ‘Abgeschlossenheit’ als Eigenschaft, die dem Leser mit dem gedruckten Buch werde. Leser solcher Bücher oder Zeitschriften, die mit einigem literarischem Anspruch – es sei dahingestellt, wie dieser festzustellen sei und ob über ihn fallweise entschieden wird oder werden kann – daherkommen, haben nach meiner Auffassung eine Leserschaft, die intellektuell und gefühlsmäßig durchaus in der Lage ist, das Gewordene wie das Unfertige des darin zu lesenden Wortes sich vorzustellen und damit umzugehen. Und die dieses auch muß, denn sie als Leser schaffen allerletzt das wirkende Wort, eben weil sie es lesen oder hören. Sogar eher naive Leserinnen wie ich tun das. Wenn ich ein gedrucktes Gedicht lese, das mir zusagt, dann fallen mir viele Alternativen und Weiterungen zum Gedruckten ein, und ich denke viel daran, wie die Autorin/der Autor vielleicht an manchen Stellen herumgefeilt, gestrichen, ergänzt usw. hat. Manchmal fällt sogar mir etwas Eigenes dazu ein. Das macht zu einem guten Teil mein Lesevergnügen aus. Sicherlich kenne ich jene, die einen gedruckten Text – vermutlich schon weil er publiziert wurde – als perfekt betrachten, was mir in ihren kontextreichen Besprechungen dann so unangenehm als ‘Weisheit-im-Nachhinein’ durchklingt. Ich halte davon aber wenig. Mir ist kein Text jemals perfekt, schon allein, weil ich lesend ihn immer erst wieder (neu vielleicht) schaffen muß.

      Abschließend möchte ich Ihnen auf jeden Fall (wenn auch, wie zu befürchten ist,wohl eher vergeblich) noch einen kommerziellen Erfolg für Ihr Buch wünschen und nochmals meinen Dank für Ihre persönlichen Worte zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.

  12. Späte Verwunderung Die Erkenntnis, dass der Autor der zwischen”tierischen” Beziehungen letztlich auch “fingervermessend” nicht froh werden kann, wird zwar niemals zu verallgemeinern sein, doch bietet sie sich dem Vergleich mit eigener “Schamlosigkeits”Erfahrung an. Er macht uns zu Zeugen seiner “wimmernden” Verzweiflung und zu Teilnehmern scheitender Versuche der Annäherung an eine immer wieder als banal entlarvte “waidwunde” Wirklichkeit. Staut er psychologische Mittelstandsvorfälle? Oder werden sattsam bekannte Anekdoten neu aufgerapt? Der Epiker stottert, Einfälle vor sich herschiebend. Zurück zum Gedichtsbändchen, das demnächst in den Regalen vor sich hinstauben wird.

    1. könnte mir blöd vorkommen, ich wüsste allerdings nicht wieso.
      man muss mall nachsehen wo etwa ein umschnalldildo hängt.
      wahrscheinlich an der ganzen europareihe.
      kill that please.
      without dead ones.

    2. Liebe Gloria (anonym) III.,

      “allein. In guter Gesellschaft”. Meinen Sie wirklich? Die Gesellschaft ist schlecht, doch das erhöht ja manchmal das Amüsement. Sehen Sie: knotscher (oder irgendein anderer von den Dumpfbacken) greift sich mein Pseudonym, schreibt aber wie er/es selbst. Solche Ignoranz der Form gegenüber finde ich bemerkenswert; vom Kernpunkt, um den es mir Ihnen gegenüber ging, ganz zu schweigen: Davon haben diese unterreflektierten Kerle sicherlich keine Ahnung; Sie selbst leugnen ja die Gewalt am Grund Ihres eigenen Wankelmutes.
      Und nun kommen Sie, versehen das Pseudonym mit einem link und einem spitzen Kommentar… Ach, wie putzig. Wenn Sie oben schreiben, dass im Netz das “reine Wort” im Vordergrund stehe, kann ich nur laut lachen. Hier eher Selbstdarstellung, Ihre und die der Ihnen in Hassliebe verbundenen Schoßhündchen. Faszinierend.

    3. Damit, mein Lieber, ist das “reine Wort” mit seiner Kunst allerdings noch nicht am Ende. Diese hebt erst richtig an, wo die Frage nach dem Sinn von solchen Daseins-Möglichkeiten sich zunehmend dramatisiert und in einem schonungslos anmutenden Anonymisierungsverfahren auf einmal der Liebes- oder Hassknoten geschürzt wird. Reinste Anmut, heillos finalisiert, wenn Sie verstehen.

    4. eine frage nebenbei herr anh eine frage nur so nebenbei , ohne zusammenhang und ohne punkt und komma was halten sie vom open mike

    5. Gloria, la troisième, dann “finalisieren” Sie mal schön “heillos”. Ich lehne mich zurück und genieße das Cabaret. Vielleicht gibt es ja eine Chance, dass Sie bemerken, wie Sie vorgeführt werden…

    6. Gloria, la troiseème, und während Sie sich zurücklehnen (oder meinten Sie “sehnen”),
      trinke ich (voll Bewundung) “d e i n e n n a be l l e e r”.

    7. Gloria, la troisieeème, und dass Du mein Herz gewannst, macht bloß, weil Du so gut “g a r e n” kannst. Immer wieder mit bewunderndem Textbezug.

    8. le(prov)o(kation). türlich, türlich.
      open mike is was für
      junge.
      geben sich zwar gesetzt, weise
      und alt,
      sind aber meistens noch
      grün hinter den
      ohrn.
      konspiriern gegen heute und verbreiten
      insgeheim die
      bewunderung der schönheit. machen
      wir mit nicht nichten mit. stemmen
      uns mit kraft gegn unzeitgemäßes denken und lassen
      uns ehrlichen fanatismus vorwerfen.

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